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Jazzklassiker zu Eigen gemacht: Hannes Wader mit seinem neuen Album “Nah dran”

Hannes Wader
© Erik Weiss
23.08.2012
Sicher würde niemand, am allerwenigsten er selber, Hannes Wader als Jazzmusiker bezeichnen. Auch der vermeintliche Jazzstandard „Autumn Leaves“, bekannt durch Miles Davis, Oscar Peterson, Chet Baker und viele andere, ist eigentlich gar kein Kind des Jazz, sondern ein französisches Chanson mit dem Originaltitel „Les feuilles mortes“. Jetzt hat Liedermacher-Legende Wader den Klassiker mit einem neuen deutschen Text versehen. Die melancholisch swingende Aufnahme dürfte auch Jazzfans gefallen.

„Nah dran“, das neue Album Waders, entstand nach sechsjähriger Studiopause. Viele seiner Lieder sind inzwischen Allgemeingut, wie „Heute hier, morgen dort“, das zu den beliebtesten deutschen Volksliedern gerechnet werden kann. Auf „Nah dran“ erlebt man ihn aber nicht nur mit neuen eigenen Stücken – wie „Alter Freund“, einer Hommage an den verstorbenen Kollegen Franz Josef Degenhardt, dem Titellied „Nah dran“, einer vor Komik strotzenden Schilderung diverser Misserfolge beim weiblichen Geschlecht, und dem schwarzhumorigen „Lied vom Tod“ -, sondern auch als kongenialen Bearbeiter von Songs aus der Feder Pete Seegers, Tom Paxtons und eben auch Jacques Préverts. Von diesem stammt das Gedicht „Les feuilles mortes“ (Das tote Laub), das Komponist Joseph Kosma 1945 mit Musik versah und so zu Welterfolg verhalf.

Im Booklet der neuen CD schreibt Hannes Wader augenzwinkernd: „Dieses Lied ist schon fast 70 Jahre alt. Es übt seither, sowohl in seiner französischen Fassung als auch in der englischsprachigen Version ‘Autumn Leaves, einen ungebrochenen Zauber auf Generationen zum Teil weltberühmter Interpreten aus und gehört zum Standardrepertoire internationaler Jazzgrößen. Diesbezüglich ein bisschen ‘name dropping‘ gefällig? Bitte sehr: Yves Montand, Juliette Gréco, Édith Piaf, Dalida, Charles Aznavour, Serge Gainsbourg, Françoise Hardy, Bing Crosby, Nat King Cole, Doris Day, Eric Clapton, Marlene Dietrich, Patricia Kaas, Frank Sinatra, Barbra Streisand, Keith Jarrett, Jessye Norman – und jetzt ich.“ Ganz sicher hat Wader mit seiner Fassung, betitelt „Die welken Blätter“, den großen Interpretationen des Liedes eine weitere hinzugefügt.

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