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KLEE – Biografie 2009

Klee Aus Lauter Liebe
13.05.2009
Klee
Berge versetzen

Suzie Kerstgens – Gesang
Sten Servaes – Keyboards, Gesang
Tom Deininger – Gitarren
Pele Götzer – Bass
Daniel Klingen – Schlagzeug

„Berge versetzen“: Schon der Titel des neuen Albums von Klee demonstriert das gewachsene Selbstbewusstsein einer Band, die genau weiß was sie kann, was sie will und wie ihr dies gelingen wird. Klee wollen nun endlich Gipfel erstürmen. In einem ihrer bis dato größten Hits hat die Kölner Band „Gold“ besungen, jetzt greifen sie danach. Mehr als ein Jahr haben Suzie, Sten und Tom an den neuen Songs gearbeitet, Ideen entwickelt, verworfen, verbessert und überarbeitet. Wie Goldschürfer so lange gesiebt, bis nur noch glänzende Nuggets übrigblieben: reine Popsongs mit großen, wahren Gefühlen, noch größeren Melodien und unwiderstehlichen Refrains.

Gleich die erste Single, „Zwei Herzen“, wartet mit einer Melodie auf, die mitten ins Herz trifft. Wer sich von diesem aus Erotik, Energie und Eleganz geballten Prototyp eines Klee-Songs nicht direkt infizieren lässt, der muss immun sein gegen die süße Sucht der Popmusik.

Klee haben auf „Berge versetzen“ die perfekte Symbiose gefunden aus Elementen britischer Gitarrenpopkunst und europäischer Elektronikkultur, aus edlem Schliff feiner Songjuwelen und kluger Auslotung komplexer Gefühlswelten. Aber da ist noch weit mehr. Der Erfolg der letzten Jahre und der immense Zuspruch von Fans, Kritikern und zahlreichen Musiker- Kollegen, hat Klee in ihrem kreativen Elan bestärkt und beflügelt, weiterzugehen und über ihren Horizont zu sehen.

Mit ihrem nunmehr vierten Werk, das spürt man auf Anhieb, ist Klee der große Wurf gelungen. Den ersten Grundstein für ihr neues Album legte die Band im Frühjahr letzten Jahres an der portugiesischen Algarve-Küste. Dort mieteten sie sich ein Haus, schlugen für einige Wochen samt ihrem Equipment ihr Quartier auf und gingen in Klausur.
Klee spielten dann im Sommer – wie eigentlich stets in den letzten Jahren- auf diversen Festivals, denn einen maßgeblichen Teil ihrer Energie und Inspiration holt sich die Band auf der Bühne. Suzie gilt nicht nur als eine der prägnantesten und verführerischsten Sängerinnen deutscher Provenienz, sie ist auch eine strahlende, hochcharismatische Frontfrau von bewundernswerter Spontaneität. Live entwickelt die Band eine unglaubliche Dynamik und löst mit ihren Auftritten wahre Begeisterungsstürme aus. Die meisten Songs des neuen Albums wurden schließlich in Köln aufgenommen, einerseits im bandeigenen Studio 32 und im Studio Boecker des ehemaligen BAP-Musikers Manfred „Schmal“ Boecker. Als Produzenten fungierten bei den meisten Titeln wie schon bei allen Klee Alben davor Sten und Tom. „Zwei Herzen“ und der Titelsong „Berge versetzen“ entstanden dann in Zusammenarbeit mit JEM und Andreas Herbig, die in letzter Zeit mit Arbeiten für Ich+ Ich oder auch Udo Lindenberg glänzten. Diese Titel wurden im Hamburger Boogiepark Studio co-produziert und final abgemischt.

Auf „Berge versetzen“ drehen sich wie eh und je alle Songs – bei Klee und bei klassischen Popbands generell – um die Liebe, dieses seltsame Spiel mit all seinen Gezeiten- und Stimmungswechseln. Die Songtexte, für die im wesentlichen Suzie und Sten verantwortlich zeichnen und bei denen sie punktuell von ihrem langjährigen Freund, dem Songwriter Tom Liwa, unterstützt werden, sind kluge Reflexionen voller Lebensweisheit. Die stets mit einfließenden Beziehungs- und Lebenserfahrungen machen sie so authentisch.

„Zwischen Glauben und Vertrauen“ entwirft ein kleines, halb fiktives Panorama vom Leben in der Stadt, ein Song, für dessen Text ursprünglich gemeinsame Erinnerungen aus Barcelona Pate standen, die sich hier zu den Bausteinen eines metropolistischen Utopias zusammenfügen. Diese Popdelikatesse mit verhaltenem New-Order-Basslauf erzählt, wie das Leben mit Freunden in der Stadt das urbane Lebensgefühl prägt, wie die Mischung aus Bildern und Gerüchen, Dingen und Gedanken die eigene Geschichte formt. Ein feinnerviges Sensorium bilden auch die filigranen Balladen: „Weine nicht“ ist das sensible Psychogramm einer offenbar zum Scheitern verurteilten Beziehung, in der die Worte des Trosts ruhelos durch die Zeilen geistern. „Weil es Liebe ist“ ist eine melodisch wie poetisch betörende Liebeserklärung, ein Bekenntnis ohne Netz und doppelten Boden, abgerundet mit orchestralem Glanz zu einer Miniatursymphonie. Auch der Titelsong „Berge versetzen“ hat diesen erhaben klassischen Glanz, ein Lied über den Mut zur Ehrlichkeit – dieses Gefühl, alles auf eine Karte zu setzen.

Der Essenz einer Beziehung verleiht „Du & ich“ verbale Kraft; Popmusik als herrliche Drei-Minuten-Flucht in die Innerlichkeit. Klee 2008 packt einen unmittelbar. Die Melodien sind treibender bis hin zu den mit großem Geläut daher schreitenden Disco-Beats in „Die Königin“ und der melodramatischen Schönheit von „Wie weit“. Suzies Gesang ist akzentuierter, weniger verträumt und voluminöser. So viel Eigendynamik haben die Songs von Klee bislang noch nie entwickelt. Klee haben Popgeschichte fast spurlos verinnerlicht, den melodisch pulsierenden Bass von New Order, die glockenhellen Jubelarien von Blondie, die joviale Gitarrenseligkeit der Smiths und natürlich das stimmig Fabulierende der Fab Four. Britische Poptraditionen, die Klee seit Jahren auf ihrem eigenen Humus zu eigenwilligen und unverwechselbaren Gewächsen gedeihen lassen. Aber es sind auch ganz andere Facetten zu entdecken, das Geheimnisvolle eines Serge Gainsbourg Arrangements bei „7 Schritte“ oder der Bruce-Springsteen-Überschwang bei „Ich lass ein Licht an für dich“, die wie auf einen Wattebausch schwebende elektronische Streicheleinheit „Mein Vertrauen“ und das schmerzhaft ehrliche „Offene Wunden“. Das Album endet mit einem Novum, einer sinnlichen Ballade, dem ergreifend schlichten Duett von Suzie und Sten in „Wie das Wetter“.


Geschichte

Als im Jahr 2001 der Startschuss für Klee fiel, hatten Suzie, Sten und Tom schon als Ralley eine kleine Odyssee hinter sich. Mit den beiden Alben „Ralley“ (1997) und „1,2,3,4“ (1999) konnte das Trio erste Duftmarken setzen und eine kleine eingeschworene Fangemeinde gewinnen, die von naiv-charmanten Songs wie „Zelten“ begeistert waren. Schnell waren Ralley mehr als nur ein Geheimtipp unter Indie-Insidern. Ein Autounfall gebot der Karriere der aufstrebenden jungen Gitarrenpopband jähen Einhalt. Dann der Neubeginn. „Erinner dich“. Ein wunderbar nostalgischer Song, der schon immer da gewesen zu sein schien. Titelsong der letzten Popkomm in Köln. Und die erste Chartnotierung. Auf ihrem Debütalbum „Unverwundbar“ (2003) dominierte dann ganz klar der Elektro-Pop, hatten sie den Fahrtwind elektronischer Musik geschickt aufgenommen und klangen mitunter wie die deutsche Antwort auf Air.

Mit ihrem zweiten Album „Jelängerjelieber“ (2004) setzten Klee ihren Kreuzzug blumig formulierter Popromantik fort. „Gold“ war der große Hit des Albums, der bis heute nachwirkt. Gerade erst hat Givenchy die englische Version von „Gold“ für die internationale Werbekampagne des neuen Parfüms L’Ange ou Demon auserkoren. Überhaupt genießen Klee im Ausland einen exzellenten Ruf, was sicherlich auch daran liegt, dass das kleine schmucke Label Minty Fresh das Album „Jelängerjelieber“ unter dem Namen „Honeysuckle“ in den USA veröffentlichte. Nicht wenige Kritiker, die sich für die lockere Mischung aus deutschen und englischen Titeln begeistern konnten, nennen Klee in einem Atemzug mit anderen europäischen Pop-Exporten wie Air, Coldplay und New Order. Mit der Single „2 Fragen“ landeten Klee einen weiteren Coup: Seit mehr als zwei Jahren untermalt dieser Song inzwischen die TV-Kampagne von Die Gesellschafter, einer Aktion-Mensch-Initiative für eine lebenswertere Gesellschaft. Ein Anliegen, das Klee, für die das richtige soziale und politische Engagement seit jeher eine Selbstverständlichkeit ist, voll und ganz unterstützen.

Mit dem dritten Album „Zwischen Himmel und Erde“ präsentierten sich Klee auf dem Cover erstmals als fünfköpfige Band, ein Indiz auch dafür, dass das aus Daniel und Pele bestehende Rhythmusgespann stärker in die Band integriert wurde. Klee haben hier ihren musikalischen Horizont wiederum deutlich erweitert und die weit mehr als 100 Konzerte, die sie innerhalb eines Jahres gegeben hatten, schienen auch ihren Melodienreichtum deutlich verstärkt zu haben. Das Album avancierte mit der direkten Notierung in den deutschen Top 20 zu ihrem bis dato größten kommerziellen Erfolg. Dabei veranschaulichten die Singles „Die Stadt“, „Liebe mich leben“ und „Dieser Fehler“ ebenso gut die Klasse der Band wie die Special Edition des Albums, die auf einer DVD das komplette Abschlusskonzert Der „Zwischen Himmel und Erde“-Tour aus dem Kölner „Gloria“ enthielt: Vor heimischer Kulisse liefen Suzie & ihre Jungs zu ganz großer Form auf. Für die Special Edition des neuen Albums „Berge versetzen“ haben sich Klee, neben einigen tollen, exklusiven Bonus-Songs, erneut ein Dankeschön an ihre Fans überlegt: eine einstündige DVD mit der anekdotenreichen Klee Geschichte – von Damals bis Heute.

Wie sie es in „Zwei Herzen“ so mit- wie auch hinreißend auf den Punkt bringen, vereinen Klee mit ihrem unverkennbaren Stil aus sensiblen akustischen Arrangements und packenden Elektrohooks, aus nachdenklichen Lyrics und knalligen Tanzhits, aus Melancholie und Zuversicht scheinbar unüberwindbare Gegensätze mit einer Leichtigkeit, wie nur Pop in seiner reinsten Essenz sie zu vermitteln vermag: Klee 2008, das sind Schmetterlinge im Bauch und Hummeln im Hintern; Musik, die Seele und Hüfte gleichermaßen in Schwingungen versetzt.

Klee begeben sich mit „Berge versetzen“ auf das nächste Level, ihre von Klarheit und Transparenz geprägten Songs symbolisieren stärker denn je das Streben nach Glück als ehernes Gesetz der Popmusik.

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