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Geburt eines Weltstars – Yekwon Sunwoo veröffentlicht sein Cliburn-Goldalbum

Yekwon Sunwoo
© Jeremy Enlow / The Cliburn
17.08.2017
Wenn man diesen jungen Koreaner zum ersten Mal sieht, dann ahnt man nicht, zu welch ekstatischen Gefühlsausbrüchen er fähig ist.

Zurückhaltender Weltstar: Yekwon Sunwoo

Yekwon Sunwoo ist die Bescheidenheit in Person. Wenn er über seine musikalische Mission spricht, dann tut er dies mit äußerster Diskretion. Er möchte am Flügel überzeugen. Die klassische Musik, die er schon in früher Kindheit zu lieben begann, ist seine Flaschenpost. Mit ihr transportiert er seine Gefühle ans Publikum. Mit ihr führt er vor, was für ein feingliedriger und leidenschaftlicher Charakter er ist. Yekwon Sunwoo ist für das Klavier geschaffen.
Der 1989 in Anyang/Südkorea geborene Ausnahmepianist beherrscht den Flügel nach allen Regeln der Kunst. Sein weicher Anschlag, seine entspannte Technik und sein poetisches Gespür sind einzigartige Gaben, die Yekwon Sunwoo glänzend zu nutzen weiß, um klassische, romantische und impressionistische Klaviermusik in vollendeter Gestalt darzubieten. Das hat er in Fort Worth/Texas mit Bravour gezeigt. Seine Auftritte beim diesjährigen Van Cliburn International Piano Competition lösten Stürme der Begeisterung aus.    

Sprungbrett an die Spitze: Van Cliburn International Piano Competition

Die amerikanische Presse schwärmte von einer „wahren musikalischen Persönlichkeit“ (Scott Cantrell), die sich in Fort Worth offenbart habe. Der junge Südkoreaner, bislang eher ein Geheimtipp, stieg über Nacht zu einer internationalen Größe auf, an der ab jetzt kein Klavierliebhaber mehr vorbeikommt. Yekwon Sunwoo hat die Chance genutzt, die ihm der hochrenommierte Van Cliburn-Wettbewerb bot.
Der Preis wird alle vier Jahre vergeben. Er ist eine der „prestigeträchtigsten Auszeichnungen auf dem Feld der klassischen Musik“ (The Guardian). 1962 gegründet, führt er immer wieder junge Spitzenbegabungen zusammen, die sich in anspruchsvollen Live-Performances vor einer hochrangigen Jury zu bewähren haben. Verteilt werden in olympischer Manier drei Medaillen: Bronze, Silber und Gold.
Dem Gewinner lockt ein ansehnliches Preisgeld, in diesem Jahr 50.000 US-Dollar. Hinzu kommen vielfältige Unterstützungen in Sachen Tourneeplanung sowie Aufnahmeprojekte, für die die Universal Music Group verantwortlich zeichnet. Kurz: eine hochattraktive Auszeichnung, um die in diesem Jahr insgesamt 30 Wettbewerber aus 16 Nationen rangen.

Überwältigendes Album: Cliburn Gold 2017

Yekwon Sunwoo ist der triumphale Gewinner, und wenn man sein gerade erschienenes Gold-Album hört, dann weiß man auch, warum. Das versierte Spiel des aufstrebenden Youngsters bewährt sich auf allen Ebenen der Klavierkunst: Wenn er Haydns Klaviersonate Nr. 58 in C-Dur spielt, dann besticht seine Klarheit. In Rachmaninows Klaviersonate Nr. 2 in b-Moll beeindruckt sein vulkanisches Temperament, während er in Ravels “La valse” und Marc-André Hamelins “Toccata on ‘L’homme armé’” mit tänzerisch-schwebendem Spiel glänzt.
Überaus zart klingt Schuberts, von Franz Liszt arrangierte Litanei auf das Fest Aller Seelen, und in Percy Graingers viel zu selten gehörter, pianistischer Verarbeitung des letzten Liebes-Duetts aus Strauss' “Rosenkavalier” läuft der Jungstar mit einer eleganten Melanche aus jazzigen, romantischen und impressionistischen Klängen zu absoluter Hochform auf. “Cliburn Gold 2017” ist ein hinreißendes Album, das große Erwartungen weckt. Chapeau Yekwon Sunwoo. Mehr davon!    

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