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Roger Eno veröffentlicht Rarities: drei neue EPs, die sein Projekt The Turning Year aufgreifen und fortsetzen

Roger Eno - Rarities
© Painting: Cecily Eno / Design: Florian Karg
09.09.2022
The Turning Year, Roger Enos Solodebüt bei Deutsche Grammophon, machte greifbar, was diesen zurückhaltenden britischen Komponisten bewegt. Seine Reflexionen über den Wechsel der Jahreszeiten sind im April dieses Jahres erschienen, es sind Stücke voll Schönheit und Stille, einfacher Freude, aber auch Trauer. Nun hat Eno sich mit seinem Repertoire noch einmal auseinandergesetzt und es für eine Reihe von EPs erweitert. The Turning Year · Rarities enthält neue Bearbeitungen sowie bisher unveröffentlichte Perlen der einstigen Aufnahmesitzungen. Eno arbeitet hier mit der Geigerin Rosie Toll zusammen, mit Mitgliedern des deutschen Streicherensembles Scoring Berlin und seinen Töchtern Cecily und Lotti Eno, und er ist solo zu hören. Die erste EP, Rarities · Piano, erscheint am 9. September 2022, Rarities · Bells folgt am 11. November, und Rarities · Quartets kommt im Frühjahr 2023 heraus, zeitgleich mit einer LP-Edition, die sämtliche Rarities-Stücke und einen Bonustrack enthält.
»Diese EPs – eng verwandt mit The Turning Year – waren ein schöner Anlass, die noch nicht gehörte Musik zu veröffentlichen, die zum Teil während der Berliner Sessions entstanden ist. Es sind durchaus einige persönliche Highlights zu hören«, verspricht Eno.
Rarities · Piano eröffnet mit einer Fassung für Klavier solo von »The Turning Year«. Wie so oft bei Enos Kompositionen gründet das Stück in seiner Biografie. »Dass es nie in Vergessenheit geriet, ist meiner jüngeren Tochter zu verdanken«, erklärt Eno. »Jahrelang hieß es schlicht ›Lottis Lieblingslied‹, denn jedes Mal, wenn sie es mich spielen hörte, bekundete sie, wie sehr sie es mochte. Licht und Dunkel kommen darin zusammen, etwas, womit ich häufig arbeite.«
Diese erste EP stellt außerdem drei bisher unveröffentlichte Stücke vor: zwei weitere für Klavier solo – »Or So I’ve Read« und »Softly« –, die gemeinsames musikalisches Material aus auffallend unterschiedlichen Perspektiven erforschen, und »Still Day«, eine wehmütige Improvisation von Rosie Toll, in deren Titel und Musik sich die Mehrdeutigkeit von Enos Arbeit spiegelt.
Alle drei EPs schöpfen aus dem Stoff, aus dem Enos Leben ist, und gerade seine Heimat East Anglia findet ein musikalisches Echo. Auf Rarities · Bells hallt eine ferne Vergangenheit nach und das Versprechen der Abgeschiedenheit. »Die Gegend, in der ich lebe, ist reich an verwaisten mittelalterlichen Kirchen. Viele stehen offen, für Menschen, die sich nach Stille sehnen, so wie ich«, sagt Eno. Diese zweite EP verbindet eine Fassung vom Titeltrack für Konzertflügel mit einer anderen, auf der die markanten Stimmen von Enos Töchtern zu hören sind. Cecily und Lotti waren erstmals im April mit ihrem Vater bei NPRs Tiny Desk Concert zu erleben. Cecily hat außerdem das Artwork für das gesamte Projekt geschaffen.
Rarities · Quartets, die dritte EP, entstand gemeinsam mit vier Streichern von Scoring Berlin. Bereits für das Album hatte Eno mit dem Orchester zusammengearbeitet. Melancholie herrscht hier vor in drei Neuinterpretationen von »Slow Motion« und dem bewegenden »Venerable Dilemma«.
»In meinen Augen hat es etwas Schönes, mit anderen zusammenzuarbeiten«, sagt Eno. »Musik ist für mich geradezu ein symbolischer Akt, ohne ›Harmonie‹ geht es nicht und die ist ein Synonym für Liebe, Einvernehmen und Freundschaft. In diesen EPs steckt viel von mir selbst und anderen.«

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