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Don Terfel

11.01.2002
Es ist alles nur eine Frage der Zeit. Manchmal muss man zurückschauen um vorwärts zu kommen. So auch, wenn es um Bryn Terfel und “Don Giovanni” geht.
1989 steht der Mann mit der atemberaubenden Bassstimme zum ersten Mal in einer Aufführung des Mozartschen Moralstückes auf der Bühne. In Stockholm singt er, begleitet vom “Drottningholm Court Theatre & Chorus” unter der Leitung von Dirigent Arnold Östmann, den Part des gehörnten, bäuerlichen Bräutigams “Masetto”. In dieser, kleinen, aber dennoch nicht unwichtigen Rolle eifersüchtelt er im ersten Akt etwa “Ho capito, signor, si!”, weil es Giovanni auf seine Braut Zerlina abgesehen hat. Um im zweiten Akt bei “Ahi! ahi! la testa mia!” auch noch vom Verführer verdroschen zu werden. Acht Jahre später dreht er den Spieß um: als Don Giovanni darf er Masetto verprellen (und verprügeln). Die Aufnahme mit dem “London Philharmonic Orchestra” unter Dirigent Sir George Solti und mit Terfel in der Titelrolle gilt als Meilenstein einer ohnehin illustren Karriere. Im Jahr darauf komplettiert Bryn Terfel schließlich “seinen” Don Giovanni, indem er sogar noch dessen treuen Diener “Leporello” (unter Claudio Abbado) gibt. Damit hat er alle tiefen Parts der Oper gesungen und aufgenommen. Mehr geht nicht.
 
Da die erste dieser Aufnahmen allerdings lange Jahre nur auf Laserdisc zu haben war, schließt sich für viele Freunde des walisischen Zweimeter-Mannes mit der fantastischen Stimme erst jetzt der Kreis. Dieser Tage erscheint besagte frühe Einspielung des Don Giovanni als Doppel CD bei Decca. Jetzt kann man Bryn Terfel in allen verfügbaren Bass-Parts der Mozart-Oper genießen. In Umkehrung der Moral von Don Giovanni gilt in diesem Fall: “So endet, wer Gutes tut”.

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