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Johannes Heesters

03.01.2012
Frack, Zylinder, eine weiße Blume im Knopfloch – „Jopie“, wie Johannes Heesters von vielen Fans liebevoll genannt wird, präsentierte sich so häufig in dieser Kombination, dass man meinen könnte, er hätte sie erfunden.

Und wenn er später mit faltenreichem Gesicht und ergrautem Haar lächelte, glaubt immer noch jede, gleich würde er nur für sie singen: „Ich werde jede Nacht von Ihnen träumen“ oder „Durch dich wird diese Welt erst schön“ oder eine andere, untrennbar mit ihm verbundene Melodie.

Dabei wollte Johannes Marius Nicolaas, geboren im holländischen Amersfoort, einem Städtchen am südlichen Zipfel des Zuidersees in Holland, eigentlich Priester werden. Erfolglos versuchte er sich dann im Bankfach, bevor er sich auf die Schauspielerei konzentrierte. Er besuchte die Schauspielschule Amsterdam mit Nebenfach Gesang. Doch als der Bühnenneuling am Königlich-Niederländischen Schauspielhaus in Strindbergs „Traumspiel“ einige Takte zu singen hatte, fiel seine Stimme auf und Kollegen rieten ihm, sich in der Operette zu versuchen. Was er dann auch tat, obwohl seine Leidenschaft das Schauspiel und nicht der Gesang war. Doch sein Publikum war begeistert und die Jubelrufe brachten ihn zunächst nach Wien und 1936 schließlich nach Berlin, wo er Karriere an der Komischen Oper, dem Metropoltheater und dem Admiralspalast machte.
Dort machten ihn die Talentspürnasen der damals marktbeherrschenden Ufa aus. Und schon nach seiner ersten Filmrolle in „Die Leuchter des Kaisers“ wusste er, wie seine Karriere für alle Zukunft verlaufen würde. ER sollte der singende, alle Frauen betörende Beau werden.

Er spielte bald einen Film nach dem anderen und lockte damit Millionen in die Kinos: „Hallo, Janine!“, „Gasparone“ oder „Immer nur du“ mit Dora Komar sind nur ein paar Titel aus einer unendlichen Reihe. Aber auch auf der Bühne glänzte er, sein „Graf Danilo“ in der „Lustigen Witwe“ wird wohl allen, die ihn erleben durften, unvergesslich sein.

Sein Können war auch nach dem Krieg sehr gefragt, und schon 1947 stand er für „Wiener Melodien“ wieder vor der Kamera. Es folgten Streifen wie „Hochzeitsnacht im Paradies“ und „Viktor und Viktoria“.

Das Fernsehen setzte Johannes Heesters auch am liebsten in Operettensendungen ein. Außer in einem Auftritt in einer „Kommissar“-Folge 1970, musste er bis zu dem Tourneestück „Casanova auf Schloss Dux“ 1987 warten, bis er einzig als Mime anstatt als Sänger arbeiten durfte. „Jopie“ erhielt zahlreiche Filmpreise und Auszeichnungen, außerdem gab es TV-Portraits über ihn und unter dem Titel „Es kommt auf die Sekunde an“ veröffentlichte er 1978 seine Memoiren.

Seine Texte und Melodien, die längst zu Evergreens geworden sind, werden den Menschen ewig im Herzen bleiben. Und um sie ewig lebendig zu halten, finden wir hier eine Zusammenstellung seiner unvergessenen Lieder.

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