Thomas Dybdahl | Biografie

Biografie “What’s Left Is Forever”

In seiner Heimat Norwegen ist Thomas Dybdahl längst ein Star. Seine bisherigen sechs Alben erreichten dort meist den ersten Platz der Pop-Charts und wurden mehrfach mit Platin ausgezeichnet. Darüber hinaus gewann Dybdal, der zwischendurch auch Erfolge mit der Band The National Bank feierte,  schon zwei norwegische Grammys (Spellemannprisen) und diverse andere Preise. Auch außerhalb Norwegens wurde man auf den eigenwilligen Singer/Songerwriter schon aufmerksam. Der britische New Musical Express etwa nannte ihn “Norwegens Antwort auf Nick Drake”, während die Kollegen vom Magazin Q ihn als “einen der talentiertesten Singer/Songwriter der norwegischen Szene” bezeichneten. Mit seinem neuen Album “What’s Left Is Forever”, das von niemand Geringerem als Larry Klein produziert wurde, möchte Thomas Dybdahl nun auch den Rest der Welt erobern. Mit seiner einzigartigen, ausdrucksvollen Stimme und seiner Fähigkeit, ebenso eingängige wie tiefsinnige Songs zu schreiben, sollte ihm dies eigentlich mühelos gelingen.
“Ich kann mich nicht daran erinnern, je von einem Album so begeistert gewesen zu sein wie von diesem”, sagt der amerikanische Produzent Larry Klein. Und das will schon etwas heißen! Denn der gelernte Bassist hat in annähernd 30 Jahren schon weit mehr als hundert Alben produziert: darunter zahlreiche moderne Klassiker seiner Ex-Frau Joni Mitchell sowie in jüngerer Zeit Herbie Hancocks “River: The Joni Letters” (das Jazzmeisterwerk, das 2008 Amy Winehouse, KanyeWest, die Foo Fighters und Vince Gill beim Wettstreit um den Grammy für das Album des Jahres schlug!), Melody Gardots “My One And Only Thrill”, Curtis Stigers' “Let’s Go Out Tonight”, Till Brönners “RIO” und Madeleine Peyroux' “The Blue Room”.
“Das Album hatte eine ziemlich lange Gestationszeit”, fährt Klein fort. “Die ganze Geschichte begann damit, dass mir ein alter Freund, dessen Geschmack ich schätze, eine MP3 von Thomas' Lied ‘Lovestory’ zuschickte. Da mir dieser Freund sonst nie etwas schickt, weckte das gleich meine Aufmerksamkeit. Mir gefiel die Nummer auf Anhieb, und die musikalische Welt, aus der sie stammte, faszinierte mich. Die MP3 blieb über Jahre hinweg auf meinem Desktop, so dass ich sie immer gleich abspielen konnte. Als Max Hole mir die Gelegenheit bot, ein eigenes Label unter dem Dach von UMGI zu schaffen, dachte ich: ‘Okay, jetzt habe ich ein Zuhause, aber wen kann ich dort hineinlassen?’ Irgendwie fiel mir da sofort die Sound-Datei ein, die ich schon so lange auf meinem Desktop hatte. Ich hörte mir mehr von Thomas' Musik an. Und je mehr ich hörte, desto überzeugter war ich, dass er der erste Künstler sein sollte, den ich für mein Label Strange Cargo unter Vertrag nehmen würde. Ehe ich mich versah, befand ich mich im Flugzeug auf dem Weg nach Norwegen, um Thomas bei einem Auftritt in Drammen, einem Vorort von Oslo, zu sehen. Zu meiner Freude stellte sich heraus, dass er live genauso fesselnd war.”
“Bis unsere erste wirkliche Zusammenarbeit Gestalt annahm, verstrich trotzdem noch einige Zeit”, sagt der mit vier Grammys ausgezeichnete Produzent. Um Thomas Dybdahl die Tür zum internationalen Publikum zu öffnen, stellte Larry Klein mit ihm 2011 erst einmal die Compilation “Songs” zusammen, die nicht nur eine von Klein komplett neu abgemischte Auswahl von Songs der bis dahin erschienenen Dybdahl-Alben enthielt, sondern auch ein paar unveröffentlichte Tracks.
Danach begann Thomas damit, Stücke für ein neues Album zu schreiben. Bei einem Treffen in Los Angeles arbeitete Dybdahl zusammen mit Klein an weiteren Songs. “Nach einer Menge Arbeit und nicht weniger Tequila und Wein hatten wir irgendwann annähernd dreißig Lieder zusammen und konnten damit anfangen, eine Auswahl für das Album zu treffen”, berichtet Klein. “Wir ließen uns Zeit und versuchten etwas zu erschaffen, das uns beide berührte, etwas das uns von Anfang bis Ende neu und frisch vorkam. Dann schickten wir unser Baby an den wundervollen Tchad Blake [der u.a. für die Abmischung von Alben von den Black Keys und Sheryl Crow einige Grammys gewonnen hat], damit dieser mit der Abmischung beginnen könnte.”
“Es ist schwierig, heutzutage etwas wirklich Authentisches, Neues, Anderes zu schaffen”, schließt Larry Klein sein Loblied auf Thomas Dybdahl, “etwas, das nicht nur anders ist, um anders zu sein, sondern zugleich auch ehrlich und unmittelbar. Bei den Aufnahmen schlüpften wir abwechselnd in die Rolle des Advocatus Diaboli, um das Beste aus uns herauszukitzeln. Und oft beendet der eine eine musikalische Phrase des anderen. Wir nahmen uns die Zeit, alles vernünftig zu machen, und gingen keine Kompromisse ein. Das Ergebnis kann man nun auf ‘What’s Left Is Forever’ hören."
Der Titel des Albums hat etwas geradezu prophetisches. Denn die Songs, die es schließlich auf das Album geschafft haben, könnten tatsächlich etwas für die Ewigkeit sein. “What’s Left Is Forever” besitzt zweifellos alles, was ein Album zu einem zeitlosen Klassiker werden lässt.
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