Amerika ist das Land des Showbiz. Und deshalb ist ein Spektakel wie die
Grammy-Verleihung immer ein großes Ereignis im Fernsehen ebenso wie in der nationalen und internationalen Presse. Gestern Nacht ging im Staples Center in Los Angeles zum 52. Mal die Verleihung des wichtigsten Schallplattenpreises der Welt über die Bühne und es gab spannende, einmalige Musikmomente zu erleben.
Ergreifend zum Beispiel war das Duett der Soul-Diva Mary J. Blige mit dem Star-Tenor Andrea Bocelli, zu denen sich außerdem der Filmmusik-Star David Foster gesellte. Sie hatten sich einen Klassiker des Songwritings vorgenommen – Simon & Garfunkels “Bridge Over Troubled Water”, was bei dieser Gelegenheit übrigens auch ein Ständchen zum 40. Geburtstag dieser unsterblichen Melodie war – und gemeinsam bewegende Augenblicke vor die Kameras gezaubert. Der Erlös der Aktion kommt der humanitären Hilfskräften in Haiti zugute, eine Studio-Version des Songs ist über iTunes zum Download verfügbar. Und ein besonderer
Link führt zu einem Video, in dem sich Blige und Bocelli über den Song und ein paar Dinge mehr unterhalten.
Bei der eigentlichen Verleihung kamen dann Künstler zu Ehren, die wie
Kurt Elling schon lange einmal einen Grammy verdient hatten. Bereits seit den späten Achtzigern gilt der Sänger aus Chicago als einer der besten und kreativsten Künstler seines Fachs. Nun darf er sich über den Grammy für das
“Best Jazz Vocal Album” freuen, der ihm für das Tribute an John Coltrane und Johnny Hartman
“Dedicated to You” verliehen wurde.
Ebenfalls ein Grammy ging an zwei Weltmeister ihres Fachs, den Pianisten
Chick Corea und den Gitarristen
John McLaughlin, die mit ihrer All-Star Band die Zeiten des kraftvollen Fusion-Sound wieder hatten aufleben lassen. Sie bekamen den Preis in der Kategorie
“Best Jazz Instrumental Album” für das Doppel-Album
“Five Peace Band”.
Und dann ist da noch einer, der immer wieder in den Trophäen-Listen aufgetaucht, aber trotzdem zu den großen Unbekannten im Hintergrund des Tagesgeschäfts gehört. Denn
Claus Ogerman hat sich nie in den Vordergrund gestellt, mit seinen Arrangements aber den Sound von Antonio Carlos Jobim ebenso geprägt, wie den Ensembleklang von George Benson. Nun war er wieder für
Diana Krall am Werk und bekam einen Grammy für sein Arrangement von
“Quiet Nights” aus dem gleichnamigen Album der Jazz-Diva.
Eine
Liste aller Nominierten und Gewinner finden Sie auf der offiziellen Website der Recording Academy.