Mando Diao | Musik | MTV Unplugged - Above And Beyond

MTV Unplugged - Above and Beyond (2 CD Ltd. Edt.): Mando Diao
MTV Unplugged – Above And Beyond
VÖ: 12. November 2010
Mando Diao

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Was haben uns die Schweden denn da am 2. September 2010 in den Union-Film Studios in Berlin-Tempelhof auf die Bretter gezaubert? Eine Kulisse aus vier Räumen, gespickt mit liebevollen Details. Vier Zimmer, die exemplarisch die Welt von Mando Diao präsentieren. Links eine Garage, die Anfänge der Band. Von hier aus ging es los. Der Raum daneben ist ein typisches Hotelzimmer, in dem die Jungs mehr Zeit verbringen, als ihnen lieb ist. Die dritte Szenerie ist ein schwedisches Wohnzimmer, das Zuhause. Und rechts außen? Ein Speicher, der die Zukunft symbolisieren soll. Auf ihm landen eines Tages die Erinnerungen an eine großartige Bandkarriere. Diese Szenerie wurde von der Band entwickelt und designt, zusammen mit den Top-Bühnenbildnern Anna Hellman und Paul Möllerstedt, die sich in Schweden sonst um Mega-TV-Shows kümmern. Die Idee, dass Mando Diao in traditioneller schwedischer Tracht (!) performen, stammt von den Jungs selbst.

Überraschend. Klar, Klassiker wie “Down In The Past”, “God Knows”, das selten gespielte “Mr. Moon” oder “Dance With Somebody” dürfen nicht fehlen. Doch in der Songauswahl finden sich auch Songperlen, die den meisten der 250 geladenen Gästen der Performance bislang unbekannt gewesen sein dürften: zum Beispiel die Fanclub-Favoriten “How We Walk”, “Hail Your Sunny Days” und “Your Lover’s Nerve”, bisher versteckte B-Seiten. Und besonders kurios: “No More Tears”. Ein Song, der bislang lediglich als unfertiges Demo existierte und den Björn und Gustaf schon vergessen hatten. Wie er seinen Weg ins Internet fand und dort zum Fan-Klassiker avancierte, können die zwei sich selbst nicht erklären. Doch die stetige Nachfrage der Fans brachte Mando Diao dazu, dieses Lied wieder auszugraben und eigens für diese Performance neu zu arrangieren. Unerwartet auch eine Coverversion von Simon & Garfunkel: auf “Bleecker Street” zeigen Gustaf und Björn, dass sie genauso federleicht harmonieren können wie die Original-Autoren.

Durch die Energie dieser Show hielten es Mando Diao nicht lange auf ihren Hockern aus. Dadurch bekam das Konzert eine extra Prise Rock’n'Roll. Für jede leise Ballade wie “Ochrasy” oder “Ringing Bells” gibt es deswegen auch ein “Long Before Rock’n'Roll” oder das Finale “God Knows”, die hemmungslos runter gerockt werden. Auf Akustikgitarren, okay, aber wer hat festgelegt, dass diese nicht fetzen können? Alle neuen Arrangements sind in Eigenarbeit entstanden, in den dreieinhalb intensiven Monaten der Proben vor der Show und teils schon lange vorher. “Ein Song macht beim Schreiben oft schon seine Phasen durch”, erklärt Drummer Samuel Giers. “'You Can’t Steal My Love' war eigentlich von Beginn an eine Piano-Ballade, bevor wir ihn zum Rocksong umfunktionierten. Jetzt haben wir wieder die Ur-Version gespielt.”

Natürlich luden sich auch Mando Diao illustre Gäste zu ihrer Show ein. Aber dass sie gleich so illuster ausfallen würden! Mit Kinks-Leader Ray Davies erfüllten sich die Beatles/Stones/Kinks-Fanatiker einen Kindheitstraum, indem sie mit ihrem großen Vorbild seinen Klassiker “Victoria” interpretieren.
Und mit Juliette Lewis hat man die ideale Duettpartnerin für das verruchte “High Heels” gefunden. Die Hollywood-Kultfigur und Sängerin legt mit Gustaf dann auch eine derart sexuell aufgeladene Performance aufs Parkett, dass nicht viel fehlte, und sie dürfte nur nach 23 Uhr gezeigt werden.
Überraschend auch die Wahl der Newcomerin Lana del Rey, doch die Amerikanerin behauptet sich bei “Gloria” im Duett mit Björn spielerisch unter den großen Namen.
Auch eine Beatles-Connection darf nicht fehlen: Klaus Voormann, seit langem Freund der Band, übernimmt nicht etwa den Bass. Auch hier sollte es was Besonderes sein, also nahm der Covergestalter von “Revolver” den Stift in die Hand und zeichnete auf der Bühne live seine Impressionen des Abends.
Am wenigsten erwarten durfte man jedoch den Auftritt von Daniel Haglund. Von wem?
Der heutige Musik- und Deutschlehrer fungierte beim Debütalbum “Bring 'em In” noch als Organist der Band. Er hatte Mando Diao ursprünglich gegründet. Im Streit trennte man sich schließlich 2004. Jahrelang war das gegenseitige Verhältnis angespannt. “Es ist schön, dass das aus der Welt ist, denn es hat uns alle belastet”, kann Samuel heute sagen.

Dass die Band über diesen Schatten sprang, sagt daher auch einges über den Stellenwert dieser Show für Mando Diao aus. Aber ein so wichtiger Teil ihrer Bandgeschichte darf eben nicht fehlen in einer Darbietung, die Mando Diao privat und in allen Facetten zeigt: Von den Anfängen in der Garage bis zu den großen Hits. Von den leisesten je von ihnen gehörten Tönen bis zur unbremsbaren Energie, auch ohne Verstärker. Von der Vergangenheit dieser Band bis in ihre Gegenwart – und nicht zuletzt ihre Zukunft. Denn mit dieser famosen Unplugged-Performance werden Mando Diao einmal mehr alte und neue Fans umhauen, die Charts stürmen – und doch nur einen Meilenstein legen in einer Karriere, die ihren Zenit noch längst nicht erreicht hat.
Veröffentlichung
12.11.2010
Format
CD
Label
Vertigo Berlin
Bestellnummer
00602527548456
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