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Selena Gomez, Revival, 2015

Selena Gomez 2021 03
17.09.2015
Den Titel “Revival” hat Selena Gomez nicht ohne Grund für ihr neues Album gewählt, ihr erstes für Interscope Records: Die 23-jährige Sängerin aus Texas präsentiert darauf einen vollkommen neuen Sound, ein ganz anderes Verständnis davon, was es bedeutet, Popsängerin zu sein, denn “Revival” ist das mit Abstand persönlichste, komplexeste und vielschichtigste Album ihrer Karriere. Gomez klingt darauf leidenschaftlicher als je zuvor, was vor allem daran liegt, dass sie als Co-Songschreiberin das Heft wirklich selbst in die Hand genommen und sich Leute wie A$AP Rocky an ihre Seite geholt hat, um ihre Gedanken und Gefühle in grandios arrangierte Songs zu überführen. Wie umwerfend dieser neue Ansatz klingt, beweist sie schon auf ihrer ersten, von einem druckvollen Beat vorangetriebenen SingleGood For You”, die auf Anhieb Platz eins der Billboard Digital Songs Charts belegte und vom US-Rolling Stone postwendend auf die Liste der “25 Best Songs of 2015 So Far” gewählt wurde. 
Im Verlauf von “Revival” beleuchtet Gomez die unterschiedlichen Facetten ihrer Entwicklung als Musikerin, die damit verbundenen Hürden und Mühen genauso wie die Begeisterung – ein Spanungsfeld, das sie schon mit den ersten Zeilen des Eröffnungsstücks auf den Punkt bringt: “I dive into the future. But I’m blinded by the sun. I’m reborn in every moment. So who knows what I’ll become”, lauten ihre Worte. “Als ich dieses Album aufgenommen habe, war ich zum ersten Mal in meinem Leben in einer Situation, in der alle Augen auf mich gerichtet waren und alle wissen wollten: Was schwebt dir denn persönlich vor?”, berichtet die im texanischen Grand Prairie aufgewachsene Gomez, die mit zehn Jahren das erste Mal vor der Kamera stand und schon mit 17 ihr Debüt-Album veröffentlichte. “Das war eine vollkommen neue Herausforderung für mich.” 
Obwohl sie ganz offen zugibt, dass die neue Rolle sie anfangs durchaus eingeschüchtert habe, packte Gomez die Gelegenheit schließlich beim Schopfe und kostete die neuen kreativen Freiräume aus: “Ein so großer Teil meines Lebens hat sich nun schon in der Öffentlichkeit abgespielt, und ich stehe inzwischen an einem Punkt, an dem ich einfach die Dinge artikulieren will, die mir persönlich wichtig sind, ganz gleich, wie die Leute das dann aufnehmen oder darauf reagieren. Und ich will niemandem etwas vormachen: Alles, was ich singe, muss wirklich meine Gedanken und Gefühle widerspiegeln.” 
Auf dem Nachfolger zu ihrem “Stars Dance”-Album, das im Sommer 2013 Platz eins der Billboard-Charts belegen (Platz 4 in den Media Control Charts) und den dreifach mit Platin ausgezeichneten Mega-Hit “Come And Get It” hervorbringen sollte, präsentiert Selena Gomez Texte, die einerseits absolut persönlich sind, ihren Blick aber zugleich auf universelle Themen richten: “Den Kern des Albums bildet mein Blick darauf, wie Leute mit ihren Mitmenschen umgehen, in Freundschaften, in Beziehungen und auch in ganz alltäglichen Situationen.” Als Beispiel führt sie das hypnotische und dabei doch extrem druckvolle Stück “Sober” an, in dem sie kein Blatt vor den Mund nimmt: “You’re like a wasted dream. I gave you everything. But you don’t know how to love me when you’re sober”. “Ja, ‘Sober’ handelt von dieser Unbeholfenheit in derartigen Situationen, vom Gefühl, etwas trinken zu müssen, um möglichst locker zu sein. Es ist ein grandioser Song, der Beat ist super, die Melodie auch, aber die Message hat es dann wirklich in sich – und es sind wahrscheinlich echt viele Leute, die dieses Problem kennen und sich damit auseinandersetzen sollten.” 
Ähnlich klare Ansagen macht sie auch mit “Kill 'Em with Kindness”, einem von Synthesizer-Sounds dominierten Stück, das mit seinem unmissverständlichen Text eine vollkommen neue Art von Dance-Hymne darstellt: “Your lies are bullets. Your mouth’s a gun. No war in anger was ever won”, singt Gomez. Auf dem vom Klavier getragenen Electro-Popsong “Same Old Love”, den sie gemeinsam mit Charli XCX geschrieben hat, wirft die 23-Jährige einen Blick in die Abgründe von Beziehungen und stellt fest, wie wichtig und bestärkend es sein kann, sich mit dem Schmerz vergangener Tage zu befassen: “Der Song handelt zum Teil davon, wie bereits gemachte Erfahrungen eine aktuelle Beziehung beeinflussen können und wie massiv dieser Einfluss manchmal ist, ohne dass man das überhaupt bemerkt.” 
Sehr viel geschmeidiger und verführerischer klingt “Hands to Myself”, auf dem Gomez mit dahingehauchter Stimme das Gefühl vertont, wenn Herzschmerz sich plötzlich wie etwas Schönes anfühlt: “You’re metaphorical gin and juice. So come on, give me a taste”, lautet ihre Aufforderung zur nächsten Runde. Und “Good For You”, die erste Single, auf der auch Co-Autor A$AP Rocky als Gast zu hören ist, klingt ganz minimalistisch und absolut gefühlvoll: Kein Wunder, dass der Song sogleich den Rekord für die meisten Downloads in der ersten Verkaufswoche aufstellte und damit locker die Billboard Digital Songs Charts dominierte. 
Ganz gleich, ob sie eine Ballade präsentiert oder mit Club-Songs in Richtung Tanzfläche aufbricht, klingt ihre Stimme im gesamten Verlauf von “Revival” absolut kontrolliert: “Das war meine oberste Priorität während der Arbeit am Album: Zu lernen, wo meine Stärken liegen, und zum Teil hat das auch dazu geführt, dass ich mehr in tieferen Stimmlagen gesungen habe”, berichtet sie. “Ich bin wirklich stolz darauf, und ich glaube, dass ich so auch wirklich alles aus mir herausholen konnte.” Ebenfalls stolz ist sie darauf, dass sie inzwischen ihre Angst überwunden hat, wirklich alles von sich in den Songtexten preiszugeben. “Es gab schon Situationen, an denen ich mich unwohl gefühlt habe, wenn es um bestimmte Themen ging, also musste ich daran arbeiten und dieses Gefühl überwinden.”
“Irgendwann ist es mir dann gelungen, diese Hürden zu überwinden – und ich bin echt dankbar dafür. Emotional war der ganze Prozess schon sehr intensiv und aufreibend, aber im positiven Sinne.” Ein Prozess, in dessen Rahmen sie zum Teil ganz neue Wege gehen musste, so zum Beispiel, als Gomez und ihr gesamtes Team die Arbeit niederlegten und spontan einen Trip nach Mexiko machten, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. “An dem Punkt hatte ich schon 17 Songs aufgenommen, hatte aber immer noch das Gefühl, dass etwas fehlte”, erinnert sie sich. “Also fragte ich ein paar meiner Lieblings-Songwriter und Produzenten, ob wir nicht einfach einen spontanen Abstecher nach Puerto Vallarta machen könnten – einfach, um mal aus L.A. rauszukommen, als Tapetenwechsel. Schließlich haben wir dort gleich vier neue Songs geschrieben, und auch der Albumtitel kam uns während dieser Reise nach Mexiko.” 
“Revival” ist das neueste Kapitel in einer Karriere, die von ihrer ersten eigenen TV-Show beim Disney Channel – mit gerade mal 15 – zur Hauptrolle in Harmony Korines “Spring Breakers” (2012) geführt hat, wobei Selena Gomez parallel dazu über 21 Millionen Singles verkaufen sollte. “Ich kann es kaum abwarten, dass meine Fans dieses Album hören! Sie begleiten mich nun schon seit so vielen Jahren, und ich will ihnen einfach den neuesten Teil meiner Geschichte präsentieren”, sagt Gomez. “Aber ich freue mich auch, dass Leute, die meine Musik bisher noch gar nicht kannten, sich jetzt ihre Kopfhörer aufsetzen und diese Geschichte hören können.” Laut ihrer Aussage ist es gerade die Bereitschaft, sich in der Musik von ihrer verletzlichsten Seite zu zeigen, die diese Geschichte so packend macht: “In meiner Stimme hört man jetzt eine Ehrlichkeit, die ich so noch nie zuvor gefühlt habe. Obwohl mir meine früheren Veröffentlichungen auch wirklich viel bedeutet haben, glaube ich nicht, dass ich zuvor so tief in mein Inneres vordringen konnte wie auf diesem Album”, meint sie abschließend. “Natürlich weiß ich auch, dass ich noch längst nicht alles verstanden habe, und ich werde kontinuierlich weiterlernen und wachsen… aber dieses Album zeigt einfach mal perfekt, an welchem Punkt im Leben ich gerade stehe.”

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