Thomas Mann | Musik | Unordnung und frühes Leid

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Unordnung und frühes Leid
VÖ: 02. Januar 2026
Thomas Mann

Produktinformation

Schon zu Beginn der Erzählung spürt man den mediterranen Flair, den Thomas Mann dem Schauplatz seiner Novelle verleiht: “München leuchtete.” Die Stadt ist selig an diesem Spätsommertag. In seiner Kutte blickt Hieronymus in einem Antiquitätengeschäft auf das Bildnis der Madonna. Das Jesuskind spielt an der unverhüllten Brust seiner Mutter. Doch Hieronymus erblickt nicht die Unschuld – er sieht die Sünde. Und er versucht ihr zu widerstehen. Ein ungleicher Kampf beginnt.

Thomas Manns Erzählung handelt von einer Nachmittagsgesellschaft, die der Geschichtsprofessor Abel Cornelius für seine “Großen” – Tochter Ingrid und Sohn Bert – abhält. Unverkennbar sind die Parallelen zu Thomas Manns eigener Familie. Und Thomas Mann versucht gar nicht erst ein Geheimnis daraus zu machen, dass sich die beschriebenen Ereignisse in seinem Münchner Heim im Jahre 1923 vermutlich eben so abgespielt haben. Seine Tochter Erika behauptet später: “Genau so hat es sich zugetragen.” Sie wird er vor Augen gehabt haben, als er Ingrid beschreibt: “Achtzehnjährig und braunäugig, ein sehr reizvolles Mädchen, das zwar vor dem Abiturium steht und es wahrscheinlich auch ablegen wird, wenn auch nur, weil sie den Lehrern und namentlich dem Direktor die Köpfe bis zur absoluten Nachsicht zu verdrehen gewusst hat.” Auch ihr Bruder Bert ist ein Abbild von Thomas Manns Sohn Klaus: “Blond und siebzehnjährig, der die Schule um keinen Preis zu beenden, sondern sich so bald wie möglich ins Leben zu werfen wünscht und entweder Tänzer oder Kabarett-Rezitator oder aber Kellner werden will: dies letztere unbedingt in Kairo.”    
Veröffentlichung
2.1.2026
Format
Digital
Label
Deutsche Grammophon Literatur
Bestellnummer
00602488311069

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