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5 Seconds Of Summer, 2014

5 Seconds Of Summer 2019 (3)
02.04.2014
Am 03. Dezember 2011 spielten 5 Seconds Of Summer ihr allererstes Konzert im The Annandale Hotel in ihrer Heimatstadt Sydney. Sie hatten für diese Show schnell noch einen Schlagzeuger organisieren müssen, um überhaupt das Line-up zu komplettieren, und auch ihr Bassist musste an jenem Abend improvisieren, weil er eigentlich gar kein geeignetes Instrument zur Hand hatte: “Ich spielte also stattdessen einfach auf einem Akustikbass”, berichtet Calum.
Ihr Schlagzeuger Ashton, der 5SOS an diesem Abend als vierter Mann komplettierte, ergänzt: “Michael hatte mir davor eine ganz schön ausführliche Facebook-Message geschickt: ‘Hättest du Lust vorbeizuschauen und heute vor 200 kreischenden Fans aufzutreten?’ Ich dachte mir nur: Wow, der Typ meint es offensichtlich ernst. Da bin ich sofort dabei!” Nur verlief das Konzert hinterher natürlich doch ganz anders: 5 Seconds Of Summer betraten an jenem Abend die Bühne, um ihr aus Coversongs bestehendes Set vor insgesamt 12 Freunden und Bekannten zu präsentieren.
Kein Gekreische, auch keine 200 Leute, aber trotzdem war etwas passiert im Annandale Hotel: “Der Auftritt zeigte uns, was für ein Potenzial in dieser Bandkonstellation steckt”, berichtet Luke. Nur gut zwei Jahre sind seither vergangen, und inzwischen gelten 5SOS tatsächlich als die Pop/Rock-Newcomer-Sensation des Jahres 2014 – iTunes-Hits und kreischende Fans inklusive!
Noch mal zum Mitschreiben: 5SOS – gerne so abgekürzt, denn: “Wir stehen nun mal auf Akronyme”, so Michael – sind Luke (Gesang/Gitarre), Michael (Gesang/Gitarre), Ashton (Gesang/Schlagzeug) und Calum (Gesang/Bass), allesamt zwischen 17 und 19 Jahre jung. Kennengelernt haben sie sich, wie das heutzutage so ist, irgendwo zwischen YouTube und dem Schulhof, der in ihrem Fall in Riverstone lag, einem westlich von Sydney gelegenen Vorort der Stadt.
Ansonsten gibt’s eigentlich gar nicht so viel Außergewöhnliches zu berichten: Zwei von ihnen haben die Schule abgebrochen, Musik haben sie schon immer gemacht, zu Hause bei den Eltern. “Ja, wir sind ganz normale Jungs aus der Arbeiterklasse”, weiß Luke zu berichten. “Wir hatten nie viel Geld zur Verfügung. Unsere Eltern sind nun mal alles andere als reich, schon deshalb haben wir es immer zu schätzen gewusst, wenn sich irgendwo eine Chance für uns aufgetan hat.” “Unsere Eltern sind genauso leidenschaftlich wie wir”, fügt Ashton hinzu. “Sie haben all unsere Entwicklungen mitverfolgt: Angefangen damit, wie wir ihre Garagen auf den Kopf gestellt haben, bis zu dem Punkt, an dem die Mädels kreischend vor uns standen und in Tränen ausgebrochen sind.”
Was 5SOS verbindet, ist die vielleicht dickste Freundschaft der südlichen Hemisphäre: “Unsere Freundschaft ist das Fundament dieser Band, und sie wiederum basiert darauf, was wir mit 5SOS vorhaben”, so Luke. Und das wäre? “Der gemeinsame Nenner ist unsere Liebe zu altem Punk-Rock und zu neuerem Punk-Rock, gepaart mit dem Plan, diese Einflüsse auf ein Pop-Level zu transportieren.”
Dass ihre Vision bei den Leuten ankommen würde, erkannten sie schon früh: “Wir hatten zwar nur eine echt winzige Fanbase”, so Ashton, “aber diese wenigen Fans waren dafür um so treuer und fanatischer. Wir selbst hatten ja damals noch keinen blassen Schimmer davon, was wir da eigentlich so genau machten. Irgendwie konnten sich die Leute auf Anhieb mit den unterschiedlichen Persönlichkeiten identifizieren, die in unserer Band zusammenkommen. Wir waren zwar noch nicht besonders gut zu Beginn, aber man erkannte sofort, dass es den Leuten gefällt, wie ehrlich wir bei der Sache waren.”
Was die “unterschiedlichen Persönlichkeiten” angeht – hier ein paar Einschätzungen zur Rollenverteilung innerhalb der Band:
“Er ist das Rückgrat dieser Band. Erst als er dazukam, haben wir die ganze Sache wirklich ernstgenommen.” (Luke über Ashton)
“Er ist der Wilde, Ausgeflippte. Jede Band braucht doch so einen Typen. Und er hat garantiert in jedem Video eine neue Haarfarbe.” (Ashton über Michael)
“Ein echtes Songwriter-Genie. Jedes Mal, wenn ich einen neuen Song von ihm höre, sage ich erst mal: ‘Willst du mich veräppeln? Das willst du geschrieben haben?!’” (Michael über Calum)
“Er ist das Baby der Band, derjenige, den alle niedlich finden – und der obendrein auch noch echt Talent hat. So einen braucht man einfach.” (Calum über Luke)
Diese vier jungen Australier sind nun also in gemeinsamer Mission unterwegs, wie Ashton es auf den Punkt bringt: “Auf Tour hören wir immer wieder, dass Leute sagen: ‘Ihr könnt’s doch bestimmt kaum abwarten, endlich wieder nach Hause zu kommen, um mit euren Freunden abzuhängen.’ Aber das stimmt nicht, weil ich doch genau das tue, und zwar auf die verrückteste Art und Weise: Ich will nicht nach Hause! Ich will einfach nur mit diesen Jungs hier abhängen!”
Nachdem in jener ersten Nacht vor spärlichem Publikum der Schalter umgekippt war, setzten 5SOS alles daran, zu einer richtigen, professionellen Band zu werden. Was ihre geteilten musikalischen Einflüsse angeht, sind die größtenteils im druckvoll-adrenalinschwangeren US-Rock der Jahrtausendwende zu finden: Das erste Album z.B., das Luke wirklich umgehauen hat, war das Debüt von Good Charlotte.
“Die klangen einfach so grandios wütend, und ich meine das jetzt nur positiv”, so sein Kommentar. Ashton hingegen hatte zwei CDs, die er selbst während des Schulunterrichts immer wieder heimlich hören musste: “21st Century Breakdown” von Green Day und “White Noise” von The Living End. “Mehr brauchte ich eigentlich gar nicht.” In Calums Fall war es Green Days “I Need You”-Single – “Die ist einfach mal perfekt.
Danach habe ich alles mit anderen Augen betrachtet.” –, und Michael konnte von All Time Low einfach nicht genug kriegen. “Ich hab mir früher immer abwechselnd ihre Live-Aufnahmen und das Bonusmaterial auf DVD angeschaut, wo sie einfach nur abhängen: Wie eine Gang, die einfach nur das tut, worauf sie Lust hat. Schon damals hab ich mir gesagt: Das will ich auch.”
Nachdem sie ein paar Songs bei YouTube hochgeladen hatten, formierte sich in ihrer Heimat eine erste, noch recht überschaubare Fanbase: “An dem Punkt wussten wir noch nicht, in welche Richtung sich das alles entwickeln würde”, meint Luke. “Waren wir vielleicht doch nur eine Band, die dazu bestimmt war, in irgendwelchen Pubs Coversongs zu spielen?”
Doch waren 5SOS dafür ehrlich gesagt viel zu ambitioniert: Calum setzte als erster ein deutliches Zeichen, als er einen echten Hammersong komponierte – den Midtempo-Track “Gotta Get Out”. “Als wir angefangen haben, hatte ich ja nicht nur keinen Schimmer davon, wie man gute Songs schreibt”, gesteht er, “denn ich wusste ehrlich noch nicht einmal, was Songwriting überhaupt sein sollte! Ich hab’s dann einfach versucht und hatte unfassbar viel Spaß daran. Wenn man tief in seinem Inneren Dinge mit sich rumträgt, die man irgendwie artikulieren will, dann ist das schon mal eine gute Basis für einen Songwriter.”
Ab sofort schwänzten die vier Mitglieder von 5SOS häufiger mal die Schule, um mehr Zeit im Proberaum zu haben: “Wir haben manchmal fünf Tage die Woche geprobt! Uns war schließlich klar, dass wir richtig gut werden mussten”, berichtet Luke. “Auch haben wir in der Regel im Dunkeln geprobt, denn wenn man das beherrscht, kann man hinterher in jeder Situation seine Songs spielen.” Dann fehlte noch ein Management-Deal, aber auch das ging schnell: “Musste es auch”, meint Ashton, “denn wir waren schließlich nur vier planlose Teenager. Wir hatten von nichts eine Ahnung und haben die ganze Zeit nur daran gedacht, noch besser zu werden, mehr zu proben, mehr zu üben, mehr zu schreiben.”
Ein erstes wirkliches Highlight ließ nicht lange auf sich warten: Sie sollten die US-Band Hot Chelle Rae auf deren Australientour im Vorprogramm begleiten. “Und kurz bevor’s dann losging auf diese Support-Tour, hatten wir diesen Moment, in dem wir uns alle in die Augen geschaut haben und uns sagten: Schlecht sind wir offensichtlich nicht mehr”, erzählt Michael. Anfang 2012 begaben sie sich dann ins Studio 301, eines der besten Studios von Sydney, und schafften es doch tatsächlich, den Toningenieur mit ihren naiv-unwissenden Fragen regelmäßig zur Weißglut zu bringen…
Als nächstes setzten 5SOS sämtliche Social-Media-Hebel in Bewegung, um ihren Namen möglichst vielen Leuten geläufig zu machen. Ihnen war klar, dass ein steiler Weg und viel Arbeit vor ihnen lag – nicht zuletzt aufgrund ihrer geografischen Lage: “Wir kommen schließlich vom anderen Ende der Welt!”, meint Ashton. “Wir wollen Australien zurück auf die musikalische Landkarte befördern.” Angespornt von den erfolgreich absolvierten ersten Auftritten im Vorprogramm, organisierten sie eine erste eigene Tour durch ihr Heimatland.
“Unsere Konzerte in Städten wie Brisbane oder Melbourne waren im Handumdrehen ausverkauft”, berichtet Ashton weiter. “Hinterher spielten wir sogar zwei Konzerte pro Tag. Ich weiß noch, dass ich zu unserem Manager gesagt hatte, dass wir diese Konzerthallen niemals füllen würden, und dann schaute ich auf der Website nach und sie waren ausverkauft! Das war so ein Moment, in dem man einfach nur da steht und ‘heilige Scheiße’ sagt.”
Dabei war das noch längst nicht alles: “Wir waren gerade im Rahmen unserer zweiten Tour durch Australien in Adelaide, als unser Manager plötzlich die Tourdaten für die ‘Take Me Home’-Shows mit One Direction vor uns ausbreitete”, erinnert sich Calum. “Was wir da sahen, waren richtige Stadionkonzerte, zu denen wir eingeladen waren. Mehr Leute auf einmal erreichen geht ja gar nicht!” Auch die Tatsache, dass sie die größte Popband der Welt im Vorprogramm begleiten sollten, störte sie keineswegs:
“Die Kombination hat super funktioniert”, weiß Luke zu berichten. “Ihre Fans haben uns super angenommen, und natürlich haben wir übers Netz dafür gesorgt, dass auch viele von unseren eigenen Fans da waren. Muss man sich mal vorstellen: Wir und unsere Fans – irgendwo auf der Welt zusammen in einem Stadion!” Kurz vor dem ersten Auftritt in der Londoner O2-Arena hatten die vier Jungs dann allerdings überraschend mit ihren Nerven zu kämpfen. “Da bleibt einem nur eine Wahl: Entweder ist man weiter nervös und fühlt sich kacke, oder man sagt sich halt: jetzt rocken wir den Laden mal so richtig”, so Ashton. “Eine dieser beiden Optionen muss man auswählen – und wir haben letztere gewählt.” 
Während sie also 12 Monate lang um den Globus tourten, nutzten sie jede freie Minute, um an ihrem Debütalbum zu arbeiten: Über 70 Songs entstanden so, auf denen sie ihren Hang zu druckvoll-eingängigem Rocksound und überdimensionalen Refrains, für die selbst Stadien zu klein sein dürften, zum Ausdruck brachten. Die Aufnahme-Sessions fanden auf beiden Seiten des Atlantiks statt, wobei 5SOS sowohl mit gestandenen Größen als auch jungen Talenten der Pop- und Rockwelt zusammenarbeiteten.
Zu den wichtigsten Verbündeten gehören Joel und Benjamin Madden (Good Charlotte) und John Feldmann (All Time Low, Good Charlotte, Boys Like Girls), dessen Kommentar bereits Bände spricht: “Es war einfach super, mit diesen Jungs zu arbeiten: Sie beherrschen ihre Instrumente, haben eigene Ideen und sind einfach mit so viel Leidenschaft bei der Sache.
Ich als echter Fan von Gitarrenmusik fand es natürlich großartig, zusammen mit ihnen auch den guten alten Rock & Roll wieder auspacken zu können! Mit ihnen kann man einen Song schreiben, ihn noch am selben Tag aufnehmen, und so hat man im Handumdrehen ein fertiges Produkt mit allem, was dazugehört: live eingespielte Gitarre, live eingespielter Bass, live aufgenommenes Schlagzeug.
Ich gehe schwer davon aus, dass diese Jungs noch sehr viel erreichen werden.” Außerdem gingen 5SOS auch mit McFly, Jake Sinclair (Fall Out Boy, Pink), Steve Robson (Busted) und Roy Stride (Scouting For Girls) ins Studio, der ähnlich viel Lob für sie übrig hat: “Wie diese Jungs schreiben und spielen können, hat mich einfach mal umgehauen. Sie sind auf jeden Fall der Real Deal!”
Bei so einer Überfülle an Material, müssen sie sich nun wohl oder übel daranmachen, eine Auswahl zu treffen und zu entscheiden, mit welchen Songs sie sich den Leuten auf ihrem Debütalbum präsentieren wollen: “Genau da sind wir momentan dran: Zusammenstreichen und klar definieren, wie das Album als Ganzes aufgebaut sein wird”, sagt Luke, der diese Definition gleich mitliefert. “Insgesamt soll das Album klingen wie 12 Debüt-Singles hintereinander!”
Ihre erste Singleauskopplung “She Looks So Perfect”, mit der sie bereits die internationalen iTunes-Charts auf den Kopf gestellt haben, zeigt schon sehr deutlich, was für eine massive Sound-Welle da im Anrollen ist: Ein einziges Anhören genügt, und man bekommt diese Hook nicht mehr aus dem Kopf!
Ihre Ziele sind dabei ähnlich groß und hochtrabend wie ihre Hooks: Laut eigener Aussage wollen 5SOS die größte Band der Welt werden. “Warum auch nicht?”, fragt Ashton. “Nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Letztlich liegt’s an uns, ob das was wird. Wenn die Fans uns treu bleiben – und wir ihnen auch treu bleiben –, dann sehe ich keinen Grund, warum es nicht so kommen sollte. Wir sind eine eingeschworene Truppe: Wir lieben uns und wir lieben das, was wir zusammen machen. Und wir wissen natürlich, wie viel Glück wir bisher gehabt haben. Wir haben nicht vor, das Ganze jetzt gleich wieder in den Sand zu setzen.”
 
 

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