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Wolfgang Niedecken Interview zum Album “Zosamme alt”

Niedecken - Interview "Zosamme alt"
16.08.2013

Was hat dich zu deinem neuen Album “Zosamme alt” inspiriert?

Alles fing damit an, dass Julian [Julian Dawson] die Idee hatte, mal in Amerika ein Album aufzunehmen, mit speziell dafür ausgesuchten Musikern – eben nicht mit der normalen BAP-Formation, sondern mit Leuten, die eigentlich von diesem ganzen BAP-Kosmos komplett unbeleckt sind und sich einfach nur songdienlich mit den Songs auseinandersetzen würden. Aber es war eigentlich nicht zu machen, denn man darf ja die BAP-Kreise nicht stören. Als ich dann nach dem Schlaganfall nochmal über diese Idee nachgedacht habe, ist mir aufgegangen, dass das etwas ganz Besonderes sein könnte und es auch die BAP-Kreise nicht stören würde, wenn man es genau in der Lücke macht. Dann habe ich Julian angerufen und gefragt, wie er sich das denn vorstellen würde, wo denn das Studio sein sollte, mit welchen Musikern und so weiter. So fing schon ein bißchen die Planerei an und dann habe ich auch mal überlegt, wie ich die Songs denn auswählen könnte. So kam langsam in Bewegung.

Was macht für dich den Unterschied zwischen den BAP- und den Soloalben aus?

Der Unterschied zwischen einem Soloalbum und einem BAP-Album ist vor allem der, dass wir bei BAP die Kompetenzen ganz klar verteilt haben: Es wird so schnell keiner in die Gitarrenarbeit reinreden. Es wird so schnell keiner in das Schlagzeug reinreden oder in das, was die Keyboards machen. Mir wird auch keiner in den Text reinreden. Es sei denn, es kommt irgendwoher eine bessere Idee. Man ist natürlich immer der Kritik ausgesetzt, aber in erster Linie haben wir alle unsere Oberhoheit über unser Gebiet und das ist auch gut so. Wenn eine Band arbeitet, dann arbeitet sie so.
Bei einem Soloalbum läuft das Ganze absolut nach dem Song. Es wird nichts geben, keine Vollbeschäftigung, keine Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen – es wäre bei diesem Album idiotisch gewesen, überhaupt einen Schlagzeuger mit ins Studio zu nehmen. Es war vollkommen klar, dass dieses Album sehr ruhig werden würde.

Wo hast du das Album aufgenommen?

Wir haben das Album in Woodstock aufgenommen, im Dreamland Studio. Das Studio ist eigentlich der Raum einer alten säkularisierten Kirche und wird schon seit einigen Jahren betrieben. Eine Zeitlang wurde es nicht mehr genutzt, denn die Budgets, um ein so großes Studio zu betreiben, die gibt es einfach mittlerweile nicht mehr. Deswegen haben wir uns auch sehr beeilt mit dem Aufnehmen. Wir haben nicht erst im Studio angefangen, Songs zu schreiben, sondern wir haben von morgens bis abends gearbeitet bis die Energie raus war.
Abgemischt haben wir das Ganze dann in New York im Electric Lady Studio, das Jimi Hendrix konzipiert hat. Der arme Kerl hat dort selber nie aufnehmen können, weil er zwischenzeitlich verstorben ist. Wenn man in diesen Räumen so ein Album abmischt und teilweise auch die Aufnahmen ein bißchen komplettiert, dann spürt man schon den Geist und den Spirit, der dort durchweht. Wer da alles schon aufgenommen hat, von Stevie Wonder bis zu The Rolling Stones – alle waren sie da. Patti Smith hat ihr “Banga”-Album dort aufgenommen.
Durch einen Zufall haben wir auch tatsächlich den großen Raum bekommen und nicht einen dieser kleinen Räume. Es war alles sehr angenehm. Ich habe ja nichts abgemischt, ich konnte mich immer wieder schön anrufen lassen, wenn es hieß: “du kannst den nächsten Song abnehmen”. Das war schon sehr komfortabel, in diesem Studio zu arbeiten.

Wie habt ihr die Songs musikalisch umgesetzt?

Die Arbeit fing eigentlich damit an, dass Julian und ich uns getroffen haben und wir uns die alten BAP-Versionen angehört haben. Es sind ja ein ganz neuer Song, eine Coverversion und schließlich zwölf BAP-Songs, die davon eingerahmt werden. Wir haben uns zunächst mal die BAP-Versionen angehört, teilweise uralte Versionen. Der erste Song, den ich für Tina geschrieben habe, war “Rääts un links vum Bahndamm” vom Album “Da Capo”. Da musste man schon ein bißchen arbeiten, um aus einer Hardrock-Nummer das zu machen, was schließlich in Woodstock aufgenommen wurde. Dafür haben wir hier die Vorarbeit geleistet.
Wir haben teilweise andere Tonarten ausgewählt und meistens haben wir die Stücke tiefer gesetzt, teilweise mussten wir sogar die Gitarren tiefer stimmen, damit das überhaupt noch geht. Dann haben wir die Stücke von einigen Sachen befreit, zunächst von überflüssigen Akkorden, teilweise gab es auch Stellen, die mir beim Singen in den vergangenen 25 Jahren schon mal ein bißchen peinlich waren. Die haben wir natürlich auch alle gesäubert. Teilweise gab es auch Textzeilen, die mir nicht mehr so genehm waren und wo ich dachte: “Gut, dass es noch keiner gemerkt hat, aber die Bridge war nicht gut, das war kein guter Text.” Also habe ich das geändert, bis es gut wurde. Das ist natürlich eine Gelegenheit, das dann so zu machen, bis es einem wieder gefällt.
Diese Vorarbeit haben wir dann in die USA geschickt zu Steuart Smith und der hat die Lead-Sheets angefertigt für alle anderen Musiker. Als wir im Dreamland Studio angefangen haben, mussten wir schon nicht mehr über Akkorde reden, sondern das stand alles schon da. Man hat dann vielleicht noch den einen oder anderen Song nochmal transponiert, aber im Wesentlichen war die Vorarbeit geleistet – erst hier und dann bei Steuart Smith, der in Washington wohnt.

Welche Musiker haben mitgewirkt?

Im Wesentlichen haben auf diesem Album gespielt: Larry Campbell, der von 1997 bis 2004 in Bob Dylans Band gespielt hat; Steuart Smith, der sozusagen der sechste Eagle ist und früher in Julian Dawsons Band war; aufgenommen hat das Album Stewart Lerman, der zuletzt mit dem Album “Banga” von Patti Smith aufgefallen ist. Also das sind alles sehr gute Leute. Julian hat es produziert. Dann hatten wir noch Zach Katz, der nur für einen Tag dagewesen ist und den Stehbass spielte. Der hat dann dort, wo ein Stehbass von Nöten war, den Bass ersetzt. Vorher hat Steuart Smith den E-Bass gespielt. Dann haben wir noch Saxophonisten gehabt auf zwei Nummern und einen Posaunisten auf einer anderen Nummer.
Ganz am Schluss kam dann der große John Sebastian, um sich mit Julian noch ein kleines Mundharmonika-Battle zu liefern. Wer ihn nicht kennt: John Sebastian ist der Mann, der die ganzen großartigen Songs von The Lovin' Spoonful geschrieben und auch gesungen hat, beispielsweise “Summer In The City” oder “Daydream” und so weiter.

Wie hast du die Songs für das Album ausgewählt?

Die Auswahl der Songs war relativ einfach. Ich musste ja nur anfangen mit dem ersten Song, den ich noch geheim geschrieben habe für Tina. Keiner wusste damals, um wen es  in “Rääts un links vum Bahndamm” ging. Der Song galt damals als fiktiv und war vom Album “Da Capo”. Ich war dann schon erstaunt, wie viele Songs ich für Tina geschrieben habe. Ich habe nicht gedacht, dass es so viele waren. Ich hätte daraus eigentlich ein Doppel- oder sogar ein Triple-Album machen können. Aber ich muss zugeben, da wären auch einige Dubletten dabei gewesen. Deswegen konnte ich einfach gucken, welches Genre und welcher Lovesong passen würden. Ich wollte ja nicht so ein Ding machen, wo man sich wiederholt. Es sollte durch Höhen und auch durch Tiefen gehen. Es sollte natürlich auch ein Album werden, das zwar monothematisch ist, aber einen gewissen Bogen hat. Deswegen ist da von himmelhochjauchzend bis todbetrübt alles drauf. Da ist auch Krise drin. Da findet alles das statt, was eben auch in einer langjährigen Beziehung stattfindet. Das ist alles in diesem Album.

Was ist das Geheimnis eines guten Liebesliedes?

Das Geheimnis eines guten Songs im Allgemeinen ist, dass er von selbst entsteht. Wenn man sich morgens hinstellt wie bei einem Nine-to-five-Job – das wird nichts. Der Song schwebt in der Luft rum, irgendwo ist der da und man muss merken, wenn er einem nahekommt. Dann muss man ihn greifen und umsetzen. Manchmal ist es nur ein Wort, manchmal nur ein bißchen von der Melodie, manchmal ist es ein ganzer Satz, manchmal ist es ein Gefühl, das umgesetzt werden will.
Aber sich hinsetzen und ein Liebeslied schreiben, das kann dann natürlich kein guter Lovesong werden. Klar, dafür gibt es ohne Ende Klischees, aber das wird dann irgendwas von der Stange. Also muss man Sachen bemerken, die vielleicht nicht jeder bemerkt. Dann kann etwas Besonderes daraus werden.

Was ist das Rezept, um glücklich zusammen alt zu werden?

Das eine Rezept, um glücklich zusammen alt zu werden, gibt es wahrscheinlich nicht. Man kann es nur probieren, das ist immer wieder ein Learning-by-doing-Prozess. Man kann sich natürlich aufeinander einlassen und dem jeweils anderen die Freiheiten geben, die man für sich selber auch beansprucht. Man kann aus der gemeinsamen Zeit lernen. Man sollte immer lernfähig bleiben, bei allem was man tut. Egal was man tut, ob man in einer Beziehung lebt, ob man in einer Band arbeitet, ob man einen normalen Job hat, was auch immer. Man muss immer lernfähig bleiben. Der wichtigste Begriff ist sowieso Respekt und sich gegenseitig die Freiheiten zu lassen, von denen man weiß, dass man ohne sie nicht existieren kann. Freiheit ist das einzige, was man einsperrt und dann ist es weg.

Welche Rolle spielt deine Frau in deinem Leben?

Na ja, wir leben ja in einem wunderbar funktionierenden Familienbetrieb. Ich bin seit mittlerweile 62 Jahren Familienbetrieb gewohnt. Ich bin im Familienbetrieb aufgewachsen und furchtbar viel hat sich nicht geändert. Gut, wir haben jetzt kein Kolonialwarengeschäft mehr wie das, was meine Eltern hatten. Wir haben jetzt einen mittelständischen Rock’n’Roll-Betrieb zu leiten und ich würde mal sagen, dass meine Frau darin eine sehr wichtige Rolle spielt. Nicht nur in dem Betrieb, sondern auch das ganze Ding irgendwie in Balance zu halten, mich zu ertragen, wenn ich unausstehlich bin, mich aufzufangen, wenn ich nicht mehr durchblicke, aber auch immer wieder für gute Laune zu sorgen. Das macht sie schon perfekt, sie ist eben der Sonnenschein.

Was ist das Schöne am Altwerden?

Also wenn man positive Aspekte am Altwerden oder alt sein nennen soll, dann ist das mit Sicherheit, dass man gelassener wird, dass man mehr Lebenserfahrung hat und dass man vielleicht eine bessere Menschenkenntnis hat. Das sind Aspekte, die das vielleicht aufwiegen können, dass man doch eigentlich lieber jung wäre. Also jeder der mir erzählt, alt sein wäre toll, der lügt.
Es ist viel besser, jung zu sein. Aber was willst du machen? Du wirst halt alt und das macht man dann besser in Würde, anstatt sich zu verbiegen. Gerade, wenn man im Showbusiness arbeitet und sich dann in Lederklamotten ablichten lässt oder sich irgendwie zum Affen macht – das muss nicht sein. Man sollte schon in Würde alt werden und ich bin mir sicher, dass das geht.

Was waren rückblickend die wichtigsten Erfahrungen in deinem Leben?

Die wichtigste Erfahrung  in meinem Leben war, dass ich mich auf mich verlassen konnte. Die wichtigste Weggabelung war die, als ich vom Gymnasium kam und mich dann für ein Kunststudium entschieden habe. Ich bin auf diesem Weg immer weiter gegangen. Das hat natürlich ganz viel Leidenschaft gebraucht und das war auch eine Berg- und Talwanderung. Aber ich wusste immer, dass ich auf dem richtigen Weg war und habe nie daran gezweifelt. Das ist natürlich ein Privileg, so leben zu dürfen. Wenn man sich vorstellt, ich hätte einen anderen Job angenommen, dann wäre ich nie so glücklich geworden wie ich es heute tatsächlich bin. Man muss sich das vorstellen: Ich kann meine Familie mit dem ernähren, was ich gerne tue. Das habe ich mit meinem Malereistudium nicht unbedingt geschafft, aber mit meinem Hobby habe ich es dann geschafft.
Der Schlaganfall war mit Sicherheit eine Zäsur in meinem Leben. Nach dem Schlaganfall ist mir einiges noch deutlicher bewusst geworden, von dem ich vorher auch schon geahnt hatte, dass es so sein würde. Aber der Einschnitt war natürlich deutlich. Ich kann mein Leben in die Zeit vor und nach dem Schlaganfall einordnen. Das ist so. Was klarer geworden ist, dass ich jetzt definitiv auf der Zielgeraden bin, da muss ich mir nichts mehr vormachen. Aber ich versuche, diese Zielgerade natürlich auch zu genießen. Das ist eine wunderbare Voraussetzung, nochmal alles zu machen, was ich wirklich will – und nur das.  Überhaupt keine Kompromisse mehr zu machen, denn die Zeit wird natürlich knapper.

Was sind deine Pläne für die Zukunft?

Die Pläne für die nahe Zukunft sind ganz einfach: Wir werden mit BAP die “BAP zieht den Stecker”-Tour spielen, auf der wir auch etliche Songs vom Album “Zosamme alt” spielen werden, weil das einfach wunderbar da reinpasst. Ich habe mir das zwar schon mal vorgestellt wie das sein könnte, aber dass es jetzt tatsächlich so wunderbar da reinpasst, das ist natürlich großartig. Vor allen Dingen ist es auch so, dass die Band das Album wirklich toll findet. Es hätte ja auch sein können, dass die sagen: “Mit uns wäre das besser geworden.” Aber ich glaube, die schätzen das alle und freuen sich auch alle, diese Arrangements zu spielen.
Wir werden diese Tournee mit Verstärkung spielen, Anne [Anne De Wolff, Geige/Gesang] ist ja nun meistens dabei und Rhani [Rhani Krija, Percussion], der auch schon einige Male mit uns auf der Bühne gestanden hat, wird die komplette Tour mitspielen. Darauf freuen sich alle, das wird im März/April des nächsten Jahres stattfinden. Ich denke, danach werden wir dann auch schon wieder dabei sein, neue Songs für BAP zu schreiben. Und das nächste BAP-Album wird irgendwann 2015 rauskommen oder wahrscheinlich dann zum 40-jährigen BAP-Jubiläum, das wird dann 2016 sein.

Eine weitere Herzensangelegenheit ist dein Engagement in Afrika. Worin siehst du dort deine Arbeit?

Seit ich 2004 das erste Mal in Norduganda war und in diesem Bürgerkriegsland mitgekriegt habe, was da mit den Kindern passiert, da hat sich tatsächlich bei mir im Leben nochmal ein Schalter umgelegt. Ich habe nicht gedacht, dass ich mich in dem Maße nochmal für Afrika engagieren würde. Klar, ich habe mich immer für Afrika interessiert und ich habe auch immer gerne irgendwo geholfen. Aber dass ich tatsächlich nochmal etwas Eigenes anzetteln würde, das war mir vorher nicht klar. Aber das hat mich dermaßen aus den Schuhen gehauen, was da mit den Kindern passiert, mit diesen chancenlosen Kindern, die zwangsrekrutiert wurden. Ich hatte irgendwie das Gefühl, wenn ich das jetzt nicht tue, wenn ich jetzt nicht tatsächlich versuche, denen nochmal eine Chance zu geben, dann kann ich nicht mehr in den Spiegel blicken. Natürlich kann ich nicht allen Kindern in Afrika eine Chance geben, das wäre vermessen, aber denen eine Chance zu geben, bei denen es möglich ist – das muss ich tun.
Was wir da in Norduganda und Ostkongo tun ist – ich versuche es mal kurz zu machen – den Jungen, die zu Kindersoldaten zwangsrekrutiert wurden, oder Mädchen, die meist minderjährig sind und unverschuldet in der Prostitution gelandet sind, die Möglichkeit zu bieten, auszusteigen und einen neunmonatigen Kurs zu absolvieren. Dort lernen sie Lesen und Schreiben, ein kleines Handwerk, um dann wieder im normalen Leben Fuß zu fassen – soweit das in diesen Bürgerkriegsländern möglich ist. Die Rückfallquoten sind extrem gering und die Chancen werden genutzt. Es ist ein großartiges Projekt und jedes Mal, wenn ich wieder da bin, weiß ich, dass es Sinn macht. Es lohnt sich absolut. Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, das nicht zu machen.

Was hat dich auf die Idee gebracht, nach “Für 'ne Moment” noch “Zugabe” zu veröffentlichen?

Die Idee zum zweiten Buch war ganz einfach. Es war eigentlich der erste Gedanke, den ich hatte, als ich wieder wach wurde nach der Narkose, als man mir dieses Gerinsel aus dem Gehirn entfernt hat. Mein erster Gedanke war tatsächlich: “Es gibt noch eine Zugabe!” Dass das ein Buch werden würde, das wusste ich natürlich noch nicht, aber den Titel hatten wir schon mal.
Diese ganzen Erfahrungen, die ich dann mit den Medien gemacht habe nach dem Schlaganfall, vor allem mit den Medien mit den ganz großen Buchstaben, die mir zwei Schlaganfälle andichten wollten, die so taten, als hätte mich meine Frau bewusstlos irgendwo gefunden; diese ganzen Lügen, die verbreitet wurden; dieser ganze Kitsch; dieser ganze Unfug, der plötzlich in die Welt gesetzt wurde – das würde ich doch gerne mal aus meiner eigenen Sicht beschreiben und eben nicht denen die Deutungshoheit über mein Leben überlassen.
Damit war dann eigentlich so der Grundstein gelegt und von da an konnte man auch in Rückblenden noch Sachen erzählen, die im ersten Buch nicht stattgefunden haben. Auch das erste Buch “Für 'ne Moment” ist ja kein Buch, bei dem man sagen kann, das fängt hier an und hört da auf und dazwischen wird kontinuierlich eine ganze Geschichte erzählt, am besten noch immer entlang gehangelt an den großen Erfolgen. Da sind unglaubliche Lücken dazwischen und von wegen große Erfolge: Es werden auch jede Menge Pannen und jede Menge lustige Geschichten erzählt. Genau so wird dieses zweite Buch eben auch sein. Es basiert auf dem, was seit dem zweiten Schlaganfall passiert ist – mit Rückblenden.

Welche Verbindung gibt es zwischen dem Buch und der CD?

Die Verbindung vom zweiten Buch “Zugabe” zur CD ist ganze einfach. Das vierte und letzte Kapitel dieses Buchs handelt ausschließlich von der Produktion und von den Geschichten dieser Songs, die wir da in Woodstock aufgenommen haben – auch wieder mit Rückblenden. Diese ganzen Songs erzählen ja ihre Geschichte selbst – wie Bob Dylan mal gesagt hat: “It’s all in the songs.”

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