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Rock Steady

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18.08.2004
Rock Steady

Man sagt, nirgendwo ist es so schön wie (im musikalischen) zu Hause. Nichtsdestotrotz beweisen No Doubt mit ihrer jetzt erscheinenden Interscope-Veröffentlichung, ihrem fünften Album “Rock Steady” – einem begeisternden musikalischen Abenteuer – einmal mehr: “home is where the heart is”…

Und das Herz von No Doubt schlägt im richtigen Takt – seit Beginn der fünfzehnjährigen Reise des Quartetts durch die Welt der Musik, hat die Band einen Sound entwickelt, der einzigartige Stilistiken und eine ganz besondere Sensibilität verbindet, die eine millionenschwere, treue Schar von Fans in der ganzen Welt sicherten. No Doubt zeigen schieres Vergnügen an purem Pop: tanzbar, ohrwurm-trächtig, Songs, die sich sofort beim Hörer festsetzen, und die echte Bereicherungen unseres Lebens, den Soundtrack des Alltags liefern. Gerade mit “Rock Steady” signalisieren No Doubt, dass sie wieder zu einem äußerst wichtigen Aspekt ihrer Musik zurückgekehrt sind, die sie zu einer der bekanntesten Bands der aktuellen Musik-Szene werden ließen: No Doubt machen wieder Party!

“Das schwierigste bei der ganze Sachte war, um es mal einfach auszudrücken, es hinzubekommen, dass die Musik und die Texte genau das ausdrücken, was wir gefühlt haben, und das – hoffentlich – eben auch zu vermitteln. Das Feeling, das wir hatten, war ganz leicht auf den Punkt zu bringen: Wir waren ausgezeichnet gelaunt…”

Das sagt die Sängerin, Texterin und grandiose Frontfrau Gwen Stefani über die Inspiration, die sie und den Rest der Band dazu brachte, dieses Dutzend herausragender und faszinierender neuer Tracks zu komponieren, die den Inhalt des neuen Werks “Rock Steady” stellen. Alles eigene Songs, entstanden in Zusammenarbeit von Gwen und dem dynamischen No Doubt-Songwriter-Duo Tony Kanal und Tom Dumont; aufgenommen in so entfernten Orten wie London und Los Angeles, San Francisco und Jamaika; gemeinsam mit einer Liste von Produzenten, die den höchsten Stand der Dinge in Sachen Studio-Kunsthandwerk repräsentieren. “Rock Steady” ist ohne Frage das herausforderndste, gleichzeitig gelungenste, interessanteste und stilistisch umfangreichste Album in der bisherigen Karriere der Formation. Und das neue Werk ist zur gleichen Zeit ein liebevolles Tribut an ihre eigenen musikalischen Roots, die No Doubt seit Anbeginn ausgezeichnet haben.

“Wir waren das letzte Jahr sehr viel auf Tour”, sagt Drummer Adrian Young, “und immer, wenn wir dann mal ein bisschen Zeit für uns gefunden haben, haben wir uns dieses ganze Dancehall-Zeug angehört. Und wir haben uns dabei so gefühlt, als wären wir wieder dort angekommen, wo wir eigentlich hingehören.” Dancehall, die farbenprächtige Melange aus Reggae, Ska und Calypso, die gegenwärtig die Clubs und Studios auf Jamaikas rockt, zeigte sich als ein geeigneter Punkt, als großartiger Anlass für die Band, Anfang 2001 hoch motiviert die Arbeit an dem neuen Album aufzunehmen. “Als wir damals anfingen, Musik zu machen, waren wir ein Teil des ganzen Ska-Revivals”, fährt Adrian fort. “Fakt ist, dass wir härter daran arbeiten mussten, um ein weiter gestecktes Spektrum zu entwickeln, und ich glaube, dass wir das auch geschafft haben. Und dieses Mal hatten wir nicht mehr das Gefühl, dass wir irgendetwas erst beweisen müssten. Wir ließen die Musik und unsere Ideen einfach laufen.”

“Die Musik laufen lassen” – dieses Motto führte das Quartett geradlinig in die verschiedensten Ecken der Welt, wo sie ihre enorme Kreativität entfalten konnten, und mit Sounds und Einstellungen spielten und experimentierten. Die schließlich dazu führten, dass sich diese großartige, neue Musik herauskristallisierte. “Dieses Album ist weniger ein Ausdruck von technischem Können und Wissen, sondern mehr ein Ausdruck einer bestimmten Attitüde”, sagt Tony. “Wir gingen das ganz locker an, ein Tag nach dem anderen, und so wurde es ein echt spontaner Prozess. Tom hatte ein Studio bei sich in L.A. aufgebaut und wir haben uns da getroffen, nur um ein paar Sachen auszuprobieren. Sonst haben wir immer die ersten Ideen nur mit einer Gitarre oder Bass geschrieben – dieses Mal hatten wir zuerst die Beats, Grooves und ein Keyboard, womit wir begannen. Nach ein/zwei Wochen Songwriting hatte



Gwen gerade einen Trip nach London geplant. Und da wir eine so gute Zeit hatten, entschlossen wir uns kurzfristig, einfach unseren Kram einzupacken und sie zu begleiten. Irgendwie war uns klar, das da was läuft.”

“Es fühlte sich an wie ein Neustart”, ist Toms Einschätzung. "Wir hatten zwei Jahre damit verbracht, an dem Album “Return Of Saturn” zu arbeiten, weil wir geglaubt haben, dass es irgendwie nötig war zu beweisen, dass wir was machen können, das Tiefe und Inhaltsschwere besitzt. Nachdem wir das hinter uns hatten, war es wieder an der Zeit, etwas Spaß zu haben."

“Return Of Saturn”, das 2000er Album von No Doubt, hat denn den Vierer auch tatsächlich als Band etabliert, die sowohl was den Geschmack, den Stil und den Tiefgang angeht, eine virtuoses Händchen hat. Ebenso wie No Doubt damit auch einmal mehr belegten, dass ihr ’95er Durchbruch-Album “Tragic Kingdom” weit mehr als nur eine Eintagsfliege war – obwohl es natürlich unbestritten ein auslösender Faktor dafür war, dass No Doubt weltweit bekannt wurden und eine ganze Serie echter Hit-Singles auskoppeln konnten. “Wir hatten jetzt schon viel von dem geschafft, was wir erreichen wollten”, fährt Tom fort. “Es war unvermeidlich, dass wir wieder etwas neues, frisches kreieren mussten.”

Und genau das ist es, was “Rock Steady” ist – frisches, mitreißendes, authentisches und ehrliches Material. “Mit all den Danchall-Songs im Ohr, die wir gehört hatten, war es fast logisch, dass wir etwas von diesem Rhythmus auch in unsere Songs einfließen ließen”, fügt Gwen an. “Also landeten wir schließlich auf Jamaika, ohne eigentlich genau zu wissen, was wir dort finden würden. Aber das war eigentlich von Anfang an unser Plan – keinen Plan zu haben!”

Was No Doubt dann in der inspirierenden musikalischen Umgebung der Insel schließlich fanden, war die grandiose Zusammenarbeit mit einigen der heißesten jamaikanischen Produzenten – darunter auch das legendäre Team Sly & Robbie, die für die erste Single-Auskopplung “Hey Baby” hinter den Reglern standen, ebenso wie bei dem Track “Underneath It All”, den Gwen in London zusammen mit Eurythmics-Mastermind Dave Stewart geschrieben hatte. Weiterhin arbeiteten sie auch mit dem jungen, aufstrebenden Dancehall-Duo Steely & Clevie zusammen, die ihre besondere Magie dem Song “Start The Fire” beisteuerten. Dazu merkt Tom an: “Nach Jamaika zu fahren und mit den großartigen Künstlern dort zu arbeiten, war immer ein Traum von uns. Solche Gelegenheiten wahrzunehmen – das sind die tollen Sachen, die sich daraus ergeben, Erfolg zu haben. Viel wertvoller als andere Dinge wie Ruhm und Geld.”

Als der Frühling 2001 dann in den Sommer überging, kam die Zeit der Aufnahmen und gleichzeitig zeigte sich einmal mehr die Wagemutigkeit der Band, neue kreative Territorien zu erforschen. In L.A. mischten sie noch ein paar HipHop-Elemente ein – unter Mithilfe der Neptunes, die auch als co-Writer des Album-Openers, des zündenden “Hella Good” in Erscheinung treten. Dann packten sie ihr Können mit dem “high-profile mixmaster” Nellee Hooper zusammen – das Ergebnis war der Titel-Song des Albums “Rock Steady” und die treibenden Songs “In My Head”, “Running”, “Detective” und das bereits erwähnte “Hella Good”. Und so ganz nebenbei arbeiteten sie noch mit William Orbit für “Making Out”, Ric Ocasek für “Platinum Blonde Life” und “Don’t Let Me Down”, und mit dem einzigartigen Prince, der den genialen Track “Waiting Room” co-produzierte sowie die Backing-Vocals beisteuerte.

Aber das Mixen, Songs schreiben und Produzenten finden war nur ein Teil der kreativen Entwicklung, der im Rahmen des Albums “Rock Steady” stattfand. Dazu Tony: “Unsere Einstellung war von Anfang an, dass wir alles unternehmen würden, damit die Musik passt. Wir waren immer eine ziemlich in sich selbst geschlossene Einheit. Dieses Mal wollten wir die Sache etwas offener angehen, einfach auch um zu sehen, was andere Künstler zur Party beitragen könnten.”

“Das ganze Album war eine Art Übung in Spontaneität”, fügt Gwen an. “Und das hat mich auch herausgefordert, direktere Texte zuschreiben, direkt aus meiner Gedanken- und Gefühlswelt. Ich wusste, dass ich all meine Wörterbücher zur Seiten legen, meine Einflüsse von Joni Mitchell bis hin zu Sylvia Plath zur Seite schieben musste. Ich wollte Songs schreiben, die über mich sprechen, wie ich mein Leben fühle, das ich jetzt führe, abseits all der anderen Dinge, die in der Welt vor sich gehen – optimistisch und voller Hoffnung. Es ist an der Zeit, zu den Dingen zu stehen, die positiv und gut in unserem Leben sind; und wenn wir nur ein kleines bisschen der Freude und Begeisterung, die wir bei den Aufnahmen hatten, weitergeben können, haben wir das geschafft, was wir wollten.”




Direkt in der Folge der Veröffentlichung von “Rock Steady” hört man es auch schon rumoren, dass wieder einige Touren anstehen – darunter auch ein paar ausgesuchte Gigs zusammen mit U2 sowie Dates als Headliner. “In erster Linie sind wir einfach eine Live-Band”, sagt Tony. “So fing es damals an und so können wir unseren Kontakt zu den Fans aufrechterhalten. In den letzten Jahren, als die No Doubt-”Maschinerie" begann, größer und größer zu werden, war es manchmal nicht so einfach, die Verbindung am Leben zu erhalten. Aber dieses Mal sind wir entschlossen, dem Geist unserer Musik treu zu bleiben. Und das ist eben eine gute Zeit zu haben, Spaß am Tanzen zu haben, überall wo man gerade ist, und einfach zu singen, wenn man Lust darauf verspürt. Wir alle brauchen das, und das wird unsere nächste Tour nachdrücklich belegen."

“Nach fünfzehn Jahren, die wir jetzt zusammen sind, entstehen wie von allein bestimmte Regeln und Gesetze, wie die Dinge zu laufen haben”, sagt Gwen. “Und dann kommt irgendwann die Zeit, wenn man alle Regeln über den Haufen werden muss, einen Neustart anstreben muss. Das ist einfach auch nötig, um alles interessant zu halten, nicht den Spaß zu verlieren. Für uns ist diese Zeit jetzt gekommen…”

Und das spürt man der Musik zu jedem Moment an. Dieses Gefühl, die Empfindungen, die die brillanten Songs von “Rock Steady” versprühen – einem Album, das No Doubt präsentiert, wie sie sind. Ursprünglich und bereit, alle Risiken zu tragen, die wirkliche Originalität mit sich bringt. Und es ist ebenso der Beweis dafür, dass, wenn No Doubt eine Party machen, wirklich jeder eingeladen ist…

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