SANTOS
“SANTOS”
VÖ: 17.10.2025
 
„Fuck it, ich mach jetzt ein deutschsprachiges Album mit Einflüssen aus Rap und R&B!“ Mit diesem Satz startet ein neues Kapitel. Aus Nico Santos, dem gefeierten Popstar, wird SANTOS – ein Künstler, der zu seinen Wurzeln zurückkehrt. Rap und R&B waren nie nur Einflüsse, sondern immer schon das Fundament für seine Karriere. Doch es geht nicht nur um einen musikalischen, sondern auch um einen sprachlichen Switch. „Auf Deutsch wird alles direkter, persönlicher und kompromissloser“, findet SANTOS. „In meiner Muttersprache kann ich Themen behandeln, die ich so noch nie gesagt habe und zeigen, wer ich wirklich bin.“
Die Songs auf „SANTOS“ tragen diese Direktheit und die Jahre ihrer Entstehung aus den letzten fünf Jahren in sich. Warme R&B-Sounds, spanische Gitarren, Reggaeton-Einflüsse, große Hooks und Rap-Parts ohne Weichzeichner formen einen Sound, der in seiner Vielseitigkeit gekonnt SANTOS’ Geschichte erzählt. „Es steckt unglaublich viel von mir in diesem Album: Erinnerungen aus meiner Kindheit, die Musik, die mich inspiriert hat und so vieles, was ich sonst noch nie gemacht habe.“
Der Grundstein dafür wurde schon früh gelegt. Geboren in Bremen, aufgewachsen auf Mallorca, in der Grundschule auf Spanisch und Katalanisch unterrichtet, wird SANTOS früh von der Musik seiner Eltern geprägt – Jazz beim Vater, Rock bei der Mutter –, aber privat immer Rap und R&B. Als Teenager schleicht SANTOS sich auf der Insel abends in HipHop-Clubs, singt dort Songs von Usher oder Ne-Yo und sammelt seine ersten Erfahrungen als Performer.
Doch bevor es richtig losgeht, erlebt SANTOS einen Bruch, der ihn bis heute prägt. Seine Familie verliert fast alles, was sie sich aufgebaut hatte – ein Moment, der ihn mit Wucht zurückwirft, aber zugleich antreibt. „Wir haben irgendwann alles verloren, was wir als Familie hatten. Das hat diesen Hunger in mir geweckt. Für die Familie, für uns tue ich das“, sagt er. Aus dem Verlust wächst Entschlossenheit, alles zurückholen. Es ist dieser unbedingte Wille, Rückschläge in Antrieb zu verwandeln – ein Mindset, das aus dem HipHop kommt und bis heute seinen Weg bestimmt.
Wenig später zieht SANTOS nach Deutschland. Im Kopf der Traum von der Karriere als Musiker, aber die Realität sieht erstmal anders aus: SANTOS schlägt sich mit Kellnerjobs durch, an den freien Tagen geht es mit dem Flixbus nach Berlin, wo er im Studio an Songs schreibt und nachts auf der Luftmatratze pennt. Ein Hustle, der sich auszahlt: Ab 2014 prägte er als Songwriter und Produzent die Schnittstelle aus Rap und Gesang mit – von „CLA$$IC“ bis Shindys „DREAMS“, von Sido über Prinz Pi bis Capital Bra und Samra.
Parallel dazu wird er als Nico Santos zu einem der erfolgreichsten Pop-Künstler und Hit-Schreiber seiner Generation. Songs wie „Home“ (mit Topic), „Rooftop“, „Safe“ und „Better“ machten ihn international bekannt, dazu kamen Nummer−1-Credits für Mark Forster und Helene Fischer. Er gewann Preise, sammelte Platin-Auszeichnungen und füllte Arenen. Dieses Genie in Songstruktur, Melodie und einem Gespür für eingängige Hooks hört man auch jetzt auf „SANTOS“. Aber Rap und R&B waren immer seine Leidenschaft – und hier werden sie persönlicher, unmittelbarer und näher an ihm. „Musik muss sich frisch anfühlen – dann stimmt alles.“
Die Tracklist spiegelt genau diesen Weg wider. „Gestern“ blickt zurück auf die Anfangstage, in denen alles verloren scheint: leere Taschen, der finanzielle Zusammenbruch der Familie, große Träume – und dann der Moment, in dem sich der Struggle schließlich auszahlt. „Pinienbäume“ erzählt von SANTOS’ Kindheit auf Mallorca. „Ich wollte nicht vom Ballermann-Mallorca, das viele im Kopf haben, sondern von meinem Mallorca erzählen. Vom Leben auf der Finca – den ganzen Tag draußen sein und Musik machen.“
Andere Songs schlagen gekonnt die Brücke in die Gegenwart. „Leere Hände“ mit Sido und Samra bringt sphärische Samples und melancholisches Piano zusammen, „Geschlossene Augen“ mit Sido formt eine Hook, die sich ins Gedächtnis brennt, und „Himmel leer“ mit Jazeek vereint zwei der führenden R&B-Stimmen des Landes. Mit Shirin David fragt SANTOS „Wer liebt dich jetzt?“, an der Seite von Hava entsteht die verletzliche Ballade „Zerbrich mein Herz“, mit Dardan die treibende Hymne „Heartbreaks“. Mit SDP den Love-Song „99 Problems“ und mit Sampagne die New-Gen-Collabo „Ride or Die“.
Das Line-up liest sich wie das Who‘s who des Deutschrap, entstanden aus organischen Verbindungen und den langjährigen Erfahrungen. Mit „SANTOS“ bündelt er diese Jahre zu einer eigenen Erzählung – ein Album, das Rap und R&B zusammenführt, einen mit seiner Ehrlichkeit erwischt und einen Künstler zeigt, der nie stehen geblieben ist. Genau dieses Spannungsfeld zwischen Herkunft und Zukunft bringt auch das Cover auf den Punkt: Es zeigt SANTOS als kleinen Jungen mit riesigem Strohhut an einem Strand auf Mallorca, fotografiert von seinem Vater – ein Bild, das die Geschichte rahmt und den Kreis schließt.