Walking On Cars | News | Entstehungsgeschichte: Walking On Cars stellen ihr Album "Everything This Way" in einer Songbesprechung vor

Entstehungsgeschichte: Walking On Cars stellen ihr Album “Everything This Way” in einer Songbesprechung vor

Walking On Cars 2016
05.05.2016
Ihr wolltet schon immer einmal wissen, wie die Künstler auf ihre fantastischen Song-Ideen kommen? Die irische Band Walking On Cars plaudert für euch aus dem Nähkästchen und erklärt Song für Song ihres Studio-Debüts “Everything This Way”, wie die zwölf emotionalen Titel entstanden sind. Dabei zeigen sich Frontmann Patrick Sheehy und seine Band-Mitglieder sehr offen und verraten viel über ihr Leben zu Beginn ihrer Karriere. Dieses war damals noch wenig glamourös und turbolent. Doch aller Anfang ist eben schwer. Am besten hört ihr selbst, was die fünf Iren zu erzählen haben.

Track 1: “Catch Me If You Can”

“Wir hatten diesen wirklich schönen Piano-Riff – und der war so schön, dass wir nicht wussten, was wir damit tun sollten. (…) Sechs Monate später jammten wir wieder und plötzlich hatten wir den Track”, erzählt Patrick über den ersten Song ihres Albums namens “Catch Me If You Can”. Der Songtext beruht auf einer alten Angewohnheit des Frontmanns. “Ich war jemand, der es liebte unter der Woche zu trinken. Und im Song geht es darum: Jeden Morgen nach dem Trinken war ich voller Angst, weil ich der Realität wieder ins Gesicht blicken musste. Und das ermutigte natürlich am nächsten Abend erneut zu trinken, um die Angst zu bekämpfen. Es war wie ein Kreislauf”, sagt er. “Und darum geht es in ‘Catch Me If You Can’, das Wegrennen vor solchen Dingen”, zieht er als Resumee. 

Track 2: “Two Stones”

Der zweite Track des Debüts “Everything This Way” hört auf den Namen “Two Stones”. Auch hierzu gibt es eine Geschichte, die ein Schmunzeln ins Gesicht zaubert. “Du saßt wieder am Klavier”, beginnt Bassist Paul Flannery mit Blick zu Patrick. “Ich habe oben geschlafen und du schriebst diesen verdammten Song. Ich bekam kein Auge zu und hoffte einfach nur, dass du ihn endlich fertig kriegst”, fügt Paul hinzu. “Die Hintergründe sind hier fast die gleichen”, lenkt Patrick schnell ein. “Es geht wieder ums Ausgehen und wie unmöglich es ist, eine Beziehung aufrecht zu erhalten, wenn man ständig aus ist”, erklärt er. 

Track 3: “Don’t Mind Me”

Walking On Cars lebten zu Beginn ihrer Karriere gemeinsam in einem alten Haus. Jeglicher Luxus blieb aus, darunter Telefon-Anschluss und Internet. “Wir hatten nur das Grundlegendste. Wir zogen ein und brachten ein paar Bücher und CDs. (…) Insgesamt waren wir ziemlich abgeschnitten von der Außenwelt”, erzählt Paul. Dort entstand der Song “Don’t Mind Me”. “Es ging darum vorherzusehen, was als Nächstes passiert”, addiert Sänger Patrick. “So wie es in der Bridge heißt: ‘Das ist alles was ich habe und wollte.’ (…) Ich hatte dieses Bauchgefühl, dass wir einmal an einen Ort kommen, wo es uns besser geht”, sagt er. 

Track 4: “Ship Goes Down”

“Das mit der Band wurde ernst und dann erfuhr ich, dass meine Freundin schwanger ist. Alles passierte zur selben Zeit”, sind Patricks erste Erinnerungen zum Entstehen von “Ship Goes Down”. Die Textzeile: “The time, it isn’t perfect, but I promise, it will be worth it” (“Die Zeit ist nicht perfekt, aber ich verspreche, sie wird es wert sein”), bezieht sich vor allem auf das Durcheinander, das damals in Patricks Leben von statten ging. Auf der einen Seite gab es den musikalischen Durchbruch mit Aufnahme-Tagen im Studio und einer anstehenden Tour. Auf der anderen Seite wollte der werdende Vater am liebsten zu Hause sein. Diese Zeit haben er und seine Band trotz allem bravourös gemeistert – und wir kommen dafür in den Genuss von “Ship Goes Down”.

Track 5: “Speeding Cars”

“Er entstand während dieser ‘magischen’ Zeit”, beginnt Pianistin Sorcha Durham zur Story des Hit-Tracks “Speeding Cars”. “Diese Zeit, in der wir am Feuer saßen und Musik machten – und Jenga spielten”, grinst sie. “Der Song hätte es fast nicht ins Studio geschafft”, ergänzt Sorcha dann. “Ich war absolut dagegen, ja. Wir spielten ihn so oft, dass ich einfach genug davon hatte”, gibt Patrick zu. Doch Walking On Cars beratschlagten erneut, nahmen “Speeding Cars” probeweise auf und als alles im Kasten war, sah auch Patrick ein, dass jener Song einer ihrer besten überhaupt war. 

Track 6: “Love Backs Down”

Zum sechsten Song “Love Backs Down” erzählt Lead-Gitarrist Dan Devane seine Gedanken. “Manchmal verlierst du Dinge, die du liebst (…) um deine Träume zu verwirklichen”, fasst er knapp zusammen. So simpel und so tiefgründig erklären sich die Lyrics von “Love Backs Down”. Nehmen wir beispielsweise die Zeilen: “Ich sehe die Dinge genauso wie du, doch will ich dich zurück. (…) Nein, ich schaffe das nicht ohne, dass du neben mir stehst.” Es geht darum, wie unterschiedlich Liebende manchmal ihre Prioritäten setzen – dass die Liebe allein manchmal nicht ausreicht, um den Einzelnen zufrieden zu stellen. 

Track 7: “Always Be With You”

“Auf dem Weg von Dingle ins Tonstudio hörten wir so einen derben Hip-Hop-Track”, erzählt Sorcha. “Always Be With You” entstand im Anschluss quasi aufgrund dieses dumpfen Beats, der allen im Kopf geblieben war. “Ja, wir brauchten nur 45 Minuten, oder?”, fragt Frontsänger Patrick in die Runde. “Wir dachten nur: Wie haben wir das denn gemacht”, lacht Bassist Paul. “Wir hatten echt früh Schluss an dem Abend”, fügt Patrick lachend hinzu. Ergebnis dieser musikalischen Fügung ist ein melancholischer Poprock-Song, der sofort abholt. “Always Be With You” ist Track 7 der Playlist. 

Track 8: “Hand In Hand”

Songs können auch “zu gut” sein, stellte sich beim Entstehen von “Hand In Hand” heraus. Die Hintergründe zur mitreißenden Hymne können Walking On Cars nur lachend erklären: "Wir gingen ins Studio, um “Hand In Hand” aufzunehmen – und wir probierten es aus und warum auch immer, klang es am Ende total fröhlich. Der wichtige Punkt ist aber, bevor wir damit komplett fertig waren, sagten wir abends: ‘Es ist zu gut! Mit zu vielen guten Segmenten!’ (…) Und dann hörten wir es am nächsten Tag und dachten: ‘Was zur Hölle haben wir uns gedacht?’ Doch dann haben wir’s gerettet – und so klingt es jetzt." 

Track 9: “At Gunpoint”

“'At Gunpoint' ist unser ältester Track. Damals waren wir gerade im Wechsel von einem Tonstudio zum nächsten. Der Vater von einem Freund hatte so ein kleines Aufnahme-Studio (…) und da schrieben wir den Song”, erzählt Paul. Auch wenn “At Gunpoint” so bereits zum älteren Repertoire von Walking On Cars gehört, fügt der Track sich perfekt in das Gesamtbild des ersten Studio-Albums “Everything This Way” ein. Er verbindet gekonnt Alternativ-Gitarren mit poppigem Chorus. 

Track 10: “Tick Tock”

Der Song “Tick Tock” stammt vorrangig aus der Feder – beziehungsweise den flinken Fingern – von Lead-Gitarrist Dan. “Ich spielte dieses Riff und brachte ihn heim. Anschließend baute ich darauf die Melodie auf. Das alles kam aus der Zeit, in der ich in Australien lebte. Ich machte mit einem Mädchen Musik und wir spielten ein Gitarren-Duett”, erzählt er. Dan und die australische Musikerin einigten sich auf einen besonderen Takt, an dem er sich bei “Tick Tock” orientierte. Am Ende blieb der Lied-Takt im Tempo des Tick-Tacks einer Uhr und so war der Titel des Tracks schnell gefunden. 

Track 11: “Flying High Falling Low”

“Ich erinner mich. Es ging auf Weihnachten zu, ungefähr vor vier Jahren. Wir waren alle komplett pleite. Und darum geht in dem Song: Dass wir total bankrott waren”, so Patrick zum Track “Flying High Falling Low” (“Hoch fliegen, tief fallen”). Beeindruckend, wie ehrlich und locker Walking On Cars mit solchen Tiefphasen und Eskapaden ihres Lebens umgehen – und sie dann auch noch in fabelhaften Songs verarbeiten. 

Track 12: “As We Fly South”

“Wenn ich jemals meinen Willen kriege, nehmen wir den Song nochmal für eine B-Seite in einem Dreiviertel-Takt auf”, schallt es von Paul zum Song “As We Fly South”. Die Version, die es auf das fertige Album “Everything This Way” schaffte, ist nämlich im Vierviertel-Takt – die Mehrheit hatte entschieden. “Ich denke, es handelt davon, als alle Irland verließen. Alle zogen weg, um in Australien zu arbeiten oder so”, spricht er mit fragendem Blick zu Sänger Patrick. “Ja, das trifft’s. Alle flogen in Richtung Süden. Dan war gleich mehrere Jahre in Down Under”, antwortet der. Paul entgegnet: “Wir mussten ihn zurückstehlen!” Gott sei Dank, nur deshalb kommen wir jetzt alle in den Genuss des fantastischen ersten Longplayers. 
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