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Biografie

Patricia Petibon
27.09.2012
»Es ist einfach unmöglich, Patricia Petibon zu hören, ohne dass es einem den Atem verschlägt vor Bewunderung für ihre Vielseitigkeit, Flexibilität, Musikalität, Virtuosität und ihr überwältigendes Charisma . . . Petibon besitzt die Fähigkeit, sich die Musik so sehr zu eigen zu machen, dass sie deren Alter mit einem einzigen unübertrefflichen Seufzer oder einer Färbung ihrer Stimme vergessen macht . . .«

International Record Review, London, Mai 2010 (Rezension der CD Rosso)

Die Sopranistin Patricia Petibon wurde in Montargis (Frankreich) geboren. Schon als Kind am Klavierspiel und den Schönen Künsten interessiert, erwarb sie erst ein Diplom in Musikwissenschaft am Pariser Conservatoire, bevor sie dort ein Gesangsstudium bei Rachel Yakar aufnahm, das sie 1995 mit einem Ersten Preis abschloss. Sie wurde von dem berühmten amerikanischen Dirigenten und Cembalisten William Christie entdeckt und arbeitete in der Folgezeit häufig mit seinem Orchester Les Arts Florissants zusammen. Unter Christies Leitung trat sie beispielsweise beim Festival von Aix-en-Provence, an der Mailänder Scala, am Teatro Colón in Buenos Aires und in der Wigmore Hall in London auf. Patricia Petibon wurde mit drei Victoires de la musique classique ausgezeichnet – 1998 als »Beste Nachwuchssängerin« sowie 2001 und 2003 als »Beste Opernsängerin«.

1996 gab Patricia Petibon in Rameaus Hippolyte et Aricie ihr erfolgreiches Debüt an der Opéra de Paris. Danach verkörperte sie eine Vielzahl von Rollen, u. a. Blonde in Mozarts Die Entführung aus dem Serail, Zerbinetta in Richard Strauss’ Ariadne auf Naxos und Sophie in dessen Rosenkavalier, Norina in Donizettis Don Pasquale und Olympia in Offenbachs Les Contes d’Hoffmann. Sie sang an der Deutschen Oper am Rhein, den Opernhäusern von Lyon, Nancy, Toulouse und Straßburg. Es folgten erste Auftritte an der Pariser Opéra Bastille in Massenets Manon, am Opernhaus Zürich als Blonde und an der Wiener Staatsoper als Olympia und Sophie. 2006 gab sie in Nancy ihr Rollendebüt als Susanna in Mozarts Le nozze di Figaro, 2007 sang sie Olympia an der Opéra Bastille sowie Ginevra in Händels Ariodante in Genf. Zu den Höhepunkten des Jahres 2008 gehörten die Verkörperung der Camille in Hérolds Zampa an der Opéra Comique in Paris und der Herzogin Carolina in Federico Moreno Torrobas Zarzuela Luisa Fernanda als Partnerin von Plácido Domingo am Theater an der Wien.

Die Sängerin gibt häufig Recitals und hat sich zudem in zahlreichen Barockopern einen Namen gemacht, beispielsweise als Phani und Zima in Rameaus Les Indes galantes unter William Christie an der Opéra Bastille, als Dalinda in Ariodante unter der Leitung von Marc Minkowski und anlässlich der Wiedereröffnung des Théâtre du Châtelet als Amor in Glucks Orphée et Eurydice unter Sir John Eliot Gardiner. Ein besonderer Erfolg war ihre Zelmira in Haydns Armida im Wiener Musikverein mit Cecilia Bartoli und Nikolaus Harnoncourt. Seither hat sie mehrere Partien unter Harnoncourts Leitung gesungen: Mademoiselle Silberklang in Mozarts Der Schauspieldirektor in Salzburg und im Wiener Musikverein, Giunia in Mozarts Lucio Silla am Theater an der Wien, Angelica in Haydns Orlando paladino bei der Styriarte in Graz sowie den Weltgeist in Mozarts Die Schuldigkeit des ersten Gebots am Theater an der Wien, in Luzern und Salzburg.

2009 trat sie an der Mailänder Scala in Händels Alcina, im Theater an der Wien in Mozarts Mitridate sowie bei den Salzburger Festspielen als Despina in Così fan tutte auf. Im selben Jahr sang sie französische Barockmusik unter der Leitung von William Christie in Frankreich und London; Stücke von Vivaldi und Händel in Frankreich; Haydn, Gluck und Mozart mit dem Kammerorchester Basel in der Schweiz und in München. 2010 sang sie die Titelrolle in Bergs Lulu in Genf, Barcelona und bei den Salzburger Festspielen, Mozarts Il sogno di Scipione unter Harnoncourt in Wien, Carmina Burana in München unter Daniel Harding sowie Recitals in Wien, Genf, London, Aix-en-Provence und bei den Festspielen in Auvers-sur-Oise. Zu den Höhepunkten 2011 gehörten Poulencs Dialogues des Carmélites in Wien und Mozarts Mitridate in München sowie konzertante Aufführungen von Bernsteins Candide mit den Münchner Philharmonikern und Poulencs Gloria mit dem Orchestre de Paris.

Bühnenauftritte 2012 unter anderem als Donna Anna in Don Giovanni an der Opéra Bastille, Susanna in Le nozze di Figaro bei den Festspielen von Aix-en-Provence und Gilda in Rigoletto an der Bayerischen Staatsoper. Zu ihren Konzertverpflichtungen gehören Faurés Requiem und Poulencs Stabat Mater mit dem Orchestre National de Lyon (das letztgenannte Werk auch mit dem Orchestre de Paris), Ravels Shéhérazade mit der Staatskapelle Berlin und Barockarien mit dem Ensemble Amaryllis beim Festival von Ambronay. In Planung für 2013 sind Mozarts Lucio Silla am Liceu in Barcelona, Verdis Gilda in München, Poulencs Carmélites am Théâtre des Champs-Elysées, Konzerte in Paris, Versailles, Genf, München, Wien und Kopenhagen sowie Recitals in Spanien und Österreich.

2008 unterzeichnete Patricia Petibon einen Exklusivvertrag mit Deutsche Grammophon. Ihr Debüt-Album Amoureuses – Arien von Mozart, Haydn und Gluck mit Concerto Köln und Daniel Harding – wurde im Herbst 2008 veröffentlicht und erhielt 2009 den BBC Music Magazine Award als »Bestes Opernalbum«. Zu sehen und zu hören ist Patricia Petibon überdies auf der DVD A Mozart Gala from Salzburg, wo sie neben Gesangsstars der Deutschen Grammophon wie Anna Netrebko und Magdalena Kožená auftritt. 2010 erschienen ihr Album Rosso mit Marcon und Carmina Burana aus München mit Harding. Ihre Veröffentlichungen 2011 umfassen Melancolia – ein Programm spanischer Arien und Lieder mit dem Spanischen Nationalorchester unter Leitung von Josep Pons, das die Mitwirkenden im Herbst auf Tournee in Frankreich und Spanien präsentierten – und (auf DVD) ihre viel gerühmte Interpretation von Bergs Lulu in der Produktion von Olivier Py, die live im Gran Teatre del Liceu in Barcelona gefilmt wurde. 2012 erscheint ihr Album Nouveau Monde: Lieder und Arien des Barock aus England, Frankreich, Spanien und Lateinamerika, begleitet von La Cetra unter Leitung von Andrea Marcon.

6/2012

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