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Biografie 2013

Empire of the sun 2016
29.05.2013
Das Biopic… ein Epos in zwei Akten
1. Akt: “Walking On A Dream”
Im Jahr 2008 taten sich die beiden australischen Allround-Musiker und Produzenten Luke Steele (The Sleepy Jackson) und Nick Littlemore (Pnau) zusammen und kreierten gemeinsam eine Reihe von Tracks, die aus einer anderen Welt zu stammen schienen: Das postapokalyptisch-psychedelische Wesen namens Empire Of The Sun war geboren. Ihr Debütalbum “Walking On A Dream” verkaufte sich weltweit über eine Million Mal und brachte diverse Hitsingles wie “We Are The People”, “Walking On A Dream”, “Standing on the Shore”, “Without You” und “Half-Mast” hervor. Gewissermaßen Vorreiter der EDM-Welle, kassierten sie für ihren Empire-Sound stolze 8 ARIA Awards in Australien (unter anderem auch in der Kategorie “Album des Jahres”) sowie zwei BRIT-Award-Nominierungen (u.a. “Best International Album”) und diverse weitere Auszeichnungen.
Ihre Liveshow entpuppte sich parallel dazu als das ultimative Highlight der Festivalsaison: Die Produktion war dermaßen gewaltig, die Visuals dermaßen krass – inklusive tanzenden Schwertfisch-Girls, Panzerfäusten und sonstigen Special-Effects aus ferner Zukunft (oder Vergangenheit) –, dass ihr Auftritt beim Coachella-Festival 2011 folgendermaßen beschrieben wurde: “Um sich so richtig wegzuschießen, brauchte man hier weder MDMA, LSD oder sonst irgendwelche bewusstseinserweiternden Drogen: Die australische Sci-Fi-Combo Empire Of The Sun war nämlich viel krasser, und ihre Show war wirklich nicht von dieser Welt.”
Auch für ihre unglaublich lässig-intelligenten Videoclips wurden sie schon häufiger abgefeiert – kein Wunder: auch visuell brechen sie immer wieder in neue Ecken des Universums auf –, so dass ihre Videos bei YouTube inzwischen über 50 Millionen Views verzeichnen. Knapp 5 Jahre nach dem Zusammenschluss der beiden, haben sie mit dem aktuellen “Discovery”-Trailer (realisiert von Kelvin Optical, Inc., gehört zu Bad Robot) und der ersten Single “Alive” nun das nächste Kapitel der Empire-Saga begonnen…
2. Akt: Das neue Album… “Ice On The Dune”
Wirklich große Musiker finden selbst innerhalb der Grenzen des Pop immer neue Möglichkeiten und Ausdrucksformen: Die Zahl der Kombinationen ist unendlich, die Grenzen eigentlich inexistent.
So auch hier: “Das neue Album ist extrem viel breiter angelegt als der Vorgänger”, sagt Emperor Steele. “Wir mussten noch weiter rauspaddeln, um zu finden, wonach wir gesucht hatten. So ähnlich wie bei Big-Wave-Surfern sah das aus, und die großen Wellen, nach denen wir gesucht haben, das waren die Songideen.”
Mit seinen insgesamt 12 kristallklar-massiven Pop-Tracks aus ferner Zukunft, ist “Ice On The Dune” die konsequente Fortsetzung des erfolgreichen Vorgängers “Walking On A Dream”: Es ist die Breitbild/Leinwand/Oversize-Variante, wenn man so will, in hyperrealer HD-Qualität. Und natürlich mit Surround-Sound.
“Für uns geht’s bei der Musik immer darum, diejenigen Gefühle zum Ausdruck zu bringen, für die Worte einfach nicht ausreichen”, meint Lord Littlemore. “Genau wie man nie wirklich exakt dasselbe in zwei Sprachen sagen kann, ist Musik die einzige Sache, die zumindest emotional eine solche Brücke schlagen kann. Uns geht es immer darum, Musik zu kreieren, die etwas Transzendentales hat.”
Das Resultat einer “Stadion-Welttournee”, wie sie sagen, mit Zwischenstopps in New York City, Miami, Los Angeles und Neuseeland, steht der Titel “Ice On The Dune” für einen Popentwurf, wie man ihn wohl noch nie gehört hat (der aber trotzdem genau das auslöst, was Pop schon immer beim Zuhörer auslösen will): Es ist Musik für den Kopf, für die Beine, fürs Herz und für die Seele.
Aber lassen wir den Emperor und den Lord die einzelnen Szenen des zweiten Akts am besten selbst erklären…
1. Szene: “LUX”
Steele: “Den Song zu schreiben war eine vollkommen neue Erfahrung für uns. Das Streicher-Arrangement stammt von einem klassischen Komponisten namens Henry Hay, den Nick von seiner Arbeit für den Cirque de Soleil kannte.”
Littlemore: "Wirklich jeden Tag haben wir diesen Song gehört, bevor es mit der Arbeit an neuem Material losging. “Walking On A Dream” handelte davon, sich quasi der Musik hinzugeben, und die Ziele für “Ice On The Dune” waren im Vergleich schon sehr viel höher gesteckt: Wie wollten positive Melodien abfeuern, in alle Richtungen, wie elektrische Pfeile, die aus unserer Brust geschossen kommen."
Steele: “Das klingt, als ob das Empire-Schiff wieder im Heimathafen angedockt ist – oder gerade wieder aufbricht in die nächste Schlacht.”
2. Szene: “DNA”
Steele: “Das ist einer der letzten Tracks, den wir für dieses Album aufgenommen haben. In dem Fall ging es uns darum, beim Zuhörer so ein warmes, fast schon glühendes Gefühl auszulösen: So als ob man vorm Kamin liegt und dein Labrador dient dir als Kopfkissen.”
Littlemore: “Ja, der Vibe ist auf jeden Fall extrem entspannt, erinnert insofern ein wenig ans erste Album. Fühlt sich so an wie die perfekte Umgebung, wie ein Ort, an dem alles stimmt, wo sich alles, was auch passiert, so anfühlt, als wäre es das Richtige.”
3. Szene: “ALIVE”
Littlemore: “Überschwänglichkeit, einfach gute Laune, darum geht’s – das steckt schon in folgender Zeile: ‘Loving every minute because you make me feel so alive’, die zwar fast schon wie eine Phrase aus einem Werbetext klingt, aber so wahr sein kann, wenn man sie im richtigen anwendet. Das ist so ein Gefühl, so intensiv, dass sich einfach jeder damit identifizieren kann.”
Steele: “Aufgenommen haben wir das Stück zwischen Santa Monica und Nicks Studio in New York. Und der Sound ist schon etwas schräg, das muss man schon sagen: Schließlich verändert sich das Tempo andauernd; mal ist der Track voll schnell, dann wieder voll langsam. Er verschluckt einen trotzdem, wie Treibsand.”
4. Szene: “CONCERT PITCH”
Littlemore: “Der entstand schon in der allerersten Session in New York. Es war Abend, und Luke verließ das Studio, weil er eigentlich nur kurz etwas essen wollte. Er sollte allerdings erst nach zwei Tagen zurückkommen, und als er wieder auftauchte, war er nicht mehr derselbe.”
Steele: “Eine heftige Phase war das: Ich war gerade auf Welttournee, und ich hatte echt Stress. Also ging ich aus und ließ es mal so richtig krachen… und wachte dann erst irgendwann abends um acht wieder auf und dachte nur: ‘Wo bin ich? Was passiert hier?’ Daher auch die erste Zeile: ‘I don’t want to be complicated’, und von da ergab sich der Rest quasi wie von selbst.”
5. Szene: “ICE ON THE DUNE”
Steele: “Das Titelstück und zugleich der Titel des Musicals und des Films, an dem wir zusammen mit Bad Robot arbeiten. Es handelt davon, wie dem Emperor der Kopfschmuck vom King of Shadows gestohlen und die gesamte Welt dadurch in ein einziges Chaos verwandelt wird.”
Littlemore: “Das war ein ganz schöner Brocken Arbeit; und überhaupt verlangen wir voneinander echt viel im Studio und pushen uns immer wieder gegenseitig. Wenn die Ideen jedoch erst mal kommen, dann entsteht so eine Energie, die man fast schon mit Schamanismus vergleichen kann. Dieses Stück ist ein gutes Beispiel dafür: Die Energie, die man da hört, konnte so nur entstehen, weil wirklich jeder im Raum plötzlich dieselbe Vision hatte.”
6. Szene: “AWAKENING”
Littlemore: “Wir versuchen ja immer, dass unsere Musik ins Hyperreale und Fantastische driftet, und um diesen Effekt zu erzielen, ist uns eigentlich jedes Mittel recht: Synthesizer, selbstgemachte Sounds, gefundene Sounds, Gastmusiker, egal! Das illustriert dieser Track schon sehr gut: Alles geht, und das Resultat ist diese ungezügelte Energie!”
Steele: “Ein grandioser Track und ein weiteres Kapitel in der langen Geschichte des Emperors und des Propheten…”
7. Szene: “I’LL BE AROUND”
Littlemore: “Für mich ist dieser hier das Kernstück des Albums, zusammen mit ‘Alive’. Der Text bringt perfekt auf den Punkt, wie ich mich zu der Zeit gefühlt habe. Ich hatte meine bessere Hälfte schon seit zwei Monaten nicht mehr gesehen, und ich musste einfach mal eine Nachricht ins Universum und damit auch an sie abschicken.”
Steele: “Ich liebe diesen Track. Die Melodie war von Anfang an super, aber wir haben insgesamt bestimmt an acht unterschiedlichen Versionen gearbeitet. Irgendwo haben wir sogar so eine Pet-Shop-Boys-Version davon. Und während der Session guckten Nick und ich uns die ganze Zeit an und fragten uns: ‘Berührt dich das, tief hier drinnen, im Herzen?’ Schon deshalb musste es hinterher die Balladen-Version werden.”
8. Szene: “OLD FLAVOURS”
Steele: "Während der Arbeit an diesem Stück kamen andauernd Leute an und sagten uns, dass da Gesang fehlt. Doch sobald du den Gesang hinzufügst, wird daraus ein richtiger Song. Die Stimmung ist sofort eine andere. So ist es einfach ein perfekter Dance-Track, eher so die Art von Song, die man auf einem Album von Daft Punk erwarten würde.
9. Szene: “CELEBRATE”
Steele: "Das ist noch so ein Kandidat, mit dem wir ganz schön lange zu kämpfen hatten (lacht). Insgesamt haben wir über 100 Songs für dieses Album geschrieben, und “Celebrate” tauchte irgendwie immer wieder auf unserer Favoritenliste auf. Allerdings eher so wie der Typ, den man erst von der eigenen Party rausschmeißt, um sich später dann doch wieder zu vertragen. Ist halt so ein Stück, das erst beweisen musste, was es eigentlich draufhat."
Littlemore: “Der fühlte sich an, wie wenn man eine Landkarte findet, deren Symbole man allerdings nicht entziffern kann, also nicht weiß, wo’s langgeht. Nur haben wir’s hinterher ja dann doch noch rausgefunden.”
10. Szene: “SURROUND SOUND”
Steele: "Dieser Track ist zusammen mit “Old Flavours” entstanden, also während der ersten Sessions, die in den Downtown Music Studios in New York stattfanden. Danach war er quasi ein Dauergast auf unserer Party, und irgendwie wollte auch keiner, dass er wieder geht."
Littlemore: “Wir suchen eigentlich immer nach dieser einen Textzeile, die ein universelles Gefühl zum Ausdruck bringt. ‘There’s a sound that follows us around’ – da weiß jeder natürlich sofort, was damit gemeint ist.”
11. Szene: “DISARM”
Steele: “Den haben wir in Hollywood kurz vor Schluss der Aufnahmen geschrieben. Es sollte eigentlich eine B-Seite sein, aber dann waren sich irgendwie alle einig, dass der Track besser aufs Album kommen sollte. Er war irgendwie so ganz anders. Und die Melodie, die in der Bridge zu hören ist, findet sich genau genommen in jedem einzelnen Song auf dem Album!”
Littlemore: “Das ist so ein richtiger Late-Night-Track, echt lässig mit diesem leichten Jamaika-Reggae-Einschlag. Luke ist einfach ein unglaublich guter Sänger. Seine Stimme ist so markant, dass man ruhig kantige, rhythmische Gesangsparts einbauen kann, weil sie bei ihm immer noch schön melodisch und funky rüberkommen.”
12. Szene: “KEEP A WATCH´”
Steele: “In diesem Fall hat Nick den Text geschrieben. Ist so eine Art finale Message, die man ganz zum Schluss des Abenteuers vom Stapel lässt. Der Emperor sagt seine beruhigenden Worte: ‘I’ll keep a watch over you guys.’ So im Sinne von Gott überwacht so oder so alles, was wir tun.”
Littlemore: “Der Gesang stammt übrigens vom Harlem Gospel Choir. Eine ganz schön pompöse Hymne ist das: Ich sehe quasi Freddie Mercury vor mir, wie er die Nummer im Rampenlicht zum Besten gibt. Inspiriert wurde der Abschlusssong dabei eher von Pink Floyd und den Beatles; uns ging es dabei darum, eine hoffnungsvolle Botschaft als Schlusspunkt zu setzen. Wir leben in sehr ungewissen Zeiten, und die Welt braucht Leute, die andere dazu ermutigen, ihre Träume zu verfolgen. Alles ist möglich auf dieser Welt. Darum geht’s uns ganz allgemein: Wir wollen der Welt diese positive Message mit auf den Weg geben.”
Fortsetzung folgt…

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