Vladimir Ashkenazy | News | Von Freund zu Freund - Vladimir Ashkenazy spielt Klaviermusik von Howard Blake

Von Freund zu Freund – Vladimir Ashkenazy spielt Klaviermusik von Howard Blake

Vladimir Ashkenazy
© Ben Ealovega / Decca
04.03.2014
Der Pianist Vladimir Ashkenazy macht seit einem halben Jahrhundert als Exklusivkünstler Aufnahmen für das Label Decca und hat fast jede Facette der klassischen Klavierliteratur beleuchet. Mit seinem neuen Album beweist er, dass er nach wie vor für Überraschungen gut ist: “Walking in the Air” ist seine Hommage an den britischen Komponisten Howard Blake. Nicht weniger als neun Weltersteinspielungen beinhaltet diese Werkschau, in deren Verlauf der große Pianist das Schaffen von Howard Blake erkundet, von frühen Kompositionen aus den 1950er Jahren über Klavierstücke für Ashkenazy aus den 1970ern bis in die Gegenwart.
Längst überfällig
Vladimir Ashkenazy betrachtet sein neues Album als längst überfälliges Geschenk für den Komponisten, der im Oktober 2013 seinen 75. Geburtstag gefeiert hat. „Ich kenne Howard Blake seit über 40 Jahren und denke gern an seine vielen Besuche in meinen Konzerten und Recitals zurück“, sagt er. „Zu erfahren, dass mir Howard einige seiner Klavierstücke gewidmet hat, schmeichelte mir außerordentlich. Seither hegte ich den Wunsch, sie aufzunehmen. Es hat zwar etwas länger gedauert als geplant, doch ich bin sehr glücklich, nun endlich ein ganzes Album mit seiner Musik vorzustellen.“
Riesiges Œuvre
Howard Blake hat im Verlauf seiner über 50-jährigen Laufbahn mehr als 650 klassische und populäre Werke komponiert. Mit Unterstützung des legendären Bernard Herrmann gelang es ihm, sich in den 1970er Jahren als gefragter Filmkomponist zu etablieren. Aus seiner Feder stammen unter anderem die Soundtracks für Ridley Scotts “The Duellists” und Mikes Hodges' “Flash Gordon”. Mit der Filmmusik für den Zeichentrickfilm “The Snowman” und dem darin enthaltenen Stück “Walking in the Air” feierte Howard Blake 1982 den größten Erfolg seiner Karriere. Sein Klavierkonzert zum 30. Geburtstag von Prinzessin Diana, an dessen Uraufführung im Jahr 1991 er als Solist mitwirkte, verhalf ihm zu noch größerer Popularität. 1994 wurde Blake mit dem Order of the British Empire für besondere musikalische Verdienste geehrt.
Tiefe Verbundenheit
Neben einer Auswahl von Howard Blakes bekanntesten Filmmelodien, wie “Laura” aus “The Duellists” und “Music Box” aus dem Horror-Klassiker “The Changeling”, beinhaltet das Album auch eine Reihe jüngerer Werke, die Vladimir Ashkenazy in Auftrag gegeben hat. Eines davon ist das “Prelude for Vova” (op.640). In diesem 2012 komponierten Konzertstück, das von Liszts „Präludium und Fuge über den Namen BACH“ inspiriert ist, verwendet Blake anstelle von B-A-C-H die Notenfolge A-(E)S-H als Zeichen seiner Verbundenheit mit dem Pianisten.  Ebenfalls im Auftrag Ashkenazys entstand das letzte Stück des Albums “Parting” (op.650a), in dem Blake die langjährige Freundschaft in ergreifender Weise verarbeitet. Die beiden Werke für zwei Klaviere (opp.217a und 130) hat Vladimir Ashkenazy zusammen mit seinem Sohn Vovka eingespielt.
„Seine Klaviermusik ist extrem gut geschrieben und pianistisch, was natürlich daran liegt, dass er selbst ein sehr guter Pianist ist. Darum macht es mir große Freude, sie zu spielen“, erklärt Vladimir Ashkenazy. „Mit diesem Album geht für mich ein Lebenstraum in Erfüllung“, sagt Howard Blake, „und Vovas Interpretationen der Werke sind noch schöner, als ich mir je hätte erträumen können.“

Weitere Musik von Vladimir Ashkenazy

Mehr von Vladimir Ashkenazy