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White Lies in Eindhoven – Konzertreview

White Lies 2013
22.10.2009
Darker My Love (Tim Presley: Guitar/Vox , Rob Barbato: Bass/Vox, Jared Everett: Guitar und Will Canzoneri: Organ/Clavinet) sind eine kalifornische Psychedelic-Indierock-Band und haben bisher eine EP und zwei Alben veröffentlicht. Presley and Barbato sind zudem Mitglieder der Post-Punk Band The Fall, und haben auf deren 2007er Album Reformation Post TLC mitgewirkt.

Im grellen Weißlicht eröffneten die Jungs das Vorprogramm der White Lies und legten sofort ohne Vorgeplänkel los. Der Sound der Band wird oft mit Can und My Bloody Valentine verglichen, unterstützt mit mehrstimmigen Beatles-Gesang und der Vergleich hinkt nicht im geringsten. Rockig-kompakt präsentierten sie ihre Songs. Dies war interessant zu beobachten und der gefällige Sound wurde somit vom Publikum mit einem höflichen Applaus belohnt, denn den Opener für die White Lies zu spielen ist sicherlich kein einfacher Job. Aber das Quartett meisterte diese Aufgabe recht souverän. Ein guter Einheizer, der das Folgende Event perfekt vorbereitete.

White Lies sind Harry McVeigh, Charles Cave und Jack Lawrence-Brown, live werden sie von Tommy Bowen an den Keyboards unterstützt. Bereits nach ihrem ersten Liveauftritt 2008 hatten sie einen Plattenvertrag und weitere Auftritte durch UK und einige in den USA folgten. Die erste Single Death kam sofort in die Charts und das Debütalbum To Lose My Life stieg sofort auf Platz 1 der UK-Charts ein.

Die vier Briten betraten ganz in blaues Licht gehüllt die Bühne des Efenaar und schon war beim Publikum kein Halten mehr, denn sie wurden mit frenetischem Applaus empfangen und schon rockten White Lies mit „Farewell To The Fairground“ los. „Keep on running, there´s no Place like Home“ erschall aus den Boxen, aber niemand an diesem Platz wünschte sich nach Hause, bei diesem mitreißenden Opener. Das Publikum in Eindhoven war bunt gemischt und konnte ausgelassen feiern, was man im Laufe des Konzertes noch merken sollte. Die Jungs präsentierten ihre Songs typisch britisch mit unterkühltem, understatement-artigem Charme, so dass man einfach nicht anders konnte, als sich dem Sound zu ergeben und jede Note zu genießen.

Die Halle brodelte vor Erregung und spätestens bei „The Price of Love“ hatte die Band jeden einzelnen Zuhörer gefangengenommen. Die Songs der White Lies handeln von Liebe, Tod und Vergänglichkeit und somit lässt die Band Strömungen von Joy Divison, Interpol und Franz Ferdinand in ihre Musik einfließen. Das ist sicherlich nicht neu, aber stets ehrlich vorgetragen und einfach mitreißend. Stück für Stück präsentierten sie Titel vom Album „To Lose My life“, unter anderem das Titelstück (die zweite Single), die von den niederländischen Fans im Chor so inbrünstig mitgesungen wurde, dass ein André Rieu vor Neid erblasst und seine Geige fallen gelassen hätte, wäre er in der Lage gewesen, Zeuge der Ereignisse zu werden. Sänger Harry McVeighs Gesang schaffte es im Laufe des Gigs mit seiner hohen, lamorianten Stimme eine Atmosphäre von Verzweiflung zu kreieren, dass es eine Freude war, und die Fans „litten“ gerne mit. Minimalismus Pur war die Devise des Auftrittes: das Licht war dezent, eine Show war kaum zu erkennen, denn die Band stützte sich ganz auf die Wirkung der Musik, die rockig, oft pathetisch und durch die breiten Synthieflächen atmosphärisch-psychedelisch die Konzerthalle durchspülte.

Stimmung, Sound, Bühnenpräsenz, alles passte und ergab ein harmonisches Gesamtbild. Mit dem Song „Nothing To Give“, welcher fließend in „Unfinished Business“ überging, verabschiedete sich die Band vorerst von ihren Fans, aber nicht für lange, holten die Niederländer mit „Zugabe“-Rufen die „Notlügen“ doch schnell wieder zurück auf die Bühne.

Mit „From The Stars“ und dem Talking Heads Cover „Heaven“ leiteten die vier das Ende ein, um mit „Death“ den letzten Song zu spielen. Erst jetzt auf den letzten Metern animierte Harry die Fans zum Mitklatschen und jeder bis in die letzten Reihen der großen Halle machte mit. Ein schönes Bild, welches Sparklingphotos nach diesem fantastischen Konzertabend zufrieden mit nach Hause nahmen.

Setlist:
01. Farewell To The Fairground
02. Taxidermy
03. E.S.T.
04. Price Of Love
05. You Still Love Him
06. To Lose My Life
07. A Place To Hide
08. Fifty On Our Foreheads
09. Nothing To Give
10. Unfinished Business
11. From The Stars (Z)
12. Heaven (Z)
13. Death (Z)


Autor: Frank Stienen
Fotos: Michael Gamon
 

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