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Culcha Candela – Das Beste

Culcha Candela
06.10.2010
Pünktlich mit Erreichen des Platinstatus für ihr letztes Studioalbum „Schöne Neue Welt“ gönnen Culcha Candela sich und ihren Fans eine Rückschau auf neun Jahre Bandgeschichte. Beeindruckende 1,65 Mio. verkaufte Tonträger, Gold- und Platinsingles, ein Gold- und ein Platinalbum, ein #1-Hit, der im kollektiven kulturellen Gedächtnis des Landes wahrscheinlich zu den prägenden Gassenhauern der 00er Jahre zählen wird: Culcha Candela sind inzwischen Pop-Establishment und nehmen ihre Rolle als Hitlieferanten mit Liebe und Leidenschaft wahr. Daneben zählen sie wahrscheinlich zu den engagiertesten musikalischen Unterstützern von deutschen und globalen Charity-Projekten, insbesondere für Jugendliche: Aktionen wie Africa Rise, Action Kidz oder die UN-Millenniumkampagne sind nur einige der  von Culcha Candela mit Herzblut geförderten Hilfsprogramme. Hits und Haltung – das gehört im Selbstverständnis der Band zusammen wie Rock und Roll. Oder wie Culcha und live, denn an kaum einem Ort fühlt sich diese Gruppe so wohl wie auf der Bühne. Weit mehr als 600 Shows in Deutschland hat die Band seit ihrer Gründung gespielt, über 52.000 Fans strömten allein zu zehn eigenen Open Airs im Sommer 2010, dazu kamen Festivals und bereits Anfang des Jahres eine ausverkaufte Hallentour. Und ein weiteres Live-Highlight steht vor der Tür, denn in diesem Herbst führt es die Band für drei Wochen nach Mittelamerika, von wo sie sicher mit einer Unmenge von Eindrücken und Inspirationen zurückkehren wird.

Um dem Phänomen Culcha Candela auf den Grund zu gehen, kann man die Bandhistorie recht einfach in zwei Teile teilen:  Vor „Hamma!“ und danach. Denn obwohl die beiden ersten Alben „Union Verdadera“ und „Next Generation“ bereits viel von dem enthielten, was Culcha Candela heute so erfolgreich macht, waren es zu Beginn andere Aspekte, die im Vordergrund standen. Alleine die unerhörte Tatsache, dass hier Bandmitglieder mit dem kulturellem Background von vier Kontinenten zueinander gefunden hatten, machte aus einer Gruppe junger Musiker eine Art Mini-UNO mit öffentlichem Integrationsauftrag. Und so waren es folgerichtig die textlichen Inhalte, für die Culcha Candela in den ersten Jahren hauptsächlich  standen – Love, Peace and Unity unter besonderer Berücksichtigung von Berliner Gegebenheiten. Die Band selbst sah sich jedoch keineswegs nur als Projektionsfläche für Multikulti-Träume, sondern hatte auch einfach verdammt viel Spaß an Musik, Groove und (ja!) gutgelauntem Partysound. So eroberte sie sich zwar ein festes Stammpublikum in der boomenden Reggae-HipHop-Crossover-Szene, wurde dieser jedoch gleichzeitig etwas unheimlich, da sie konstant die geforderten Genregrenzen in Sachen Musik und Inhalten zu ignorieren schien. Culcha Candela begeisterten bei ihren Liveshows jung und alt durch die Bank weg, saßen jedoch gleichzeitig zwischen den Stühlen Consciousness und Spaßfraktion. Hier konnte nur ein Hit helfen, um die Türen zu einem neuen, erweiterten Publikum aufzustoßen. Und ein Hit kam, der sich gewaschen hatte!

Bezeichnenderweise zum ersten Mal live aufgeführt bei einem kleinen Reggaefestival  im Rahmen der „Next Generation“-Tour 2006, merkte die Band, dass sie mit „Hamma!“ einen Song geschrieben hatten, bei dem die Reaktion des Publikums eine neue Qualität zu erreichen schien. Schnell wurde klar, dass „Hamma!“ die perfekte Single für das neue, dritte Album der Band sein würde. Denn einerseits war die Nummer bestens liveerprobt und begeisterte die alten, treuen Fans – andererseits schien sie auch eine neue Massentauglichkeit zu verkörpern. Als die Single von 0 auf 1 in die Charts ging, war endgültig klar, dass für die Band von nun an eine neue Zeitrechnung beginnen würde.

Nun entpuppte sich als Glücksfall, dass man sich trotz der hinter den Erwartungen zurückgebliebenen Verkäufe der ersten beiden Alben als Liveact etabliert hatte und daneben über reichlich Erfahrung mit den positiven, aber auch den Schattenseiten des Showbiz gemacht hatte. So kam der Erfolg zwar plötzlich, aber nicht über Nacht und ließ die Band nicht abheben, sondern motivierte sie nach den mageren Jahren zusätzlich. Mit der Erfahrung dreier Alben im Rücken machten sich Culcha Candela nun also daran, den Erfolg ihres inzwischen vergoldeten Albums „Culcha Candela“ auch beim vierten Studioalbum zu bestätigen – eine Aufgabe, an der schon unzählige Künstler gescheitert sind. Hier aber zahlten sich die harten Lehrjahre der Band aus, die völlig unbeeindruckt von allen Erwartungen mit „Schöne Neue Welt“ ein Album vorlegte, das das Niveau seines Vorgängers nicht nur bestätigte, sondern zu toppen im Stande war. Hier zahlte sich neben der detailbesessenen Arbeit an Songwriting und textlichem Feinschliff auch die „Wiedervereinigung“ mit ihrem Ur-Produzenten Krutsch aus, der den Sound der Band von Anfang an maßgeblich bestimmt hat und nach einer Auszeit während der Produktionsphase am dritten Album wieder zum Team stieß . Er lieferte zusammen mit der Band mit „Monsta“, „Schöne Neue Welt“, „Eiskalt“ und „Somma im Kiez“ auch gleich ein Single-Viererpack der Extraklasse ab. Auch deswegen sind Culcha Candela im neunten Jahr ihres Bestehens eine Band, die neben ihrer mitreißenden Liveperformance und der sympathischen Ausstrahlung vor allem an ihren Hits gemessen wird – und in dieser Hinsicht auch ganz Bemerkenswertes zu bieten hat. Die Hits sind es natürlich auch, die die Basis für das nun vorliegende Album „Culcha Candela – Das Beste“ bilden. Das ist jedoch beileibe nicht alles: Neben den Pflicht-Tracks war die Zusammenstellung dieser Compilation auch eine langersehnte Chance, dem inzwischen so groß gewordenen Publikum auch ältere Songs zu präsentieren, darunter einige gefühlte Hits der pre-„Hamma!“-Ära, aber auch Lieblingssongs der Band, die eher unbekannte Facetten zeigen.

Und natürlich wären Culcha Candela nicht Culcha Candela, wenn nicht auch dieses Album ein paar neue, potentielle Granaten enthielte: Die drei Songs „Move It“, „General“  und „Berlin City Girl“ verdeutlichen eindrucksvoll, dass Itchyban, Larsito, Mr. Reedoo, Don Cali, Johnny Strange und DJ Chino sich keineswegs zurücklehnen, sondern mit Vollgas ins neue Bandjahrzehnt starten. Insofern ist dieses Album vielleicht falsch betitelt und sollte „Das bisher Beste“ heißen – denn man kann fast sicher sein: Das Beste kommt noch!

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