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Biografie: August 2011

BRINGS Webgrafik 2016
26.08.2011
Brings
Biographie 2011

Peter Brings – Gesang, Gitarre
Stephan Brings – Bass, Gesang
Kai Engel – Keyboards, Gesang
Harry Alfter – Gitarre, Gesang
Christian Blüm – Schlagzeug

Die von den Brüdern Peter und Stephan Brings gegründete Band hat in den zwei zurückliegenden Jahrzehnten schon so ziemlich alle Hochs und Tiefs erlebt, die man als Musiker erleben kann. Ende der 1990er hatte die Band mit den berühmten Vätern (neben Rolly Brings sind das Gesangslegende Tommy Engel und der Politiker Norbert Blüm) ihre besten Jahre schon vermeintlich hinter sich. Dann gelang ihnen im Jahr 2000 mit “Superjeilezick” das, was man gut und gerne als Sechser im Lotto bezeichnen kann. Diese zündende Powerpolka ist mit jedem Jahr bekannter geworden und gehört mittlerweile weit über den Karneval hinaus zu den populärsten Songs Kölscher Mundart überhaupt. Dank “Superjeilezick” öffneten sich für Brings Tür und Tor in der närrischen Hochburg Köln. Für die Band begann eine neue Zeitrechnung samt einem rundum gelungenen Imagewandel.

Dann ging es eigentlich Schlag auf Schlag. Kaum eine Karnevalssession in den letzten Jahren ist ohne einen neuen Stimmungshit von Brings ins Land gezogen. “Poppe, Kaate, Danze” (anfänglich noch als Skandalnummer gehandelt, mittlerweile eine der ganz großen Zugnummern der Band), “Su lang mer noch am Lääve sin”, “Halleluja”, oder auch das stets rührseligen Stimmungsaufruhr auslösende “Mama, wir danken dir” sind klingende Beweise, wie gut Brings die Befindlichkeiten und Seelenlagen ihrer Mitmenschen kennen. Einen absolut guten Riecher haben sie auch für originelle Coverversionen entwickelt: “Man müsste noch mal 20 sein” (die Adaption des 50er-Jahre-Hits vom Kölner Urgestein Gerhard Jussenhoven) und dem Zarah-Leander-Evergreen “Nur nicht aus Liebe weinen” haben sie mit Schmackes neues Leben eingehaucht. Dabei verstehen sie es aufs Beste, Zigeunermelodien, Polkas und anderen folkloristischen Zündstoff nahtlos in ihre eigenen Songs einzubauen und mit der Wucht von Rockmusik zu verstärken. “In einem Karnevalsset versuchen wir, in einer halben Stunde die Essenz von einem Konzert wiederzugeben. Wir wollen den Leuten das Gefühl geben, doch mal vorbeizukommen und sich ein richtiges Konzert anzugucken”, sagt Peter Brings, der sich mit seinen Mannen, mit energiegeladener Bühnenperformance und unermüdlicher Livepräsenz auf bundesweiten Tourneen und Festivals und auch im Karneval in jede Performance mit Leib und Seele reinhängt: Keiner schwitzt lauter, keiner verausgabt sich sichtbarer, keine Band im deutschsprachigen Raum lässt die Zuschauer auf Konzerten fühlbarer und unmittelbarer an Ihrer Musik teilhaben.

Brings haben noch nie ein Blatt vor den Mund genommen. Dass sie bisweilen mit ihren Songs auch angeeckt sind, hat sie letztendlich nur noch populärer gemacht. Auch wenn Karneval für Brings nicht alles ist, sind sie zu Recht stolz, dass sie ihn mit ihrer Rock’n'Roll-Attitüde ein wenig revolutioniert haben. “Wir sind nicht in den Karneval gegangen, wir sind eigentlich gerufen worden”, so Peter Brings. “Der konservative Karneval war eigentlich genau das Richtige für uns. Unsere Lieder funktionieren dort so gut, weil alle die Sprache kennen, aber sie sonst keiner so präsentiert.” Heute mag sich bei den Musikern, die für jeden Spaß zu haben sind, die Art ihrer Auftritte geändert haben, durch ihren besonderen Stellenwert im Kölner Karneval sind sie präsenter denn je und erfreuen sich auch im Fernsehen zunehmender Beliebtheit.

Die ersten zehn Jahre haben Brings noch ein anderes Leben geführt. Ihr bodenständiger Mundart-Rock hatte schnell landesweit einen hervorragenden Ruf. Schon 1991, im ersten Jahr nach der Bandgründung, gaben sie gleich reihenweise Konzerte. Auftritte bei “Rock am Ring” oder im “Rockpalast” waren der beste Beweis für ihr Renommee als überzeugender Live-Act. Rückblickend sind Brings besonders stolz auf ihre ersten, von Klaus “Major” Heuser produzierten Alben, allen voran “Kasalla” aus dem Jahr 1992, jenem Jahr, in dem Brings sich in der AG Arsch huh neben vielen anderen Bands und Musikern aus dem Rheinland politisch stark engagierten. Viele Songs von Brings zeichnen sich schon damals durch Lebensnähe und Lokalkolorit aus, und spiegeln so die Liebe zu ihrer Stadt und dessen Menschenschlag wider. Ein weiteres Highlight in der Bandgeschichte war das Open-Air-Konzert, das Brings mit zahlreichen prominenten Gästen (Klaus Lage, The King, Purple Schulz) anlässlich ihres zehnjährigen Bandjubiläums vor 25.000 Zuschauern im Kölner Volksgarten gaben.

Zum diesjährigen 20-jährigen Bandjubiläum möchte die Band sich mit einem Großkonzert im Kölner RheinEnergiestadion am 16.07.2011 bei Ihren Fans und Freunden bedanken.
Die Fünf haben Weggefährten und Newcomer eingeladen, mit Ihnen auf der Bühne zu stehen, um für maximale 50.000 Fans das Stadion zu rocken – eine Superjeilezick, garantiert!

Der Vorverkauf läuft auf Hochtouren, über 40.000 Freunde des Kölsch-Rock haben sich bereits Ihre Karten für das Großereignis des Jahres 2011 in Köln gesichert.

Ab 17.00 Uhr wird das RheinEnergieStadion gerockt, drei Vorgruppen heizen dem Publikum richtig ein, bis es um 19.30 Uhr heißt: Bühne frei für “20 Jahre Brings und Gäste”. Welche Freunde dann noch mit aus der Torte springen werden, wird nicht verraten, denn was wäre ein runder Geburtstag ohne Überraschungen?!

Das aktuelle Studio-Album “Dat is geil” wird am 15.Juli veröffentlicht.

Mitfeiern, mit dabei sein, 20 Jahre mit Brings!

“Dat is geil” Track by Track

Halleluja

Als das Lied zum ersten Mal am großen Küchentisch unseres Proberaums und Studios vorgespielt wurde, da war es eine sehr ruhige Ballade. Der Text war da, aber wir brauchten zu dem Zeitpunkt alles andere als eine ruhige Nummer. Zum Text, der ja davon handelt, dass wir immer versuchen müssen dankbar zu sein, nicht nur dann, wenn es gut läuft, passte aber auch eine kraftvolle, positive Musik. Harry hat dann das Kunststück vollbracht, es in eine Rock- Disco-Tanz-Nummer zu verwandeln, ohne das Lied an sich zu verändern. Für uns war das musikalisch ganz neu und auch gewagt, aber es gibt dem Song die Kraft, die er brauchte, um unsere höchste Chart-Platzierung einer Single zu erzielen. Halleluja!

Scheissejal

Das Lied über die sehr rheinländische Eigenschaft, mit leeren Kassen um zu gehen, spielen wir schon seit einiger Zeit live. Wir sind uns bewusst, dass wir damit in Schwaben nur Unverständnis ernten werden, was aber nicht allein an der kölschen Sprache liegt!
Das Schöne an “Scheissejal” ist, dass es das Publikum war, das uns durch seine Zustimmung dazu gebracht hat, es aufs Album zu nehmen. Die Menschen haben längst kapiert, dass die so genannte Wirtschaftskrise eine Krise der arbeitenden Bevölkerung ist. Die Chromfassaden der Banken haben nicht mal Schrammen davongetragen.
Ein Lied im Studio aufzunehmen, das die Band schon oft live gespielt hat, ist ein ganz besonderes Vergnügen: Kopp us, Verstärker an!

Rään

Fast wäre es ein Lied über die durch den Klimawandel bedingte Veränderung des Wetters geworden. Dass es eben nur noch: ganz heiß, zu kalt, alles vertrocknet, oder alles säuft ab, gibt. Aber wir wollten dann lieber was haben, das mehr ans Herz geht und haben die Sintflut und den Sturm in unsere Stadt verlegt. Wer hier lebt, der weiß, dass die Stadt kalt wie Eis sein kann. Aber wir wissen auch, wenn es sein muss, tun wir Kölner uns zusammen und dann geht es immer heiß wie Glut zur Sache. Es muss aber schon was wirklich Wichtiges und Großes sein. Was das im Einzelnen ist, wird dann wieder sehr kölsch und individuell entschieden. Gut so!

Wir wollen niemals auseinander geh´n

Dass wir den großen Hit von Heidi Brühl von 1960 singen, hat vor allem mit unserem 20. Jahrestag zu tun. Nach allem, was in dieser langen Zeit mit uns und um uns herum geschehen ist, war es an der Zeit den Alten Band-Schwur noch einmal auszurufen. Egal was passiert: Wir wollen niemals auseinander geh´n!

Dat Beste

Wenn Kinder Kummer machen, dich zur Weißglut treiben, dir die letzte Kraft rauben, dich nicht schlafen lassen und, und, und.....
Du hast sie im Arm, siehst sie ihren Weg gehen und du weißt: Sie sind das Beste und Wertvollste was wir haben.
Wir haben ja eine Menge Kinder in der Band, da war es Zeit, das noch mal zu sagen beziehungsweise zu singen!

Nüssele

Auch wenn auf allen Kanälen vom Aufschwung und dem Jobwunder in unserem Land die Rede ist: Wir sind viel unterwegs in der Republik und wir hören von vielen ein ganz anderes Lied. Jobs gibt es wohl mehr als noch vor einiger Zeit, aber wo ist die Arbeit, die genug einbringt, um in unserem teuren Land menschenwürdig davon zu leben? Es gibt immer mehr Regionen, in denen gar nichts mehr läuft. Es ist ein hartes Los, ohne Arbeit oder mit einem mies bezahlten Job leben zu müssen.
Das gehört auf die Straße, bis es in Berlin ankommt: Hartz 4 muss weg und der Mindestlohn muss her!

Wunderbar

Wir wollten es uns nicht nehmen lassen, auch in eigenen Worten zu sagen: Wir haben geschafft, bis heute zusammenzubleiben!
In der Musiklandschaft gibt es viele Künstler die 20, 30 oder mehr Jahre auf der Bühne stehen. Aber einen Haufen wie uns, also fünf gleichberechtigte Köpfe zusammen zu halten, ist eine ganz besondere Herausforderung!
Es wird viele Menschen geben, die das auch auf sich beziehen können: “Dat soll su wiggerjon, weil mer uns su jot verston! die nöchste 100 Johr, dat wör wunderbar!”

Du bis nit allein

Auch wenn dem Text eine sehr persönliche Geschichte zu Grunde liegt, einem Menschen sagen zu müssen: Du bist nicht allein, auch wenn ich jetzt nicht bei dir sein kann! Das kennt wohl jeder.
Wir sind als Band ja viel unterwegs, oft zu Zeiten wie Wochenenden, also dann wenn andere Zeit miteinander verbringen. Da kommen viele unserer Familienmitglieder und Freunde zu kurz. Songs wie dieser müssen immer wieder aus uns raus.

Dat is geil

Ein Lobgesang auf das Leben. Vor allem auf das Leben, das wir leben dürfen. Immer in Bewegung, immer unterwegs, immer neue Gesichter, immer Rock´n´Roll! Damit alle, die uns gerne zuhören, auch wissen, was wir meinen, haben wir es in eine Tanz-Nummer gesteckt, bei der keiner “et Föttche” still halten kann!

Adios

Die Story ist zwar frei erfunden, aber man hört es ja immer wieder: Andere Länder, andere Sitten. Was in unseren Breiten noch als harmloser Flirt durchgeht, kann andern Orts als Heiratsantrag ohne Ausstiegsklausel angesehen werden. Dann sollte man frühzeitig “Adios” sagen, oder unter der heißen Sonne des Südens glücklich werden. Wir haben deshalb auch ein wenig Italo-Western-Mucke eingebaut. – Das alles entscheidende Duell des Lebens! Olè!

Kölle, du bis bunt

Die ewige Auseinandersetzung mit unserer Stadt. Fluch und Segen zugleich. Als im Frühjahr wieder einmal ein rechtsextremer Aufmarsch von Pro-Köln (was für eine Blasphemie, allein dieser Name!) angesagt war und es eine Gegenveranstaltung von Gewerkschaft, Kirche und antifaschistischen Gruppen gab, war sie wieder da: Die Gewissheit, dass unsere Stadt sich wehrt, wenn die Braunen einen Keil zwischen uns treiben wollen. Es ist bestimmt nicht alles gut bei uns, was das Miteinander in der Stadt angeht. Aber es bringt uns kein Stück weiter, wenn wir uns abschotten.
Wir sind als Stadt ein Abbild der Welt um uns herum. Diese Welt ist im Umbruch, Menschen müssen fliehen, vor Verfolgung, Folter und Hunger. Wir sind stark, haben die Kraft, ihnen eine Heimat zu geben. Die Stadt wird immer bunter werden!

Lääve Pur

Eine Beschreibung unseres sehr eigenen Kosmos. Klar sind wir alle ganz normale Familienväter und leben nicht viel anders als andere. Aber wir sind Musiker! Da gibt es immer wieder Abende, die anders sind als erwartet. Nicht alles ist immer vorhersehbar. Das liegt wohl daran, dass wir viel unterwegs sind und immer neue Menschen treffen. Und das Scheinwerferlicht lässt uns nach all den Jahren immer noch glänzen , wie in den alten Tagen, die wir hier meinen. Aus Fehlern lernen ist auch nicht wirklich unsere Stärke :-)

Do hin

Das hat Tradition in Köln. Vor allem im Karneval! Man rottet sich zusammen und zieht von Kneipe zu Kneipe und von Party zu Party. Bleiben kann man ja nur so lange man noch Geld hat, oder bis auffällt, dass man gar nicht eingeladen ist. Spätestens jetzt zieht man besser ganz schnell weiter! Wenn die Luff brennt, mache mer dat mer fott sin!
Die Stadt ist voller schöner feiernder Menschen, die nur auf uns warten – oder eben nicht.

De Zick

An dem Lied merken wir, dass wir schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben. Mal bist du oben, mal unten. Mal klatscht dir der Regen ins Gesicht, mal scheint dir die Sonne auf den Bauch. Alles ist machbar, fast jedes Problem hat eine Lösung. Unsere Herzen sind voller Erinnerungen jeglicher Art. Lachen und Tränen! Nur die Zeit wird immer knapper, das hätten wir – wie alle anderen Menschen auch – nie gedacht: Das ist der erste Tag vom Rest unseres geilen Lebens! nutzen wir Ihn!

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