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Interview mit Produzent Oliver Döring zum Start der folgenreichen H.G. Wells-Hörspielreihe

Folgenreich Oliver Döring News
21.09.2017
Lieber Oliver, vielen Dank für die Möglichkeit, Dir anlässlich der Veröffentlichung der “Die Zeitmaschine”-Hörspiele einige folgenreiche Fragen zu stellen, die uns u.a. in den letzten Wochen erreicht haben!
Gerne!
Starten wir direkt mit der offensichtlichen und uns am meisten gestellten Frage: Warum H.G. Wells-Hörspiele? Es gibt bereits einige Hörspieladaptionen seiner Werke. Warum wolltest Du diese ebenfalls als Hörspiel umsetzen?
Offen gestanden bin ich überrascht, dass nicht noch viel mehr Wells gemacht wird. Seine Geschichten bieten so viele Möglichkeiten einer Adaption, dass sich eigentlich jeder Hörspielmacher, der auch Science-Fiction-Liebhaber ist, darauf stürzen müsste.
Warum hast Du Dich von Wells' Werken für “Die Zeitmaschine”, “Das Imperium der Ameisen” und “Krieg der Welten” entschieden?
Wenn man von Wells spricht, denken viele zuerst an den “Krieg der Welten” und die “Zeitmaschine”. Daher standen die Titel gleich von Anfang an fest. Mir war es aber wichtig, zumindest ein unbekannteres Werk von Wells mit in die Reihe aufzunehmen. Nun haben wir sowohl akustisch als auch inhaltlich eine große Vielfalt. “Die Zeitmaschine” ist ein modern erzählter Science-Fiction-Klassiker. “Das Imperium der Ameisen” ist hingegen ein Mystery-Thriller, der sich zu einem sehr bedrohlichen Szenario entwickelt und einen starken Kontrast zu den anderen Stoffen darstellt. Der “Krieg der Welten” ist schließlich ein menschliches Drama inmitten der Apokalypse. Die drei Hörspiele sind in Form und Inhalt sehr unterschiedlich.
Würdest Du gern auch weitere Romane von H.G. Wells als Hörspiel adaptieren und wenn ja welche?
Oh, ich werde definitiv Wells weitermachen, und ich weiß auch schon ganz genau was. Mehr verrate ich aber nicht.
Erzähl uns ein wenig über die Produktion! Was war Dir wichtig und warum hast Du diesen Cast ausgewählt?
Okay – dann lass mich ein wenig über “Die Zeitmaschine” reden. Es lag mir sehr am Herzen, den Geist von Wells nicht zu verraten. Ich habe mir bei dem Skript viele Freiheiten genommen. Das Hörspiel beginnt bei mir nicht wie im Roman Ende des 19. Jahrhunderts, sondern Ende der 1970er Jahre. Das hat mir einige wichtige dramaturgische Kniffe erlaubt, aber gleichzeitig wollte ich auf keinen Fall die Geschichte mit ihren Kernaussagen verfälschen. Der Spagat zwischen Werktreue und Modernisierung war für mich die größte Herausforderung.
Während des Schreibens hatte ich dann immer Hans-Georgs Panczaks Stimme im Ohr. Ich habe mich riesig gefreut, als er zugesagt hat. Im Studio hat er dann all meine Erwartungen übertroffen. Die Zusammenarbeit mit ihm war unglaublich intensiv, und ich hatte das Gefühl, dass hier etwas wirklich Besonderes entsteht. Das hat auch beim Abmischen nicht nachgelassen. Oft werde ich gefragt, welches meiner eigenen Hörspiele denn mein Lieblingshörspiel sei. Das kann ich nie wirklich beantworten, weil ich immer den Eindruck habe, dass meine Sachen irgendwie unfertig sind, wenn ich sie abgebe. Bei der “Zeitmaschine” ist das anders. Ich glaube, kaum eine Produktion hat mir bisher mehr Freude bereitet als “Die Zeitmaschine”.
Gut Ding will Weile haben. Vor ca. einem Jahr haben wir mit den Planungen für die H.G. Wells-Hörspiele begonnen. Am 29.09.17 erscheint nun endlich als Auftakt der Reihe “Die Zeitmaschine”.
Ich wünschte, dass wir da schneller sein könnten. Wirklich. Aber neben Wells mache ich ja auch noch einiges mehr, zum Beispiel “Foster”. Manchmal brauchen die Dinge einfach Zeit. Hätte ich eine Maschine, mit der ich immer ein paar Wochen zurückreisen könnte – ich wäre doppelt so schnell. Wär das schön. ;)
Vielen lieben Dank, dass Du Dir für diese Fragen Zeit genommen hast!
Kein Ding. ;)
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