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Pierre und Julia Franckh

Das große Rätsel

16.09.2005
Was ist eigentlich Geld? Wie funktioniert wahre Liebe? Warum ist Fernsehen schlecht? Fragen, die so selbstverständlich erscheinen und doch selten beantwortet werden. Der Schauspieler und Schriftsteller Pierre Franckh dachte sich daher, dass es doch lohnenswert wäre, sich einmal mit den Grundlagen unseres Alltags zu beschäftigen. Und er hat in seiner Tochter Julia das passende Gegenüber, das ihm mit kindlicher Neugier Löcher in den Bauch fragt. So gebar er ein Buch mit den Titel Papa, erklär mir die Welt – ich erklär dir meine, das prompt die Bestsellerlisten hinaufkletterte und das er mit viel Spaß und Witz gemeinsam mit seinem Sprössling auch in eine CD-Form brachte.
Es ist eine Zeit, in der Zuhören selten geworden ist. Wo einst der Großvater den Enkel auf den Schoß nahm, um ihm von früher und dem Lauf der Dinge zu erzählen, schaffen heutzutage Medien uniforme Meinungen, die mangels kommunikativer Plätze im alltägliche Leben unwidersprochen hingenommen werden. Zumindest ist die Gefahr sehr groß, dass solche Prozesse das Denken bestimmen und aus Menschen Strichcodes machen, die nach berechenbaren Schemata funktionieren. Pierre Franckh lief selbst eimal Gefahr, in diesen Strudel der Routine zu geraten. Geboren 1953 stand er bereits als Elfjähriger vor der Kamera, wurde mit den “Lausbubengeschichten” bekannt und arbeitete mit stetig wachsendem Erfolg als Fernseh- und Theaterdarsteller. Allerdings war es gar nicht der Beruf, der ihn am meisten am Herzen lag. Eigentlich wollte er von Anfang an Schriftsteller werden, nur war eben das Leben anders verlaufen. Dann kam seine Tochter Julia zur Welt und alles änderte sich von Grund auf. Hatte sich vorher das meiste um ihn selbst gedreht, forderte nun das Baby eine Aufmerksamkeit, die den Tagesablauf veränderte. Franckh nahm seine Vaterrolle ernst und begann, viel von dem Zwerg im Kinderwagen zu lernen. Unter anderem auch, dass nur das wichtig ist, was man auch wirklich von Herzen will und tut. Er besann sich auf seine Jugendträume, packte die Schreibmaschine aus und reflektierte mit “Glücksregeln für die Liebe” derart erfolgreich über sich und den Rest der Welt, dass er bald den Beruf wechseln konnte.

Und da die kleine Julia schnell zu einem neugierigen und energiegeladenen Mädel heranwuchs, lag es nahe, auch diesen Erfahrungszeitraum schriftstellerisch zu reflektieren. Franckh ließ sich inspirieren vom Alltag und der bestand aus Fragen, Fragen, Fragen. So entstand Papa, erklär mit die Welt – ich erklär dir meine, eine raffinierte Mischung aus Kinder-Uni, Mister Gott, der Welt der Sophie und zahlreichen Erfahrungen, die er selbst gemacht hatte. Mal ging es ums Verliebtsein, mal um die Wut im Bauch. Das Erwachsenwerden bekam ebenso sein Kapitel wie die Schule und die grundphilosophische Frage schlechthin nach dem Glück und Sinn. Aus der kleinen Julia war inzwischen eine elfjährige Göre geworden, die mühelos die Rolle der Diskussionspartnerin persönlich übernehmen konnte. Vater und Tochter machten sich ans Werk, füllten zwei CDs mit den Zwiegesprächen aus dem Familienalltag und fixierten dabei so manche Weisheit auf Band. Heraus kam ein cleveres und zärtliches Miteinander zweier Menschen, die sich kennen, und die auf diese Weise auch den Hörer mit auf eine Reise in die rätselhafte Gegenwart nehmen, die bei genauerem Hinsehen mehr Geheimnisse als Erkenntnisse zu bieten hat.