Kendrick Lamar | News | Von Schlafsäcken und Roadtrips: Was Kendrick Lamars Album "DAMN." forderte

Von Schlafsäcken und Roadtrips: Was Kendrick Lamars Album “DAMN.” forderte

Kendrick Lamar 2015
03.05.2017
Es stürmte den Markt und erschütterte den Boden des Hip-Hop: So brachial wie der Titel, sind auch die Tracks auf Kendrick Lamars viertem Album “DAMN.”. Fans und Kritiker feiern das Werk, das sich als Perfektion in Sachen Beats und Lyrics zeigt. Dahinter steckt neben dem Rapper und Musik-Innovator Lamar unter anderem der Producer Mark Sounwave Spears, der mit Kendrick am Longplayer arbeitete. Warum die beiden für "DAMN." im Schlafsack schliefen und die Zusammenarbeit mit Kendrick Segen und Fluch zugleich war, verriet der Top-Produzent im Interview mit dem Magazin GQ. Wir haben alle Facts für euch zusammengefasst.

Das letzte Prozent Perfektion: Was eine Zusammenarbeit mit Kendrick Lamar bedeutet

Bis Kendrick Lamars viertes Album "DAMN." am 14. April 2017 in voller Länge bereit stand, hieß es für der US-Rapper: Feilen bis zum Schluss. Und das wortwörtlich, denn Kendrick wollte mit seinem neuen Album einen weiteren Meilenstein veröffentlichen und holte sich deswegen ebenso perfektionistische Producer-Kollegen wie Mike Will Made-It und Mark Sounwave Spears ins Studio. Letzterer sprach jetzt mit dem Magazin GQ. Im Interview verriet er, dass “DAMN.” nicht nur so gut sei, weil Kendrick eben weiß wie es geht, sondern weil er sich nie mit 99 Prozent zufrieden gebe: “Nein, lass uns noch einmal diese 0,3 Sekunden hören. Es passt noch nicht”, hieß es öfters aus Kendricks Mund. Und was für Sounwave Fluch und Segen zugleich war, wird nun auf "DAMN." in formvollendetem Sound gezeigt. Denn jeder der 14 Tracks ist genau wegen diesem einen Prozent Perfektion so einzigartig und bedarf keinerlei Veränderung mehr. 

Schweiß, Schlaflosigkeit und lange Fahrten: Wodruch “DAMN.” seine Formvollendung fand

Dafür nahm das Duo Lamar und Sounwave aber auch Einiges auf sich: Im Interview erzählt der Producer, der auch auf Kendricks 2015er-Album "To Pimp A Butterfly" mitwirkte, dass die zwei nicht nur einen Roadtrip machten, sondern auch den Schlafsack ausrollten: Nach dem die ersten Tracks eingespielt waren, setzte sich das Doppel ins Auto und cruiste durch die Stadt. Denn nirgendwo sonst scheint Musik so deutlich seine Existenzberechtigung zu erhalten, wie draußen auf der Straße. Daraus entstand nicht selten der Wunsch nach Veränderung einiger Tracks, beschreibt Mark Spears weiter. Deswegen hieß es in der Entstehungszeit von “DAMN.” häufig: Zurück an die Regler und neu produzieren, so wie es Kendrick sich wünschte. Für Sounwave waren schlaflose Nächte und Kurzurlaube im Studio fast Alltag. Da wurde dann auch mal der Schlafsack ausgerollt, erzählt er lachend, während er sich an die Monate im Studio erinnert.

Neue Einflüsse: Sounwave über die Zusammenarbeit mit U2

Kendrick ist seit seinem Erstlingswerk für missionarischen und innovativen Sound bekannt. Auf “DAMN.” hieß das vor allem Perfektion: Im Interview wird Sounwave aber deutlich und sagt auch, dass Kendrick immer etwas Neues schaffen wollte: "Wir lieben es die Grenzen zu überschreiten. Deswegen ist 'DAMN.' auch ganz anders als die Vorgänger". Dafür wollten sowohl Lamar als auch Spears neue Einflüsse aufsaugen: Egal ob auf der Straße oder mit neuen Featurings wie dem Wahnsinns-Kollabo im Track "XXX" mit U2. Was Sounwave im Interview als "Perfektes Timing" beschreibt, war ein tiefer Wunsch von Kendrick und U2-Frontmann Bono, die immer schon zusammen im Studio stehen wollten. Nun markiert "XXX" auf "DAMN." eine ganz besondere Combo und für Sounwave “einen einfach magischen Song”.

Perfektion trifft auf Offenheit: Was Kendricks Werk wieder einmal “DAMN.” grandios macht

Wie im Interview mit dem Producer letztendlich deutlich wird: Kendrick Lamars "DAMN." ist aus zwei schlichten aber charakteristischen Eigenschaften des Musikers aus Compton schon jetzt so erfolgreich: Perfektion und Offenheit. Denn kaum ein Rapper ist mit solch einer Inbrunst in jeder Millisekunde seines Werkes so involviert wie Lamar. Und deswegen erfindet sich der Künstler auch immer wieder neu: Dank seiner offenen Arme für neue Sounds, für Bilder der Straße und für die Zusammenkunft mit anderen Künstlern. So zeigt es sich auch in seinen Videos zu den Alben-Tracks “HUMBLE.” und “DNA.”. “DAMN.” ist zwar gewohnt herausragend, wie es von Kendrick zu erwarten war, aber doch wieder innovativ und neu. Da zahlt sich die Spritztour und das Nächtigen im Schlafsack als neue Erfahrung allemal aus. 

Das Album “DAMN.” von Kendrick Lamar  

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