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Laura Jansen

Laura Jansen 2013
08.04.2011
Single „Single Girls“ – VÖ eRelease: 19.04.2011
Album  „Bells“ – VÖ: 27.05.2011
Für die meisten von uns bedeutet eine schmerzhafte Trennung eine Reise durch die berühmten „fünf Phasen der Trauer“: Nichtwahrhaben wollen, Wut, Verhandeln, Depression und schlussendlich die Akzeptanz. Laura Jansen musste diese unangenehme Lektion vor etwa fünf Jahren lernen, als sie krampfhaft versuchte, in der Implosion einer stürmischen Romanze Sinn zu finden. „Wir haben an Weihnachten Schluss gemacht – der denkbar günstigste Zeitpunkt überhaupt.“, witzelt sie sarkastisch, bevor sie etwas nachdenklich wird „Ich war der Überzeugung, der Schmerz würde mich tatsächlich umbringen. Es ist faszinierend, wie man dann damit beginnt, Kleinigkeiten zu tun, um sein eigenes Leben zu retten.“
 Derzeit lebt und arbeitet die gebürtige Holländerin Laura Jansen als Sängerin, Songwriterin und Musikerin in Los Angeles. In „Single Girls“, der ersten Single aus ihrem aktuellen Album „Bells“, beschreibt Laura all die scheinbar so banalen Dinge, wie sich die Haare zu schneiden, pinkfarbene Bettlaken mit Blütenmuster zu kaufen oder sich mit dem Kerl von nebenan auf einen Drink zu treffen. Doch bei genauerem Hinhören kommt eine tief sitzende, emotionale Verzweiflung zum Vorschein.
Laura Jansens Debüt bei Decca Records ist eine verträumte Kollektion Klavier-lastiger alt-pop Songs, die in ihrer Heimat, den Niederlanden, bereits Platinstatus erreicht hat. Vor allem der Song „Single Girls“ und das atemberaubende Cover des Kings of Leon’s Songs „Use Somebody“, das sich in Lauras Interpretation über ein Jahr in den Top 10 der holländischen Singlecharts gehalten hat, haben den Erfolg von „Bells“ angetrieben.
In den USA hat Laura längst einen festen Platz im Kreise der Künstler eingenommen, die mit dem berühmt-berüchtigten Nachtclub „The Hotel Café“ in Verbindung gebracht werden – ein Zufluchtsort musikalischen Könnens, ein Brutkasten für Kreativität und nicht zu selten die Grundsteinlegung für den Start einer nationalen Karriere. Hier begannen bereits die Karrieren von Künstlern, wie Katy Perry, John Mayer oder Joshua Radin, mit dem sie bereits im Jahr 2008 auf Tour war und auch 2011 wieder gemeinsam Bühnen bespielt.
Laura schafft es, sich mit der süßen Klarheit ihrer makellosen Stimme und den nachfühlbaren Geschichten in die Herzen ihrer Zuhörer zu singen. Der neckische Song „Wicked World“, der starken Ragtime-Charakter hat, drängt den Hörer förmlich dazu, sich aus der Embrionalstellung zu befreien, sich ein paar Freunde zu schnappen und raus zu gehen, um sich zu vergnügen. „Der Song handelt davon, dass es an der Zeit ist, das Haus zu verlassen und ein paar Männer zu treffen. Es ist an der Zeit ein wenig zu trinken, denn depressiv zu sein, bedeutet zu altern.“, so Jansen. „Der Song entstand aus der Erkenntnis heraus, dass kleine Mädchen auf der Basis von Märchen erzogen werden. Man erwartet von uns zu heiraten und Babys zu bekommen. All diese Regeln gelten nicht dort, wo ich lebe. L.A. ist sein eigener, kleiner, verrückter Zirkus.“ In dem Titel „The End“ bemüht sich Jansen ihren Frieden mit dem Beenden einer Beziehung zu finden – auf der Basis der Erkenntnis, dass Schuldzuweisungen überflüssig sind. „Der Song dreht sich um den Punkt, an dem man endlich dazu in der Lage ist ,auszusprechen, dass die Beziehung nicht mehr zu retten ist (…) und das Einzige, wonach man sucht, Frieden ist. Ich singe diesen Song immer mit einem Lächeln auf dem Gesicht, weil ich weiß, dass der ganze Aufruhr endlich vorbei ist.“, so Laura.
„Ich schreibe Songs und mache Musik, um Dinge, die in meinem Leben geschehen, zu verarbeiten.“, erklärt Laura. „Wenn du dich für ein Leben als Performer entscheidest, dann findet ein Teil dieses Verarbeitungsprozesses in der Öffentlichkeit statt. Es ist wirklich sehr komisch, dass unsere Therapie von einem gewissen Exhibitionismus begleitet wird. Für mich persönlich jedoch ist genau das viel wirksamer als mir irgendwelche Pillen hineinzuschmeißen oder mich einem Seelenklempner mitzuteilen. Es fühlt sich einfach wahnsinnig gut an, alles loswerden zu können. Noch besser ist es, wenn ich auf der Bühne stehe, einen Song performe und mir die Blicke der Menschen im Publikum zeigen: ‚Ich weiß genau, wovon du sprichst’ Das allein hat eine sehr starke, heilende Wirkung auf mich. Während Live-Auftritten habe ich unglaublich bewegende Erfahrungen machen dürfen und es spielen sich unbeschreibliche Dinge ab. Die Menschen lachen, tanzen und beschäftigen sich miteinander. Was es eigentlich ist, das mich selbst ein bisschen weniger einsam fühlen lässt, sind die Menschen, die ich nach den Konzerten treffe, und die Geschichten, die sie mit mir teilen. Ich habe immer die Hoffnung, mit meinen sehr persönlichen Geschichten und Eindrücken irgendwo den Nerv aller zu treffen.“
Vielleicht waren es das vielen Umzüge, die Laura Jansen in ihrer Kindheit durchmachen musste, was sie dazu geführt hat, mit Menschen durch die Musik zu kommunizieren. Laura wurde im holländischen Dörfchen Breda als Tochter eines niederländischen Vaters und einer amerikanischen Mutter geboren und begann bereits im zarten Alter von 5 Jahren Klavier zu spielen, als die Familie in Brüssel lebte. Die weiteren Stationen im Leben der jungen Laura Jansen waren Zürich, gefolgt von Conneticut, Nashville und später dann L.A. „Bei all den Umzügen war die einzige Konstante in meinem Leben das Klavier.“, sagt Laura im Interview. Sie ist ein großer Fan klassischer Musik und von Queen, Joni Mitchell, Barbra Streisand sowie der brasilianischen Protestmusik, die ihre Mutter liebte.
Zu ihrer Schulzeit sang Laura Jansen im Chor und übernahm Rollen in Musicaldarbietungen. Ihre Leidenschaft für Politik manifestierte sich in ihrem Studium der Politikwissenschaften und ihrer Arbeit bei der U.N. in Genf („Ich wollte die erste weibliche Generalsekretärin werden.”, so Laura). Von diesem Traum wich sie jedoch zurück, als ein ihr sehr nahestehender Freund und Menschenrechtsaktivist, während eines Auslandsaufenthaltes in Afrika, getötet wurde. „Ich wollte einfach nicht wieder in diese Welt zurückkehren, denn sie brachte mich dazu, mich selbst so nutz- und machtlos zu fühlen. In der Musik fand ich Trost. Sie bot mir den Raum, in den ich mich zurückziehen konnte, wenn ich die Welt nicht mehr verstand.“
Laura Jansen verbrachte zwei Jahre an einer Musikhochschule in Holland und konnte als Sängerin auf Hochzeiten wichtige Erfahrungen als Performerin sammeln, bevor sie als Stipendiatin an Bostons renommiertes Berklee College of Music wechselte. Nach ihrem Abschluss hat Laura einen langgehegten Traum wahr werden lassen und ist nach Nashville gezogen, um sich dort als Songwriterin zu etablieren. In Nashville angekommen, fand Laura jedoch nur schwer einen Start und war vor Einschüchterung wie eingefroren. „Ich bin auf dem harten Boden der Realität gelandet und arbeitete als Aushilfe im Einzelhandel, während ich ständig auf Frauen wie Emmylou Harris oder Patty Griffin wartete, um ihnen etwas sagen zu können.“, so Jansen. „Ich konnte meine Stimme nicht mehr finden.“
Erst das schmerzhafte Aus einer Beziehung gab ihr die Energie zu ihrem ersten Song „Bells“. „Ich lebte zu dieser Zeit in einem Haus zusammen mit einem Traummann, einem niedlichen Hund und einem schrecklich spießigen Garten – die Dinge schienen sehr gut zu laufen. Dann urplötzlich war das nicht mehr der Fall und ich fand mich alleine in einem leeren Haus wieder. Alles, was mir blieb, war ein Computer und mein Klavier.“ Inspiriert vom Läuten der Kirchturmglocken nebenan, schrieb Laura den sehnsüchtigen Song, der später zum Titel-Track des Albums werden würde. „Ich wusste nicht für oder über wen ich den Song schrieb, aber ich wusste, dass es meine Stimme war, die in dem Song sprach, denn ich hatte Gänsehaut am ganzen Körper. Ich habe nicht versucht, wie eine Country-, oder Soulsängerin zu klingen, sondern ließ meiner inneren Stimme freien Lauf.“ Nach „Bells“ sprudelte die Kreativität förmlich aus Laura heraus und sie schrieb sehr viele Titel, einschließlich zweier spirituell höchst bedeutungsvoller Songs: „Soljah“, eine Nummer mit starken Reggae-Einflüssen, und den Gospelähnlichen Track „Elijah“. Ein Song, der laut Jansen davon handelt, strikte Glaubensmuster abzulegen und sich dem zu widersetzen, das Leben als ein Wartezimmer für etwas Besseres zu betrachten.
Zwischenzeitlich spielte Laura bereits mit dem Gedanken, an die West-Coast umzuziehen. „Ich war auf der Suche nach einer zweiten Chance, um als Songwriterin durchzustarten und wusste, dass unzählige großartige Künstler aus L.A. kamen.“, sagt Laura. Nach ihrem Umzug nach L.A. im Jahre 2003 galt ihr erster Anruf in der Stadt dem „Hotel Café“. „Ich habe da einfach angerufen und gesagt: ‚Hi, geht’s Euch gut? Ich hab fünf eigene Songs. – Darf ich die bei Euch auf der Bühne spielen?’“, erzählt sie mit einem Lachen auf den Lippen. „Woraufhin der Besitzer ganz klar und deutlich gesagt hat: ‚Auf keinen Fall. Du musst schon dazu in der Lage sein, uns so und so viele Leute in den Club zu bringen, für so und so lange spielen zu können und zu beweisen, dass du es schaffen kannst, hier in L.A. ein gewisses Publikum anzuziehen.’“ Von der Ansage unbehelligt, verbrachte Jansen Nächte lang in dem Club und wurde Teil des ortsansässigen sozialen Netzwerkes von Künstlern. Sie sang bei Open-Mic Nights in anderen Clubs und schaffte es nach und nach, Anhänger ihrer übermütigen Live Konzerte um sich zu scharen. Schlussendlich hatte sie es geschafft, ihren ersten Auftritt im „Hotel Café“ zu landen. „Ich glaube es waren so an die 15 Leute da. Das hat mir zwar ungeheuerlich viel Angst gemacht, aber der Besitzer des Clubs sagte: ‚Super, dann spielst du also nächsten Monat direkt wieder.’“ Ab diesem Zeitpunkt trat Jansen einmal im Monat selbst auf und unterstützte andere Künstler bei ihren Auftritten.
Eines Nachts befand sich unter den Besuchern des Clubs auch Joshua Radin, der Laura prompt darum bat, für einen Job in seiner Band zur bevorstehenden Tour vorzusingen. Laura brillierte beim Casting, kündigte ihren regulären Job und verbrachte sechs Wochen auf Tour als Backup Sängerin und Pianistin sowie als Opening Act für Joshua Radin. „Es war einfach unglaublich. Ich hatte ja noch nie außerhalb von Los Angeles gespielt. Er gab mir einen gewaltigen Schub Selbstvertrauen.“ Nach ihrer Rückkehr folgte Laura Jansen einer Einladung nach Holland, um dort in einigen TV-Shows aufzutreten und dann schlussendlich einen Vertrag mit Universal Music zu unterzeichnen. „Bells“ (eine Kombination zweier bereits früher veröffentlichter EPs, „Trauma“ aus dem Jahre 2007 und „Single Girls“ aus dem Jahre 2009, plus „Use Somebody“) wurde in Holland im September 2009 veröffentlicht. Im Anschluss an die Veröffentlichung des Albums begleitete Laura ihren Freund William Fitzsimmons als Bandmitglied und Support Act auf seiner Tour.
Laura nahm den Song „Use Somebody“ auf, nachdem sie ihn in einer der größten holländischen Radioshows performt hatte. „Die bitten einen immer darum, sowohl ein Cover eines aktuellen Charthits als auch einen eigenen Song zu spielen. Also entschloss ich mich dazu, ‚Use Somebody’ einzustudieren, weil der Song so wunderschön ist. (…) Ich habe den Song auf meine ganz eigene Art und Weise, reduziert auf das Klavier und meine Stimme, interpretiert. Die Reaktionen auf das Cover waren so überwältigend, dass mich mein Label gebeten hat, den Song im Studio aufzunehmen.“ Gemeinsam mit dem Produzenten Bill Lefler, der bereits Bells produzierte, nahm Sie den Track auf und wurde Zeuge, wie sich der Song zum absoluten Eigenläufer entwickelte. „Die Jungs von Kings of Leon können sich jetzt noch mehr Autos kaufen, so viel Airplay hat der Titel bekommen.“, sagt sie mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. „So frei nach dem Motto: Hier hast du noch ein fettes, neues Auto. Gern geschehen.“
Derzeit tourt Laura Jansen gemeinsam mit Joshua Radin in den USA und wird ihr Debütalbum „Bells“, nach dem bahnbrechenden Erfolg in ihrer Heimat, in den Staaten am 22. März veröffentlichen. Die amerikanische Presse überschlägt sich bereits jetzt schon mit Lobpreisungen, denn die Songs „verleihen sogar den kleinsten, banalen Dingen im Leben eine gewisse Magie“, so AOL Popeater. Die LA Times liebt es, wie „Single Girls auf eine sehr bewegende Art und Weise die ersten zaghaften Schritte in die Ungewissheit des Singledaseins einfängt“.
Mit ihrer kristallklaren Stimme, der schlichten Einfachheit ihrer Klavierkünste und einem Charme, der zum Schwelgen einlädt, wird Laura mit ihrem Album „Bells“ auch in Deutschland für eine gehörige Prise Magie sorgen und bei ihren Live Auftritten das Publikum verzaubern.

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