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DNCE, 2016

DNCE 2016
23.02.2016
Das erste offizielle Lebenszeichen von DNCE, die US-Hitsingle “Cake By The Ocean”, basiert genau genommen auf einem glücklichen Zufall – oder, noch genauer: auf einem lustigen Irrtum. “Wir waren gerade im Studio”, erinnert sich Joe Jonas, der Frontmann der vierköpfigen Gruppe aus Los Angeles, “und dann hörte ich zufällig, wie einer unserer beiden Produzenten zu dem anderen sagte, dass er ein Stück Kuchen am Meer essen wolle, ‘to get cake by the ocean’, wie er meinte.” Als Joe dann wenig später erfuhr, dass ihre schwedischen Produzenten Mattman & Robin eigentlich von Drinks gesprochen und sich da irgendwie vertan hatten – einen Sex on the Beach wollten sie nämlich am Strand trinken –, blieb er einfach bei dem Kuchen-am-Meer-Ansatz und strickte kurzerhand einen kompletten Song drum herum. Das Ergebnis: Lässigster Pop-Sound mit Klatsch-Faktor, messerscharfen Disco-Riffs, viel Gefühl und noch mehr Soul. Und eingängigem Kuchen-Refrain natürlich. “Für uns markierte der Song einen echten Durchbruch”, erinnert sich Joe Jonas. “Nachdem wir ‘Cake by the Ocean’ geschrieben hatten, waren wir richtig drin und alles lief wie am Schnürchen.”
Die Band DNCE, die erst seit dem Sommer 2015 existiert und zu der neben Joe Jonas auch die Gitarristin JinJoo, der Bassist und Keyboarder Cole Whittle und der Schlagzeuger Jack Lawless gehören, basiert letztlich auf einer Idee, die Jonas schon vor einer ganzen Weile hatte: Er wollte eine Gruppe zusammenbringen, die unkonventionellen, ausgelassenen Pop-Sound macht und sich dabei von melodieverliebten R&B-Ikonen wie Earth, Wind & Fire oder Hall & Oates inspirieren lässt. “Ja, genau genommen hatte ich diese Vision schon vor fünf, sechs Jahren”, berichtet der Sänger. “Aber irgendwie hat es dann länger gedauert, bis ich wirklich alles zurück auf Null setzen und genau sagen konnte, wie dieser nächste Schritt aussehen sollte.” Erfahrung im Rampenlicht hat Joe Jonas ja bekanntermaßen reichlich: Mit den Jonas Brothers, mit denen er zwischen 2005 und 2013 aktiv war, hat der heute 26-Jährige international mehr als 17 Millionen Alben verkauft. “Doch als wir dann in dieser Konstellation zusammengekommen waren und angefangen hatten mit den ersten Songs, fügte sich einfach alles wie von selbst zusammen.”
Was auch daran gelegen haben wird, dass der Sänger, auf der Suche nach geeigneten Mitstreitern für die Umsetzung seiner Vision, auf alte Bekannte gesetzt hat: JinJoo, die in Südkorea aufgewachsen ist, hatte er ursprünglich als Lead-Gitarristin von Jordin Sparks kennengelernt; zwei Jahre danach hatte sie Joe Jonas bereits auf seiner Tour zum Soloalbum “Fastlife” unterstützt. Sie war gerade mal 12 Jahre alt, als sich JinJoo, die zwischenzeitlich auch mit Künstlern wie Charli XCX und CeeLo Green auf Tour war, den Umgang mit der Gitarre selbst beigebracht hatte, um bei POS, der Band ihrer älteren Geschwister, mitmachen zu können. “Ich war die jüngste und einfach damit aufgewachsen: Sie hatten schon immer Musik gemacht, Alben veröffentlicht, und ich fand diese ganze Welt schon damals so unglaublich cool”, berichtet die Gitarristin. “Irgendwann fehlte ihnen dann ein Gitarrist und da kam ich ins Spiel. Ich lernte sämtliche Songs und durfte ab sofort mitmachen. Mein ganzes Leben als Teenager hat sich um diese Band gedreht.”
Auch Schlagzeuger Lawless ist ein alter Bekannter: Der Ex-Tour-Kollege stammt ursprünglich aus New Jersey; er hatte während der High-School-Zeit in der Gegend von Asbury Park in diversen Bands gespielt und hatte dann gleich im ersten College-Jahr das Handtuch geschmissen, um während der Herbst-Tour 2006 der Jonas Brothers als Ersatzschlagzeuger einzuspringen. “Und das ganz ohne Proben oder so”, erinnert er sich zurück. “Ich bin einfach rein in den Tourbus, und unsere allererste gemeinsame Session war der Soundcheck vor der Show am nächsten Tag.” Wenig später war er bereits als Vollzeit-Drummer engagiert und tourte in den Jahren danach außerdem mit Indie-Pop-Acts wie Night Terrors of 1927 und Soft Swells. Multiinstrumentalist Whittle, das vierte Band- und zuvor Gründungsmitglied von Semi Precious Weapons, saß schon mit sechs Jahren zum ersten Mal am Klavier und hielt mit 12 seinen ersten Bass in den Händen. “Als es dann mit dem Bassspielen losging, war ich endgültig süchtig danach, Musik zu machen”, so Whittle, der aus Richmond in Virginia stammt. “Das Mittagessen ließ ich in der Schule meistens ausfallen und schlich mich stattdessen in die Kammer vom Hausmeister, wo ich dann stundenlang Bass spielen konnte.” Nach seinem Abschluss am Berklee College of Music in Boston zog er nach Brooklyn und spielte dort eine Weile in der Band vom Big Apple Circus, um danach mit seinem alten Studienkollegen Tranter die Band Semi Precious Weapons zu gründen: Anfangs ein absolutes Underground-Party-Phänomen, das vor allem für die krassen, haarsträubenden Live-Shows bekannt war, wechselten SPW zwischenzeitlich sogar auf die Überholspur, als ihr Langzeit-Fan Lady Gaga sie für ihre internationale “Monster Ball”-Tournee ins Vorprogramm holte. Zwei Jahre waren sie mit Gaga unterwegs um den Globus, tourten danach noch mit Ke$ha, trennten sich dann jedoch Ende 2014 nach drei Album-Veröffentlichungen.
Die Chemie und die DNA von DNCE stimmten natürlich auf Anhieb, schließlich trafen hier alte Bekannte aufeinander, und nun hofft die Band, dass die ausgelassene Stimmung, die im Studio herrschte, auch auf ihr Publikum überschwappt: “Ja, das hier soll sich wirklich wie eine einzige Party anfühlen”, wünscht sich Joe Jonas. “Jeder, der die Songs hört, soll das Gefühl haben, teilhaben zu können an dieser kleinen Welt, die wir da für uns geschaffen haben.” (Und was die Liveshows von DNCE angeht, fügt er noch hinzu: “Das geht eher so in Richtung Club-Nacht in Europa: Man kommt morgens um vier an, alle schwitzen und sehen aus, als wären sie Mitglied der Village People. Wir alle kommen aus ziemlich unterschiedlichen Welten, aber hier sind wir vereint.”) Und während natürlich auch der Bandname auf einem kleinen Irrtum bzw. glücklichen Zufall basiert – so sieht das nun mal aus, “wenn man zu betrunken ist, um das Wort ‘Dance’ korrekt zu buchstabieren”, wie Jonas sagt –, gibt es da doch noch eine weitere Bedeutungsebene, die etwas damit zu tun hat, dieses hemmende Gefühl, sich seiner selbst zu sehr bewusst zu sein, einfach mal abzuschütteln: “Es geht um etwas Unfertiges, Unvollkommenes, was aber zugleich schon okay ist, also funktioniert”, wie JinJoo die Philosophie hinter Bandname und Bandansatz auf den Punkt bringt. “Schließlich muss man auch kein großartiger Tänzer sein, um tanzen zu können. Jeder kann so tanzen, wie er oder sie möchte – und dabei so unglaublich viel Spaß haben. Genau dieser Aspekt macht DNCE so besonders.”

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