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Biografie 2011

Hollywood Undead 03
06.09.2011
Das neues Album “American Tragedy” erscheint am 16.09.2011
In Hollywood sind die Straßen mit Träumen gepflastert.
Ein Großteil dieser Träume ist jedoch längst geplatzt, in die Brüche gegangen, viele von ihnen wurden vorzeitig begraben – und manche sind ganz einfach verbrannt. Auf ihrem neuen Album „American Tragedy“ sezieren Hollywood Undead ebendiese zerplatzten Träume über unglaublich explosiven Klangwelten, in denen HipHop-Wurzeln, Metal-Sounds und die tanzbare Seite von Industrial verschmelzen. Anders gesagt: Swagger trifft auf Gitarrenwände und satte Beats. Auf ihrem zweiten Longplayer für A&M/Octone präsentieren diese sechs Herrschaften – im Einzelnen wären das Johnny 3 Tears, J-Dog, Charlie Scene, Da Kurlzz, Funny Man und Danny – ganz unterschiedliche Themen im Rap/Rock-Hybridgewand: mal lassen sie sich über Clubs aus, in denen nichts geht; dann jedoch geht es ganz offen darum, wie es sich anfühlt, den Glauben zu verlieren oder um den schwierigen Kampf gegen Sucht und Abhängigkeit. In einem Wort: Das am 16.09. erscheinende Album richtet seinen Blick auf den Zerfall des „American Dream“, und zwar aus der Vogelperspektive: vom Dach aus nämlich, wo gerade die heißeste Party des Jahres stattfindet. So stellt der neue Longplayer von Hollywood Undead eine Art Zufluchtsstätte für all die enttäuschten und desillusionierten Kids dar, die dieser Band schon letztes Mal zu Goldstatus verhalfen. „American Tragedy“ ist nämlich nichts weniger als ein klanglicher Mittelfinger: gegen jegliches „Auf-Nummer-Sicher-Machen“ und leidige Normen, die einen viel zu oft einengen. So klingt sie, die Zukunft des Heavy-Pop…
Seit der Veröffentlichung ihres Debütalbums „Swan Songs“  im Jahr 2008, haben Hollywood Undead den Blick auf genau diese Zukunft gerichtet. Inzwischen hat sich „Swan Songs“ weltweit über 800.000 Mal verkauft – zur Platinauszeichnung fehlt nicht viel. Gleich nach dem Release trat die Band eine insgesamt zweijährige Welttournee an, in deren Rahmen sie in unzähligen ausverkauften Hallen spielten und bei diversen renommierten Festivals auftraten (z.B. beim Download Festival in UK). Auch die erste Single „Undead“ ging durch die Decke, als sie im Trailer zum Kinofilm „G.I. Joe – Geheimauftrag Cobra“ eingesetzt wurde, um gleich danach auch noch im Videospiel „Madden NFL 2009“ aufzutauchen. Im Jahr 2009 legten Hollywood Undead gleich noch die DVD/CD „Desperate Measures“ nach, auf der ihre unfassbar krasse Live-Show verewigt war – und obendrein noch ein paar bis dahin unveröffentlichte Coverversionen und weitere Schmankerl vertreten waren. All das war jedoch bloß ein erster Vorgeschmack auf das, was nun kommt: „American Tragedy“. Die Kehrseite des Traums.
Hollywood Undead begannen die Arbeit an ihrer neuen LP schon Anfang 2010: Sie holten sich die Produzenten Don Gilmore, Griffin Boice sowie S*A*M & Sluggo ins Boot und zogen in Sachen Styles und Einflüssen sämtliche Register; das Resultat ist ein Sound, der zwar immer wieder anders, aber immer und unbedingt krass klingt. Die erste Singleauskopplung „Hear Me Now“ ist ein wohltuender Rundumschlag aus Gitarren und Synthesizer-Sounds, über dem sich die sechs unverwechselbaren Stimmen der Jungs austoben. „Been To Hell“ hingegen beginnt als unheilvoll klingende Bassspur, um sich im verzerrten Refrain als ultraharte Klangattacke zu entpuppen. Weiter geht’s mit „I Don’t Wanna Die“, einer Art vertonter Trauermarsch für jeden Gegner und überhaupt alle, die es wagen, sich Hollywood Undead in den Weg zu stellen, und „Comin’ In Hot“, einem in der Tat verdammt heißen Stück, das mit seinen Beats und Rhymes jede Tanzfläche in Brand setzen wird. „Levitate“ schwebt danach eher in Richtung Mainstream-Crossover-Sound, spätestens dann, wenn der Refrain einsetzt…
Laut eigener Aussage ist „American Tragedy“ der logische und natürliche nächste Schritt nach „Swan Songs“: „Wie schon auf unserem Debüt ist auch hier für jeden etwas dabei“, erklärt J-Dog über den Nachfolger. „Ein paar der Stücke haben gewaltige Hooks, während andere zum Beispiel ganz schön heavy sind. Uns war wichtig, dass wir unser Klangspektrum für dieses Album erweitern und als Band wachsen. Das erste Album haben wir ja schon vor Jahren geschrieben; und inzwischen sind wir im Kopf einfach ganz woanders angekommen. Wir sind einfach besser geworden – sowohl, was die Texte als auch die Musik selbst betrifft. Und wir wollten mehr experimentieren und neue Dinge in unseren Sound einbeziehen. Die Sache, dass die Platte stellenweise noch härter klingt, liegt einfach daran, dass wir eine Rockband sind – zumindest größtenteils.“
Johnny 3 Tears sieht das ähnlich: „‘American Tragedy’ ist die Essenz von Hollywood Undead. Dieses Album repräsentiert uns und unseren Sound: Wir wollen nun mal alles Mögliche in unsere Songs integrieren. Dem sind keinerlei Grenzen gesetzt. Ich persönlich stehe auf Songs, die einfach mal anders klingen, die mit Traditionen brechen. Ich will etwas kreieren, das gerade nicht dem Status quo entspricht. Stattdessen gehen wir einfach immer einen Schritt weiter, in die andere Richtung.“  
Dieses Credo wird im Fall von „Hear Me Now“ besonders deutlich: Der Nachdruck von klassischem Arena-Rock trifft hier auf Rap-Elemente, und zusammen entsteht daraus ein ganz schön giftiger und brutaler Rundumschlag. Um „Hear Me Now“ zu schreiben, hockten sich alle sechs Bandmitglieder zusammen in einen Proberaum in Hollywood, weshalb hier auch die einzelnen Charakterzüge der Jungs sehr gut deutlich werden. Schon Ende letzten Jahres, am 21. Dezember, veröffentlichten Hollywood Undead „Hear Me Now“ als Digital-Single, und binnen 48 Stunden schoss der Track auf Platz #2 der US-amerikanischen iTunes-Rockcharts. Kein Wunder: Es ist ein Stück, das die momentane Stimmung sehr gut beschreibt, und das zugleich wie ein Ruf zu den Waffen funktioniert: „Es geht ja offensichtlich um einen Kampf in dem Stück“, klärt Johnny 3 Tears. „Keiner hat es momentan leicht, und so passt der Song sehr gut zum aktuellen Zeitgeist. Wir wollten ein Stück aufnehmen, das man mitsingen kann – und fast schon beiläufig sollte auch noch diese Botschaft bei den Leuten ankommen.“
Um eine aussichtslose Lage geht es auch im Fall von „Been To Hell“. Über einer Wand aus wütendem Sprechgesang und wilden Beats macht die Band ihr Statement über ihre Heimatstadt und verfehlte Ziele: „Da wir in L.A. aufgewachsen sind, haben wir über die Jahre unzählige Leute kennen gelernt, die mit grandiosen Plänen und Absichten in die Stadt kommen, doch in gut 99 Prozent der Fälle kriegen sie dann ihren Arsch nicht hoch“, so J-Dog. „Letzten Endes machen sie einfach nur noch Party, nehmen Drogen und verlassen die Stadt dann irgendwann wieder, gehen zurück in ihr Kaff. Man muss natürlich viele Hindernisse überwinden, um seine Träume zu verwirklichen. Der Song handelt daher davon, den Arsch hochzukriegen und auf ein größeres Ziel hinzuarbeiten. Ich hoffe, dass er irgendwen vielleicht dazu inspiriert, die Sachen auch durchzuziehen, die sie sich vorgenommen haben.“
Was Hollywood Undead selbst angeht, arbeiten diese Herren noch immer so hart, dass einem schwindelig werden kann. Jeden Abend stehen sie auf der Bühne, schwitzen Blut und Wasser für ihre eingeschworenen Fans, die sich rund um den Globus in ausverkaufte Hallen zwängen, um sie zu sehen – und die sechs Jungs haben keineswegs vor, das zu ändern oder einen Gang herunterzuschalten. Auch zu den neuen Tracks von „American Tragedy“ werden diese Fans ordentlich abfeiern, daran besteht kein Zweifel: „Den Leuten geht es generell nicht so toll, und überall in der Welt haben die Kids mit ähnlichen Problemen zu kämpfen“, meint J-Dog. „Ich bin sehr froh darüber, dass sie zu unseren Shows kommen und da zumindest eine Stunde lang so richtig Dampf ablassen können.“
Doch Hollywood Undead können auch anders, mit weniger Dampf: Songs wie „Levitate“ und „Street Dreams“ zeigen eine ganz andere Seite der Band. Zwar schwingt auch hier ihr Humor mit, aber sie beweisen zugleich ein Händchen für astreine und vor allem unwiderstehliche Pop-Sounds. Was die vielen Styles angeht, die sie auf der LP vereinen, sagt Johnny 3 Tears: „Mir ist wichtig, dass die Fans hinterher das Gefühl haben, auch etwas für ihr Geld bekommen zu haben: Ein richtiges Album, auf dem richtig viel passiert, und das sich nicht so einfach in irgendeine Schublade packen lässt. Das ist uns dieses Mal noch besser gelungen. Uns liegt sehr viel daran, dass wir den Kids etwas bedeuten, dass unsere Musik etwas Besonders für sie ist, weil sie einfach anders ist. Wir wollen ihre Emotionen in den Songs aufgreifen und auf den Punkt bringen. Wie grandios wäre es, wenn die Kids ein vergleichbares Gefühl beim Hören unserer Musik hätten, wie ich es damals hatte, als ich mir Platten von Korn oder Nine Inch Nails angehört habe!“
Dieser Ansatz ist es letztlich, der „American Tragedy“ ausmacht und definiert – denn wieder einmal ziehen Hollywood Undead alle Register und geben alles für ihre Musik. „Wir als Band stecken all unser Herzblut und all unseren Schweiß in diese Songs. Wir hätten ehrlich gesagt kein besseres Album als dieses hier aufnehmen können –, wir lieben das Resultat. Wir sind nun mal keine Spinner, sondern aufrichtige Typen, und die Kids können sich damit identifizieren: Sie wissen, dass wir ihnen keinen Scheiß erzählen und ihnen nichts vormachen wollen. Wenn man sich selbst treu und überhaupt ehrlich bleibt, entsteht so eine Bindung zwischen einer Band und den Fans wie von selbst.“
Mit „American Tragedy“ zementieren Hollywood Undead diese besondere Bindung ein für alle Mal – und liefern einen Soundtrack ab, der ihre Fanbase wieder einmal wachsen lassen wird. 

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