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Helmut Walcha gilt als Instanz der Bach-Interpretation – kein anderer Organist seit Erfindung der Schallplatte erzielte durch sein Bachspiel eine derart nachhaltige Breitenwirkung. Zum Gedenken an seinen 30. Todestag erscheinen erstmals alle Aufnahmen auf Archiv Produktion, Deutsche Grammophon und Philips in einer limitierten 32-CD-Edition. Diese umfasst das Bachsche Orgelwerk in einer Mono- (1947–52) und einer Stereofassung (1956–71), das Wohltemperierte Clavier, die Violinsonaten mit Henryk Szeryng und Walcha am Cembalo, sowie Orgelwerke norddeutscher Prägung von Bruhns, Scheidt, Buxtehude und Sweelinck. Erstmals auf CD findet sich eine frühe Walcha-Aufnahme mit dem Thomanerchor Leipzig von 1927. Die Edition ist ausgestattet mit originalen Cover-Sleeves, mit Abbildungen und Dispositionen aller Orgeln, einer Autogrammkarte mit Signatur sowie als besonderem Sammlerstück der originalen Archiv-Produktion-Karteikarte zu Bachs berühmter d-Moll-Toccata. Walchas Interpretationsideal – stets im Rufe einer gewissen Nüchternheit und Strenge – kontrastiert auf faszinierende Weise mit seinen farbigen und überraschenden Registrierungen auf denkmalwürdigen Orgeln von Andreas Silbermann, Arp und Franz Caspar Schnitger sowie Friedrich Stellwagen. Walchas interpretatorische Umsetzung ist legendär, sie stellt nicht nur die erste Einspielung auf historischen Instrumenten überhaupt dar, sondern ist selbst ein Höhepunkt der Aufnahmegeschichte. Ein wunderbares Kompendium zum Jahr der Orgel 2021.