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James Last – In Los Angeles

02.04.2008
Der Glitzer-Funk-Disco-Jazz-Fusion-Geheimtipp aus dem Jahre 1975 erstmals auf CD. Universal Music lüftet James Lasts gut gehütetes Geheimnis: Das nach Meinung vieler Jazzfans und DJs beste Album, das “Hansi” je gemacht hat (bezeichnenderweise ursprünglich “Well Kept Secret” betitelt), wird als “James Last In Los Angeles” erstmals auf CD herausgebracht. Die Aufnahmen hat der deutsche Bandleader zusammen mit dem Arrangeur und Produzenten Wes Farrell sowie amerikanischen Spitzenmusikern 1975 in den Record Plant Studios in L.A. eingespielt: glitzernde Jazz/Disco-Arrangements, knackige Funkrhythmen und eine Orchestrierung, mit der man jeden Blaxploitation-Film hätte untermalen können.
Die Original-LP wird auf Plattenbörsen und im Internet hoch gehandelt, und Tracks wie “Bolero 75”, “Love For Sale” oder “I Can’t Move No Mountains” gehören oft zum Set angesagter Club-DJs. Doch wie kam es zu dieser außergewöhnlichen Platte? In der ganzen Welt füllte James Last seinerzeit Konzertsäle und verkaufte Platten ohne Ende. In der ganzen Welt? Nicht ganz: Ausgerechnet in den USA ließ man ihn links liegen. Die meisten hatten noch nie von diesem außergewöhnlich erfolgreichen Bandleader gehört. Diesem Umstand wollte Lasts Plattenfirma Polydor ein Ende bereiten, und da traf es sich gut, daß Last ohnehin damit liebäugelte, einmal etwas ganz anderes zu tun als gewöhnlich. Seit einiger Zeit lief in seinem Bandbus Deodatos funky Version von “Also sprach Zarathustra” rauf und runter. Ein ähnliches musikalisches Konzept schwebte auch Last vor. Eins kam zum anderen, und am Ende trafen James Last, Wes Farrell und ein Haufen erstklassiger Studiomusiker in einem der renommiertesten Tonstudios der USA zusammen und spielten das untypischste Last-Abum ein, das je gemacht wurde.

Der Produzent und Koarrangeur Wes Farrell, Ehemann von Frank Sinatras Tochter Tina, war im Hauptberuf das musikalische Gehirn der international erfolgreichen Partridge Family und hatte selbst bereits mehrere Hits geschrieben, darunter “Hang On Sloopy” und das von den Beatles gecoverte “Boys”. Ebenfalls beteiligt an den Arrangements war der Keyboarder Larry Muhoberac, der zuvor schon in Diensten von Größen wie Elvis, Ray Charles, Tina Turner, Barbra Streisand, Neil Diamond und Woody Herman gestanden hatte. Die an den Aufnahmen beteiligten Musiker gehörten zur Crème de la crème der L.A.-Studioszene: die Saxophonisten Ernie Watts und Tom Scott, Gitarrist Larry Carlton (Steely Dan, Crusaders), Bassist Max Bennet (L.A. Express) und Schlagzeuger Jim Gordon (Derek and the Dominos). Sogar Quincy Jones, der während der Aufnahmen zufällig im Studio vorbeischaute, zeigte sich begeistert, wie James Last sich erinnert. Daß das Album in den USA dennoch kein kommerzieller Erfolg wurde und auch im Rest der Welt kaum jemand einen solch funky James Last hören wollte, erhöhte natürlich den Kultstatus dieses Albums.

Universal Music reiht die CD in die Serie spektakulärer Wiederentdeckungen ein, zu der unter anderem auch “Nana Mouskouri In New York”, “Caterina Valente In New York”, Bert Kaempfert In London" und “Ella Fitzgerald In Hamburg” gehören. Eine hochwertige Verpackung, edles Artwork, fundierte, informative Begleittexte und seltenes Bildmaterial sind für CDs dieser Serie selbstverständlich.

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